Kreuzzug aus der Gender-Perspektive
Kreuzzug aus der Gender-Perspektive
Workshop am Montag, 19. Januar 2015 in der Mönchebergstraße 3, Senatssaal
organisiert von Melanie Panse (Universität Essen-Duisburg) und Ingrid Baumgärtner (Universität Kassel)
Ziel des Workshops ist es, den Blick der Forschung auf die Intersektion von Kreuzzug und Geschlecht zu rücken und im interdisziplinären Zugriff nach der Relevanz, den Formen und den Dynamiken von Geschlecht im Kreuzzugskontext zu fragen. Im Gegensatz zur traditionellen Androzentrik der Kreuzzugsforschung sollen die komplexen Gender-Beziehungen im mehrfach relationalen Zugriff, also in Wechselwirkung mit anderen sozialen Kategorien, erfasst werden. Dazu wird die Geschlechterordnung gerade auch für die Kreuzzüge als sozial konstruiert und historisch variabel verstanden und aus gesellschaftlicher, kultureller und religiöser Perspektive im interdisziplinären Zusammenwirken analysiert. Die Ergebnisse sollen in ein Themenheft der Zeitschrift ‚Das Mittelalter‘ einfließen.
Die geladenen Referent_innen werden ihre Beiträge vorher schriftlich vorlegen und beim Workshop nur kurz zusammenfassen. Sie beschäftigen sich mit den Handlungsspielräumen der Geschlechter im Kreuzzugskontext, den genderspezifische Auswirkungen der Kreuzzüge auf dem Schlachtfeld und in der Heimat, der Teilhabe von Nichtkombattanten an den Kreuzzugsunternehmungen, der herrschaftlichen Organisation an der ‚Home front‘, der Darstellung und Wahrnehmung von Frauen und Männern in Texten (wie Chroniken und Urkunden) und im Bild (wie auf Siegeln, Münzen und textgebundenen Illustrationen), der Patronage kreuzzugsbezogener Kunstwerke sowie der Konstruktion und Inszenierung von Weiblichkeit und Männlichkeit in Lyrik, Historiographie und Kreuzzugspropaganda. Ziel des Workshops ist in erster Linie die Sensibilisierung für das Thema in einem Querschnitt durch alle Disziplinen.
Eine Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich.
Referent_innen
Melanie Panse (Geschichte, Universität Essen-Duisburg)
Christoph Auffahrt (Religionswissenschaften, Universität Bremen)
Stephan Conermann (Islamwissenschaften, Universität Bonn)
Philippe Goridis (Geschichte, Universität Zürich)
Michael Grünbart (Byzantinistik, Universität Münster)
Martha Keil (Institut für jüdische Geschichte Österreichs, St. Pölten)
Christoph T. Maier (Geschichte, Universität Zürich)
Margit Mersch (Archäologie und Geschichte, Universität Kassel)
Stefan Tomasek (Germanistik, Universität Würzburg)
Harald Wolter-von dem Knesebeck (Kunstgeschichte, Universität Bonn)