Exkursion zur Buchmesse
In Form von Kunstinstallationen hat Spanien die Vielfalt der Kulturen und Sprachen, die seine Identität ausmachen, den Besuchern vor Augen geführt. Auch neue Technologien wurden eingesetzt. In einem Meer von Wörtern, literarischen Zitaten, redaktionellen Verweisen und Definitionen wurde dem Publikum die Realität der sprachlichen Vielfalt Spaniens vor Augen geführt. Maschinen erzeugten Braille- oder Handschrift, oder sie reflektierten mit Farben die Sätze, die die Besucher in verschiedenen Sprachen in ein Mikrofon sprachen. Translation im wahrsten Sinne des Wortes. „Creatividad Desbordante“, auf Deutsch „Sprühende Kreativität“, konnte man überall erleben.
Folgende Verlage wurden besucht: Agullo-Verlag, der sich innerhalb weniger Jahre einen festen Platz im Feld der Kriminalromane erobert hat. Jeanne Guyon vom Verlag Verticales (Gallimard) erklärte uns die Verlagslinie und stellte die verschiedenen Bücherprofile (randständige Romane, imaginäre Archive, Sammlungen von Schriftstücken an den Wänden...) vor. Wir sprachen ausführlich über die sorgfältige Textarbeit im intensiven Dialog mit dem Autor: Manche Manuskripte werden fast zwei Jahre lang umgeschrieben! Barbara-Sophia Voglmaier entführte uns die Besonderheiten ihres Berufs, die Eigenschaften, die man braucht, um das Interesse an einem Buch zu wecken oder es in einer Buchhandlung zur Geltung zu bringen: Hier erfuhren wir viel über die konkreten Aspekte des Buchverkaufs. Die Verlagsgruppen Sial Pigmalión und Web del Album aus Spanien sowie Ediciones del Lirio aus Mexiko boten interessante Diskussionen und zeigten Interesse an einer Zusammenarbeit mit der Universität Kassel.
Die Herausforderung der größten Buchmesse der Welt ist eben ihre Größe. An einem einzigen Tag kaum zu bewältigen: Podiumsdiskussionen, Lesungen, Interviews und immer wieder neue Verlage, die es zu entdecken gab. Das Semester hätte nicht besser beginnen können