Forschungsprojekte

Laufende Forschungsprojekte

  • Beweggründe von Psychotherapeutinnen für oder gegen eine Teilnahme an Psychotherapieforschung.
    Aus qualitativen Interviews wurden Items für einen Fragebogen konstruiert, der aktuell im Rahmen einer Online-Erhebung an niedergelassenen PsychotherapeutInnen mit Unterstützung der Lamdes- und Bundespsychotherapeutenkammern psychometrisch untersucht wird. Ziel der Studie ist herauszufinden, welche Gründe niedergelassene PsychotherapeutInnen motivieren oder demotivieren, um an Psychotherapiestudien teilzunehmen.

  • Längsschnittstudie zur Entstehung von Persönlichkeitsstörungen – In einem längsschnittlichen Studiendesign mit einer Kontrollgruppe werden Adoleszente mit psychiatrischem Aufenthalt und Adoleszente aus dem Jugendgefängnis vergleichen. Zentral ist die Fragestellung, inwieweit Mentalisierungsfähigkeiten und eine sichere Bindung als Schutzfaktor aufzufassen sind für benigne Entwicklungsprozesse. Dabei fokussiert die Studie auf die Entwicklung einer Antisozialen Persönlichkeitsstörung. Bislang wurde die Kontrollgruppe (n=98) im Abstand von einem Jahr zweimal zu Interviews an die Uni Kassel eingeladen. Die Interviews wurden von Studierenden der Sozialen Arbeit im Rahmen einer Forschungswerkstatt durchgeführt. Die Studie wird vom Hanse-Wissenschaftskolleg in Delmenhorst und der Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft (DPG) gefördert.
      
  • Wirksamkeit des Denkzeit-Trainings – In einem neurowissenschaftlichen Untersuchungsdesign werden die neuronalen Korrelate der Veränderung von jungen Gewalttätern nach einem sozial-kognitiven Training untersucht. Das Denkzeit-Training ist eine Einzelmaßnahme von qualifizierten Trainern, die mit jungen Männern als Auflage des Jugendgerichts durchgeführt wird. Das Training zielt auf eine verbesserte Affektregulation und die Entwicklung von gewaltfreien Handlungsoptionen ab. Im Vergleich zu zwei Kontrollgruppen (Gewalttätige ohne Training, nicht-Gewalttätige) wird der Effekt des Denktrainings anhand der Rückfallquote, der Affektregulation, Veränderungen in der sozialen Kognition und hirnfunktionell untersucht. Für die hirnfunktionelle Untersuchung werden alle drei Gruppen (n=60) mit Videoszenen aus der Ich-Perspektive konfrontiert. Die Studie ist eine Kooperation mit der International University Berlin, der Charité in Berlin (Bernstein Center) und dem Institut für Hirnforschung der Universität Bremen und wird von der Reemtsma-Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kunst gefördert.  
      
  • Kompetenzentwicklung von Psychotherapeutinnen in Ausbildung – In einem längsschnittlichen Studiendesign werden bundesweit jeweils 60 Weiterbildungsteilnehmer aller in Deutschland kassenzugelassenen Verfahren (Verhaltenstherapie, analytische Psychotherapie, Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie) untersucht. Hierbei werden verschiedenen Kompetenzen erhoben (Theoriewissen, Konzeptkompetenz, therapeutische Haltung und Selbstwirksamkeit, Mentalisierungs- und Bindungsfähigkeiten) und mit dem therapeutischen Behandlungserfolg in Beziehung gesetzt. Diese Studie wird von der DFG gefördert, die Studienleitung liegt bei Prof. Heidi Möller, die Studienkoordination bei Jun. Prof. Svenja Taubner   .
      
  • Evaluation einer Skype-basierten Psychoanalyseausbildung in China – im Auftrag der China-American-Psychoanalytic-Alliance (CAPA) wird eine Skype-basierte tiefenpsychologische Weiterbildung untersucht, die von amerikanischen Psychotherapeuten als Ausbilder für chinesische Therapeuten angeboten wird. In einer online-Fragebogenerhebung wird die Entwicklung der therapeutischen Selbstwirksamkeit und therapeutische Haltung untersucht und es wird die Zufriedenheit mit dieser Form der Telepsychotherapie erhoben. Für diese Studie wird ein Förder-Antrag bei der International Psychoanalytic Association gestellt.