Kooperation der drei Phasen – Universität – Studienseminar – Pädagogisch-Theologisches Institut

Ein wichtiges Anliegen ist die Kooperation zwischen den drei Phasen der Lehrerbildung. Diese Kooperation ist unverzichtbar, wenn Studierenden ein kontinuierlicher Professionalisierungsprozess ermöglicht werden soll.
Im Folgenden finden Sie Informationen zu den unterschiedlichen Kooperationsformen und –projekten.

Kooperationstreffen der drei Phasen

Im November 2007 fand, auf Einladung der Direktorin des PTI Kassel, Frau Dr. Neebe, ein erstes Kooperationstreffen der drei Phasen im Pädagogisch-Theologischen Institut in Kassel statt.
An diesem Kooperationstreffen nahmen Vertreter/innen der Universitäten Kassel und Marburg, der verschiedenen in und um Kassel liegenden Studienseminare sowie Mitarbeiter/innen des PTI Kassel (mit Außenstellen) und des RPZ Schönberg teil. Dies war ein gelungener Auftakt einer stärkeren Vernetzung der drei Phasen.  Es wurden verschiedene Kooperationsmöglichkeiten ins Auge gefasst, die vor Ort konkretisiert werden müssen.

Die im November 2007 begonnene Kooperation wurde im Februar und März 2008 intensiviert. Bei mehreren Treffen zwischen der Universität Kassel und Studienseminaren in und um Kassel (GHRFS und Gym)  wurden nun konkrete Ziele für den Bereich Nordhessen und weiterführende Schritte benannt. Demnach gilt es

  • Ausbildungscurricula  aufeinander zu beziehen und aufeinander abzustimmen
  • somit eine größtmögliche Transparenz für alle Beteiligten sowie Kontinuität über die Phasen hinweg zu erzielen
  • kooperative Lehr- und Fortbildungsveranstaltungen zu planen, zu realisieren und auszuwerten


Wichtige Arbeitsschwerpunkte im Rahmen der Kooperationstreffen sind  

  • die Diskussion von Unterrichtsentwürfen: In verschiedenen Treffen zwischen Verantwortlichen der Universität und der Studienseminare wurden Unterrichtsentwürfe der I. und II. Phase verglichen und gegenseitig gewürdigt. Die Strukturen der Unterrichtsentwürfe wurden so aufeinander abgestimmt, dass eine aufbauende Kompetenzentwicklung von der I. zur II. Phase möglich ist.


  • Das Erstellen einer Themen- und Literaturliste:  Eine Themen- und Literaturliste wurde verabschiedet, an der sich beide Phasen orientieren. Somit ist die Transparenz der Anforderungen von Beginn des Studiums an gegeben und die Lehrenden der II. Phase kennen das fachliche Fundament, auf das sie nach der I Phase aufbauen können. Diese Themen- und Literaturliste wird derzeit erneut aktualisiert. Sie bedarf der stetigen Weiterentwicklung hinsichtlich neuer empirischer Erkenntnisse sowie hinsichtlich aktueller Prozesse der Schulentwicklung.


  • die Kompetenzorientierung: In mehreren Treffen der Verantwortlichen der drei Phasen der Lehrerbildung wurden und werden neue Formen der Kooperation erarbeitet, die der Kompetenzorientierung Rechnung tragen. Thematische Schwerpunkte sind derzeit der interreligiöse Dialog und die Theodizeefrage bei Kindern und Jugendlichen.  

Die Kooperationstreffen der Vertreter der  drei Phasen sind fest etabliert und stellen ein zuverlässiges Instrument  zur Planung und Realisierung des jährlichen phasenübergreifenden Studientages wie auch ein Forum zur Diskussion aktueller religionspädagogischer Themen dar. Der Austausch im Rahmen der Kooperationstreffen hält wichtige Impulse für alle drei Phasen bereit und ist essentiell für eine gewinnbringende Arbeit in der Lehreraus- und -fortbildung.

