Hardenberg b. Velbert-Neviges, Wasserburg

Hardenberg, Wasserburg

2° Ms. Hass. 107 [193]

Lageplan

Das Schloss Hardenberg, das heute zu Velbert-Neviges im Kreis Mettmann gehört,  steht auf dem Gelände der ehemaligen Wasserburg der 1145 erstmalig erwähnten Grafen Hardenberg. Ursprünglich hatten diese ihren Burgsitz auf dem nahe gelegenen Hardenberg, verlegten diesen aber in der zweiten Hälfte  des 13. Jhdts. ins Tal. Die zum Herzogtum Jülich-Kleve-Berg gehörende Burg und Herrschaft gingen 1525 an die Herren von Bernsau über, die die Reformation einführten. 1682-96 wurde das Herrenhaus nach einem Brand umgebaut. Die heute in einen Park eingebettete Schlossanlage wird als Kulturzentrum genutzt.[431] Landgraf Moritz hat das Anwesen vermutlich 1629 von Düsseldorf (2° Ms. Hass. 107 [93]) aus aufgesucht. Seine Zeichnung zeigt die aus Hauptburg und Vorburg bestehende Anlage. Neben dem „vorhoff“ mit dem Marstall und weiteren Wirtschaftsgebäuden liegt der „grosse Sehe“. Das rechteckige „haus hardenberg“ besitzt mit seiner, hier abweichend von der Realität absolut regelmäßig eingezeichneten Ringbefestigung mit vier runden Ecktürmen zwischen innerem und äußerem Wassergraben eine wehrtechnisch bedeutsame  Befestigung. Der fürstliche Wohnsitz war im 15. Jhdt. neu errichtet worden. Es soll sich jedoch damals  - im Gegensatz zu der Darstellung des Landgraf Moritz - um einen Winkelbau gehandelt haben, der erst in den achtziger Jahren des 17. Jahrhunderte zu einem geschlossenen Rechteckbau ergänzt wurde. Möglicherweise handelt es sich deshalb hier um einen Idealentwurf des hessischen Fürsten auf der Basis der damals vorhandenen Gegebenheiten.

 


[431] vgl. Hansmann/Knopp 1981, S. 240f., Wrobleski/Wemmers 2001, S. 62f.