On the Simultaneous Use of Environmental Heat and Solar Irradiance with a Multicomponent Solar Thermal System Connected to the Central Heating Net in Bishkek
Kurzbeschreibung
In der ehemaligen Sowjetunion sind früher häufig “offene” Fernwärmenetze gebaut worden. Im Gegensatz zu der in Mitteleuropa üblichen Technologie wird dabei das Warmwasser ohne zwischengeschaltete Wärmeübertrager direkt aus dem Fernwärmenetz entnommen. Die entsprechende Menge kalten Frischwassers wird zentral im Fernheizwerk zugeführt und durch Verbrennen von Gas oder Kohle auf die (sommerliche) Nutztemperatur von etwa 60 bis 70°C gebracht. Diese Bauweise der Fernwärmenetze macht den Einsatz von Solarkollektoren interessant, denn beispielsweise im Fernheizwerk Bischkek (Kirgisistan) müssen im Sommer pro Stunde zwischen 2.000 m³ und 4.000 m³ Wasser von 12°C auf das Nutztemperaturniveau erwärmt werden. Doch nicht nur der hohe Durchsatz an Frischwasser mit sehr niedrigen Eintrittstemperaturen macht viele Standorte mit offenen Fernwärmenetzen in den ehemaligen Sowjetrepubliken für den Einsatz von Solarenergie attraktiv. Ein Vorexperiment mit nichtabgedeckten Kollektoren in Bischkek zeigte, dass aufgrund der speziellen geo-klimatischen Bedingungen (strenges Kontinentalklima) neben der Einstrahlung auch die Enthalpie der Umgebungsluft für Wärmegewinne genutzt werden kann. In einem Kooperationsprojekt, das von der VolkswagenStiftung gefördert wird, ist in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Kirgisischen Technischen Universität in Bischkek im Sommer 2004 erstmals ein neuer Typ einer solarthermischen Anlage zur Warmwassererzeugung errichtet worden. Die Anlage wurde zuvor an der Universität Kassel entwickelt und anschließend auf dem Heizwerk "Rotor" im Stadtteil Djal der Hauptstadt installiert.
Laufzeit
2004 bis 2011
Förderung
Gefördert durch die Volkswagenstiftung
Kooperationspartner
Kirgisische Staatliche Technische Universität, Bischkek, Kirgisistan und Bischkekteploenergo (Betreiber der ca. 60 Heizwerke in Bischkek)