M.Sc. Daniela Göbel
Berufsstationen
Ich wurde in Neuwied geboren und habe nach meinem Abitur zunächst eine Ausbildung zur Werkstoffprüferin gemacht, bevor ich nach Kassel und an die dortige Uni gekommen bin.
Mein Fachgebiet
Ich bin wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachgebiet Werkstoffe des Bauwesens und Bauchemie.
Worüber forsche ich?
Ich habe in meiner Masterarbeit den Einfluss von Nanosilika als Zusatzstoff in Baustoffen untersucht. Durch die Zugabe von sehr feinen Partikeln (teilt man 1 Millimeter durch 1000, spricht man von einem Mikrometer und wenn man einen Mikrometer dann nochmal durch 1000 teilt, spricht man von einem Nanometer, also sehr sehr kleinen Teilchen) können die Festigkeiten enorm gesteigert werden. Derzeit forsche ich an einer ökologischen Alternative zu Beton mit den gleichen bzw. verbesserten Eigenschaften.
Meine Forschung kurz erklärt
Beton wird zum Beispiel zum Bauen von Häusern oder Brücken verwendet. Heutzutage will man immer höher und weiter bauen – dadurch werden Materialien mit immer besseren Eigenschaften benötigt. Durch das immer größere Interesse, das Klima zu schützen, sollte die Herstellung möglichst freundlich für die Umwelt sein. Das ist es, woran ich forsche und was ich untersuche.
Dadurch wurde mein Interesse an meinem Beruf und an der Wissenschaft geweckt
Bereits in der Schulzeit haben mich die Naturwissenschaften sehr interessiert. Ich habe zunächst eine Ausbildung zur Werkstoffprüferin gemacht, da ich Zusammenhänge praktisch kennen lernen wollte. Durch mein großes Interesse an der Mikroskopie und den damit verbundenen mikroskopischen Vorgängen der Materialien habe ich mich dann für ein Studium der Nanostrukturwissenschaften in Kassel entschieden.
Diese Eigenschaft hat mir auf meinem Weg besonders geholfen
Ich hatte ein durchschnittliches Abitur und bin davon überzeugt, dass mir die praktische Ausbildung nach dem Abitur sehr geholfen hat, meinen Weg und meine Interessen herauszufinden. Dennoch war mir auch vor der Ausbildung klar, dass ich im Anschluss noch studieren werde. Diese Vorstellungen und die Zielstrebigkeit helfen sowohl beim Studium als auch bei den Forschungen.
Ich arbeite mit spannenden Dingen, wie zum Beispiel:
Derzeit besteht mein Beruf aus einem hohen Anteil an Forschung im Labor. Das fängt bei der Entwicklung von neuen Rezepturen (ähnlich wie beim Backen oder Kochen) an und geht über in die Analyse der dadurch veränderten Eigenschaften. Ich kann dazu zum Beispiel ein Rasterelektronen-Mikroskop verwenden, mit dem sehr sehr kleine Strukturen fotografiert und sogar die chemische Zusammensetzung bestimmt werden kann. Die Strukturen können damit 50.000- bis 150.000-fach vergrößert und auf dem PC dargestellt werden. Neben den Entwicklungen und Untersuchungen im Labor werte ich die Daten noch am PC aus, um Zusammenhänge feststellen zu können.
Darum sollten Schülerinnen diesen Berufsweg einschlagen
Das Tolle an dem nanostrukturwissenschaftlichen Studium ist, dass ein sehr großer Wert auf praktische Arbeiten im Labor gelegt wird. Dadurch werden die manchmal sehr komplexen Zusammenhänge zwischen Chemie, Physik und Biologie viel leichter zu verstehen – und somit auch leichter zu lernen. Arbeiten kann man später entweder an der Universität in verschiedenen Fachbereichen oder in Firmen und Unternehmen.
Was ich noch sagen möchte
Es ist wichtig, dass sich jeder Mensch darüber bewusst wird, dass er etwas schaffen kann, wenn er dies auch wirklich will und daran Neugier und Interesse hat. Etwas eventuell Schweres zu lernen, an dem man viel Spaß hat, ist viel einfacher als ihr denkt. Aber geschenkt bekommt man nichts.