Laufende Forschungsprojekte
Laufende Forschungsprojekte
Piloterhebung zum Thema Ambulante sozialpädagogische Angebote für junge Straffällige (ASA)
Projektleitung: Prof. Dr. Theresia Höynck, Fachgebiet Recht der Kindheit und der Jugend, Universität Kassel.
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen: Dr. Lea Heyer und Stella Schwarz
Studentische Mitarbeiterin: Sandrina Küppers
Das Jugendkriminalrecht ist gekennzeichnet von einer engen Verzahnung von Justiz und Kinder- und Jugendhilfe. Die Verzahnung zeigt sich einerseits in der verfahrensbegleitenden Rolle der Jugendhilfe im Strafverfahren (§ 52 SGB VIII), andererseits darin, dass die ambulanten Reaktionsformen des Jugendgerichtgesetzes (JGG) (insbesondere Soziale Trainingskurse/Gruppenarbeit, Betreuungsweisungen, Arbeitsstunden und Täter-Opfer-Ausgleich) in aller Regel von der Jugendhilfe angeboten und durchgeführt werden. Diese Ambulanten sozialpädagogischen Angebote für junge Straffällige sind damit prinzipiell und praktisch ein zentrales Element des Jugendstrafrechtssystems. Sie werden größtenteils von freien Trägern der Jugendhilfe geleistet. Die Passung und die Qualität der ambulanten Angebote sind von zentraler Bedeutung.
Ziel der Piloterhebung ist eine bundesweite Sondierung des Feldes u.a. zu den Fragen: Welche Merkmale kennzeichnen die Träger der ambulanten sozialpädagogischen Angebote? Welche Herausforderungen sieht die Praxis bezogen auf die Zielgruppe, inhaltliche Aspekte der Arbeit, Strukturen und Arbeitsbedingungen? Entwickelt wird ein Erhebungsinstrument für eine teilstandardisierte Onlinebefragung, die voraussichtlich zwischen September 2024 und November 2024 durchgeführt wird. Damit soll ein erster Überblick der bundesweiten Praxis der örtlichen freien Träger, die ambulante sozialpädagogische Angebote für junge Straffällige leisten, ermöglicht werden.
Laufzeit des Projekts: 01.06.2024 bis 31.12.2024
Das Projekt wird in fachlicher Kooperation mit der Deutschen Vereinigung für Jugendgerichte und Jugendgerichtshilfen e.V. sowie der Fachgruppe Angebote und Adressaten der Kinder- und Jugendhilfe am Deutschen Jugendinstitut, Bernd Holthusen, durchgeführt.
Die Online-Befragung ist abgeschlossen. Allen, die teilgenommen haben, möchten wir an dieser Stelle herzlich danken!
Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).
Sexuelle Gewalt durch einen Gemeindepfarrer in der Gemeinde Fuldatal-Ihringshausen in den 1980er Jahren: Hintergründe, Entstehungsbedingungen, Schlussfolgerungen
Projektleitung: Prof. Dr. Theresia Höynck, Fachgebiet Recht der Kindheit und der Jugend, Prof. Dr. Mechthild Bereswill, Fachgebiet Soziologie sozialer Differenzierung und Soziokultur, Universität Kassel.
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen: Stella Schwarz und Fanny Petermann
Laufzeit: 01.11.2023 bis 31.10.2025
Das Erkenntnisinteresse des Forschungsvorhabens richtet sich auf täterschützende Strukturen und Mechanismen mit Bezug zu systemischen Dimensionen sexueller Gewalt. Untersuchungsleitend sind Fragen nach Akteur:innen und Machtverhältnissen, Handlungsformen und Ritualen sowie theologisch-pädagogischen Fachdiskursen und Wissenskulturen. Das interdisziplinär ausgerichtete Forschungsprojekt arbeitet mit Methoden der qualitativen Sozialforschung. Es werden einerseits Interviews mit Betroffenen und anderen Zeitzeug:innen erhoben und ausgewertet. Andererseits werden Dokumentenanalysen durchgeführt.
Das Projekt wird gefördert durch die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW).
Aktuelles: Die Interviewerhebung ist abgeschlossen. (November 2024)