Studientag der drei Phasen L1 und L2

Eine kooperative Lehr-und Fortbildungsveranstaltung stellt der Studientag der drei Phasen dar. Studierende, Lehrer/innen im Vorbereitungsdienst, deren Mentor/innen sowie weitere Lehrkräfte kommen einen Tag lang zusammen, um gemeinsam an einem Thema zu arbeiten und dieses Thema hinsichtlich ihres Arbeitskontextes zu durchdenken. Im Rahmen eines Einführungsvortrages erhalten die Teilnehmer/innen einen ersten Zugang zur Thematik des Studientages und können mit ihrem eigenen Vorwissen an das Referierte anknüpfen. Ein Austausch im Anschluss lädt zur Diskussion ein. Dabei aufkommenden Fragen oder entstandenen Interessenschwerpunkten kann in Workshops, die einzelne thematische Aspekte vertiefen und hinsichtlich der Unterrichtspraxis didaktische Perspektiven einnehmen, nachgegangen werden.
Die Studientage fanden bisher in den Räumlichkeiten der Universität Kassel, des Pädagogisch-Theologischen Instituts Kassel sowie im Haus der Kirche, Kassel, statt.
Die Studientage wurden sehr gut angenommen und die Teilnehmer/innen werteten diese Einrichtung sowohl inhaltlich als auch hinsichtlich des Kennenlernens und der Möglichkeit des Austausches als hilfreich und positiv.

Studientage seit Mai 2008:


•    Mai 2008: Wunder im Religionsunterricht: Impulse aus der empirischen

      Forschung


•    September 2008: Theologisieren mit Jugendlichen 


•    November 2009: Die Frage nach Gott - Theologische Gespräche mit

      Kindern und Jugendlichen führen 


•    September 2009: Es gibt mehr als eine Sicht. Zur Frage nach Bibel und

      Wirklichkeit im RU  


•    März 2010: Die Frage nach Gott – Eigene Zugänge und Zugänge von

      Kindern und Jugendlichen


•    Mai 2011: Mehrperspektivisches Verstehen im Religionsunterricht


•    2012: kein Studientag, da intensive Kooperationstreffen zur Kontinuität

      der Professionalisierung


•    Mai 2013: Mit Lernenden auf der Suche nach Glück


•    Juni 2014: „Um Gottes Willen!“ - Gebet – Gebetsverständnis –

      Gebetspraxis in GS und Sek I


•    Juni 2015: „Was hat dies mit mir zu tun?“ - Chancen und Grenzen

      biografischen Lernens im Religionsunterricht


•    Juni 2016: „Stärken leben – Leben stärken“ – Beiträge des RU für eine

      Kultur der Achtung und Wertschätzung


•    Mai 2017: „Unterwegs“ - Biblische Reise- und Migrationserzählungen als

      Orte der Gottesoffenbarung                                                                             

•    Februar 2018: ,,Zukunftsfähiger Religionsunterricht“

Studientag 2018: Zukunftsfähiger Religionsunterricht

Zum 13. Mal fand am 9. Februar 2018 der Studientag der 3 Phasen statt.

Im Pavillon der Christuskirche führte Karsten Müller (RPI Kassel) in den bevorstehenden Tag ein. Prof. Dr. Bernd Schröder (Georg-August Universität Göttingen) legte daraufhin den Grundstein für die inhaltliche Ausrichtung des Studientages: Pointiert und klar führte er aus, welche Herausforderungen und Chancen ein zukunftsfähiger Religionsunterricht mit sich bringt. Plädiert wurde unter anderem für eine stärker konfessionell gemischte Ausrichtung des Religionsunterrichts. Dieser Ansatz fand sich auch in vielen der nachfolgenden Workshops wieder.

Die zahlreichen Teilnehmenden aus Universität, Studienseminaren und Schulen konnten sich in zwei Workshops einwählen. Am Beispiel „Maria – eine besondere Frau“ zeigte Marlis Felber (Bistum Fulda) auf, wie konfessionell gemischter Unterricht an Grundschulen konkret gelingen kann.

Ebenfalls an Grundschullehrende richtete sich der Workshop „Was Bilderbücher können“, der von Tanja Barth (Studienseminar Bad Hersfeld / Fulda) sowie von Renate Dörrie und Rebekka Krippendorf (beide Studienseminar Fritzlar) angeboten wurde. Einen für alle Schulstufen interessanten interreligiösen Austausch über verschiedenste Fragen bot Prof. Dr. Petra Freudenberger-Lötz (Universität Kassel) gemeinsam mit den muslimischen Studentinnen Lina Hout und Anita Dacic an.

