Biografie

 

Kathrin Braun vertritt derzeit die Professur für Politische Theorie am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften. Sie studierte Sozialwissenschaften an der Carl v. Ossietzky Universität Oldenburg und erlangte 1985 dort das Diplom. Von 1987 bis 1993 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Politikwissenschaft der Universität Hannover, wo sie 1992 mit einer Arbeit zur Transformation des Geschlechterverhältnisses im Kontext der frühen Arbeitsschutzgesetzgebung promovierte. Bis 1999 bzw. 2003 war sie – mit Unterbrechungen zum Zwecke von Lehrstuhlvertretungen - Wissenschaftliche Assistentin bzw. Oberassistentin an der Universität Hannover und habilitierte sich dort 1999 mit einer Arbeit über die menschenrechtliche Problematik der neuen Biomedizin für das Fach Politikwissenschaft (Menschenwürde und Biomedizin, Campus Verlag 2000). Seit 1999 hatte sie eine Reihe von Gastprofessuren, Lehrstuhlvertretungen und temporären Lectureships im In- und Ausland inne, u.a. an der University of Washington in Seattle, der London School of Economics and Political Science, der Universität Wien sowie der Södertörn University in Huddinge bei Stockholm. Zuletzt war sie Dorothea-Erxleben Gastprofessorin an der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg. Sie forscht und lehrt im Bereich Politische Theorie und politisches Denken, insbe-sondere Feministische Politische Theorie und Theorie der Biopolitik, politikwissenschaftliche Wissenschafts- und Technikforschung, Biomedizin und Biomedizinpolitik, insbesondere aus geschlechtersensibler Perspektive, und Politik der Aufarbeitung und Wiedergutmachung, insbesondere für Menschenrechtsverletzungen auf der Grundlage einer modernistischen biopolitischen Rationalität. Ihre Arbeit befasst sich mit den Ambivalenzen eines modernistischen Politikverständnisses, das politisches Handeln und politisches Denken an Technologien von Problemlösung und Management assimiliert und Fragen des guten Lebens und Zusammenlebens ausblendet oder sogar verun-möglicht. Insbesondere setzt sie sich mit der Genese, Wirkungsweise und den Transformationen bio-politischer modernistischer Rationalität auseinander, die Menschen als Lebewesen verwaltet, kategorisiert und normiert.