Integrative Biophilosophie
Buchreihe: Philosophie der Tierforschung
Projektleitung (Herausgeberschaft): Dr. Martin Böhnert, Prof. Dr. Dr. Kristian Köchy, Prof. Dr. Matthias Wunsch
Förderung: Landesoffensive zur Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE) des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst. LOEWE-Schwerpunkt „Tier - Mensch – Gesellschaft“ (2014-2017)
Projektbeschreibung
Die Tierphilosophie ist eines der lebendigsten Felder der Gegenwartsphilosophie. Im Mittelpunkt stehen bislang die Frage nach dem Geist der Tiere, das Problem des Tier-Mensch-Unterschiedes sowie die Themenfelder der Tierethik. Die auf drei Bände angelegte Philosophie der Tierforschung wirft einen neuen Blick auf dieses Gebiet und ergänzt es durch eine stärkere Berücksichtigung des gesamten Kontextes der naturwissenschaftlichen Tierforschung, inklusive der philosophischen Hintergrundannahmen, der Forschungsverfahren und -orte (Labor/Feld), der Handlungslogiken, Denkstile und Sprachspiele der Forscherkollektive sowie der jeweils ausgewählten Modellorganismen.
Der erste Band stellt unter dem Titel „Methoden und Programme“ Geschichte und Systematik der biologischen Tierforschung, insbesondere der Verhaltensforschung, in den Mittelpunkt. Die Analyse folgt dem Gedanken der Milieus und berücksichtigt die mannigfaltige Interaktion zwischen den verschiedenen Elementen der Forschungsumwelten. Als Schlüsselkonzept des theoretischen Rahmens dient das Konzept der methodologischen Signaturen. Sie umfassen eine Reihe von Kenngrößen (Kontexte der Forschung, Philosophie-Wissenschafts-Interaktionen, Theoriegerüste, Methoden, Apparate, Referenztiere etc.), um Forschungsansätze zu identifizieren und miteinander zu vergleichen.
Der zweite Band stellt unter dem Titel „Maximen und Konsequenzen“ mögliche soziale und ethische Konsequenzen in den Mittelpunkt. Dabei werden sowohl die kulturellen Deutungen biologischer Befundlagen als auch die aus biologischen Erkenntnissen und deren Deutung resultierenden ethischen Implikationen zur Sprache gebracht. Zugleich geht es immer auch um die Frage, ob und wieweit Ethik und Kultur selbst biologische Wurzeln haben.
Der dritte Band widmet sich unter dem Leitgedanken der Forschungsumwelten den „Milieus und Akteuren“. Im Ausgang von der Tier-Mensch-Relationalität der Tierforschung werden dabei die verschiedenen Rollen der Forschenden und der erforschten Tiere mit dem Ziel einer Neukonfiguration des Untersuchungsfeldes herausgearbeitet.
Bibliographische Angaben
- Böhnert, M., Köchy, K., & Wunsch, M. (2017). Philosophie der Tierforschung: Band 1: Methoden und Programme. Alber. Siehe hier
- Köchy, K., Wunsch, M., & Böhnert, M. (2017). Philosophie der Tierforschung: Band 2: Maximen und Konsequenzen. Alber. Siehe hier
- Wunsch, M., Böhnert, M., & Köchy, K. (2019). Philosophie der Tierforschung: Band 3: Milieus und Akteure. Alber. Siehe hier
Rezensionen
- Borck, C. (2021). Die Epistemologie von Forschungsumwelten. In: Zeitschrift für Kulturphilosophie 2021/1, S. 99-110.
- Gräfe, S. (2019). Journal for General Philosophy of Science, December. https://doi.org/10.1007/s10838-019-09491-5.
- Reiß, Ch. (2019). History and Philosophy of the Life Sciences 41 (4): 48. https://doi.org/10.1007/s40656-019-0285-7.
- Höller, Th. (2019). Philosophischer Literaturanzeiger 72 (1): 53–57. https://doi.org/10.3196/219458451972193.
- Kinzel, T. Informationsmittel (IFB): digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft 17 (3).
- Kinzel, T. Informationsmittel (IFB): digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft 18 (3).
- Kinzel, T. Informationsmittel (IFB): digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft 18 (4).
- Köhring, E. (2018). Tierforschung 14: 164-165.