Beispiel Lernzeit
Zeitaufteilung der Credits am Beispiel Digitale Logik
Die Vorlesung Digitale Logik umfasst 3 SWS (2V+1Ü) und 4 CPs. Jeder Credit-Point entspricht etwa 30 Stunden Arbeitsaufwand. Laut Modulhandbuch ergibt das folgende Aufteilung:
- 45 Stunden Präsenzzeit (Vorlesungszeit und Übungsgruppen, 3 SWS mal -grob- 15 Termine)
- 75 Stunden Selbststudium
Damit könnte man ungefähr so arbeiten:
- Für die sechs Hausaufgaben zu den Übungen (6 Termine zu 2 Stunden) sollte man je etwa 5 Stunden intensive, konzentrierte Arbeit aufwenden (das ist je fast ein ganzer Arbeitstag(!), insgesamt etwa 30 Stunden).
- Jeder der etwa 14 Vorlesungstermine sollte mindestens 30 Minuten nachbereitet werden, indem man die Folien (Ausdrucke) nochmal bewusst durchgeht und sich Notizen dazu schreibt (z.B. Kurzübersicht des Inhalts in eigenen (Stich)Worten) bzw. wesentliche Punkte anstreicht. Das sollte insgesamt knapp 10 Stunden (bei jeweils 40 Minuten) dauern.
- Für die direkte Klausurvorbereitung stehen dann 35+ Stunden zur Verfügung. Das entspricht praktisch einer ganzen Woche Vollzeit-Arbeit(!) bei einem 7-Stunden-Tag - man kann sich aber nicht 7 Stunden am Stück voll konzentrieren und hat auch noch andere Prüfungen: also mindesten 4 Wochen einplanen.
- Wer für eine konkrete Vorlesungsnachbereitung jede Woche mehr Zeit aufwendet (z.B. je 2 Stunden intensives, konzentriertes Lernen), der sollte diese zusätzliche Zeit (etwa +18 Stunden) bei den anschließenden Hausaufgaben und bei der abschließenden Klausurvorbereitung wieder einsparen können. Für diese Art der Nachbereitung verwenden Sie idealerweise zusätzlich ein Lehrbuch (Vorschlagsliste auf den Vorlesungswebseiten und im VV).
Insgesamt sollte man also den konkreten Arbeitsaufwand nicht unterschätzen. Auch gelten diese Überlegungen für die Standard-Studentin/den Standard-Studenten, die/der sich jederzeit konzentrieren kann und ihre/seine Arbeitszeit optimal verplant! Gehen Sie daher sicherheitshalber davon aus, dass Sie selbst sogar etwas langsamer sind und passen Sie die angegebenen Zeiten eher etwas nach oben an.
Hinweis zum Einsatz eines Lehrbuchs: Das komplette Durchlesen eines Lehrbuchs ist möglicherweise etwas aufwändig und könnte vielleicht alternativ zum Vorlesungsbesuch erwogen werden (Vorsicht: meist halten sich Vorlesungen nicht nur an genau ein Buch!). Zur Nachbereitung (oder auch Vorbereitung) bietet es sich an, zielgerichtet die entsprechenden Kapitel/Unterkapitel durchzusehen und - mit Rücksicht auf den Aufbau und die Arbeitshinweise im Buch - gezielt einzelne Aspekte genauer anzusehen, Exzerpte zu erstellen und die Aufgaben im Buch zu rechnen. Eigene Exzerpte sind wichtige Ergänzungen zum Vorlesungsstoff und dessen Darstellung und tragen wesentlich zum Lernprozess bei!
Aufteilung Präsenzzeit/Selbststudium
In der Graphik auf der linken Seite sehen Sie die Aufteilung in Präsenzzeit (45h) und Selbststudium (75h). Die Präsenzzeit umfasst die wöchentliche Vorlesung und die (im Fall der digitalen Logik) zweiwöchentliche Übung. Für die Einteilung der Zeit zum Selbststudium sind Sie auch selbst verantwortlich.
Es fällt auf, dass der größere Teil der Zeit von Ihnen selbst verwaltet werden muss!
Aufteilung der Zeit zum Selbststudium
In der Graphik ist die oben beschriebene Zuteilung zur
- Vorlesungsnachbereitung (dunkel, 10 Stunden)
- Hausaufgabenbearbeitung (mittel, 30 Stunden)
- Klausurvorbereitung (hell, 35+ Stunden)
eingezeichnet. Es fällt auf, dass fast die Hälfte der Zeit für die Klausurvorbereitung aufgewendet worden ist. Vom Gesamtbudget sind es immerhin noch etwa 30%.
Nachbereitung der Vorlesung
Obwohl die vorgeschlagene Nachbereitung der Vorlesungstermine (jeweils etwa 40 Minuten) nur knapp 9% der Gesamtzeit ausmacht, wird sie normalerweise nicht gemacht.
In den 24 Stunden nach der Vorlesung wäre die Zeit aber am effektivsten investiert und würde später zusätzlich Zeit einsparen.
Die alternative Aufteilung
Der Vollständigkeit halber ist hier noch eine Übersicht über die oben vorgeschlagene alternative Vorlesungsnachbereitung mit 28 Stunden (2h pro Vorlesung). Hier fällt das ausgewogene Verhältnis zwischen Nachbereitung, Übungsbearbeitung und Klausurvorbereitung auf.