Karsten Müller und Johannes Bohl (Bistum Fulda) stellten in ihrem Workshop für die Sek I anhand des Protestomats vor,  wie das Smartphone in den Religionsunterricht integriert werden kann. Medial ausgerichtet war auch der Workshop von Jutta Fuchs und Josephina Barba (beide Studienseminar Kassel): Zur Frage nach einem zukunftsfähigen Religionsunterricht wurden hierbei auch Musik und Film heran gezogen.

Der Studientag endete am Nachmittag mit einem von Johannes Bohl und Marlis Felber vorbereiteten liturgischen Abschluss, musikalisch begleitet von Carolin Altmann (Universität Kassel). Ein großer Dank geht zuletzt an Hanna Hirschberger (RPI Kassel), ohne die die Verpflegung am Studientag nicht möglich gewesen wäre.

3-Phasen-Kooperation für L3-Studierende, Lehrende im Vorbereitungsdienst und Lehrerinnen und Lehrer an Gymnasien

Jedes Jahr findet auch speziell auf den gymnasialen Bereich bezogen eine Veranstaltung zur Kooperation zwischen den drei Phasen der Lehrerbildung statt. Studierende des Fachs Ev. Religion können dort in Kontakt mit LIVs und Lehrerinnen und Lehrern kommen, die das Fach Religion unterrichten und inhaltlich mit ihnen an gemeinsamen Themen arbeiten und Fortbildungsangebote wahrnehmen. Neben einem gegenseitigen Kennenlernen und Austauschen über inhaltliche Fragen, Umsetzung von Inhalten in der Praxis usw. können hier direkt Kontakte geknüpft und Kooperationen vereinbart werden, so dass Zusammenarbeiten auch über diese jährliche Treffen hinaus stattfinden können. Lehrerinnen und Lehrer können von Studierenden im Unterricht profitieren, Studierenden können sich weitere Praxiskontakte eröffnen.
Die Veranstaltung richten sich vorrangig an L3 Studierende und Lehrende der Sek. I+II, da die Inhalte i.d.R. für diese Schülergruppen ausgerichtet sind. Allerdings sind sie natürlich auch für interessierte Studierende und Lehrende anderer Schulformen offen.
Zu folgenden Inhalten fanden in den letzten Jahren Kooperationen statt:

- Theologische Gespräche
- Bibel und Wirklichkeit
- Gottesbilder
- Identität
- Sterben und Tod
- Jesus Christus
- Interreligiöses Lernen
- Globales Lernen
 

Weitere Kooperationen der drei Phasen L1 und L2

Neben den oben beschrieben regelmäßigen Lehr- und Fortbildungsveranstaltungen wie auch Kooperationstreffen findet insbesondere zwischen den MitarbeiterInnen der Universität Kassel und des RPI eine rege Zusammenarbeit statt. In Rahmen dieser Zusammenarbeit unterstützen sich die beiden Ausbildungsorte bei der Gestaltung von Fort-und Weiterbildungsangeboten, Exkursionen usw. Einige Projekte seien hier genannt:

  • Mitgestaltung von Langzeitfortbildungen von Lehrer/innen und Pfarrer/innen: Beiträge zur Kinder- und Jugendtheologie durch Mitarbeiterinnen der Universität Kassel
  • Besuch des PTI Kassel im Rahmen der Veranstaltung „Einführung in die Religionspädagogik“
  • Exkursion Bibelhaus Frankfurt: Krippenkind und Kaiserkult.

VertreterInnen der drei Phasen der Lehrerbildung, die kontinuierlich an der Kooperation mitarbeiten

Universität Kassel:

Prof. Dr. Petra Freudenberger-Lötz
Prof. Dr. Annegret Reese-Schnittger
Gudrun Spahn-Skrotzki
Eve Lotz
Carolin Altmann


Bistum Fulda:


Marlis Felber
Wolfgang Ritz


Studienseminare:

GHRF Kassel: Jutta Fuchs und Josephina Barba
Gym Kassel: Jürgen Bonas
GHRF Fritzlar: Rebekka Krippendorf und Renate Dörrie                                  GHRF Fulda, Außenstelle Bad Hersfeld: Tanja Barth, Anne Völlinger und Christian Reinhard


RPI Kassel:

Dr. Gudrun Neebe
Brigitte Weißenfeldt
Karsten Müller
Frank Bolz