Sportvereine, Fachverbände und Schulen in Kooperation – Strukturmerkmale und Qualitätsentwicklung im hessischen Landesprogramm „Talentsuche – Talentförderung“
Das Landesprogramm „Talentsuche – Talentförderung“ (Hessisches Kultusministerium & Landessportbund Hessen e.V., 2006) verfolgt als Zielstellung die pädagogisch verantwortungsbewusste Förderung des leistungssportlichen Nachwuchses in Hessen. Im Fokus steht die Kooperation zwischen den beteiligten Schulen, Sportvereinen und Fachverbänden. Die strategische Weiterentwicklung des Landesprogramms sieht zukünftig die Ein-richtung von Talentstützpunkten seitens der Fachverbände vor, die sich in regionale Talentzentren unter Federführung von Partnerschulen des Leistungssports (Creutzburg & Scheid, 2014) in die Nachwuchsförderung einbringen. Bisher ungeklärt ist in diesem Zusammenhang der Aspekt, inwieweit Verbände und Vereine das Landesprogramm nutzen und ihre Förderstrukturen anpassen.
Im Rahmen einer Evaluationsstudie (2016-2018) fokussiert das IfSS der Universität Kassel die Rolle der Fachverbände unter Berücksichtigung folgender Leitfragen:
- Über welche Strukturen, Ressourcen und Konzepte verfügen die ausgewählten Fachverbände und Vereine, um im Landesprogramm „Talentsuche – Talentförderung“ erfolgreich eingebunden zu sein?
- Wie gelingt es diesen Fachverbänden und ihren Vereinen in ausgewählten Modellregionen geeignete Talentstützpunkte aufzubauen und die duale Karriere der im Landesprogramm geförderten Schülerinnen und Schüler erfolgreich fortzuführen (E- und D-Kaderförderung)?
Die Studie fokussiert zwei projektierte Talentzentren in Mittelhessen, in die sechs Fach-verbände (Basketball, Fußball, Handball, Leichtathletik, Schwimmen, Turnen) eingebunden sind. Dabei werden unterschiedliche Akteursgruppen auf Landes- und regionaler Ebene berücksichtigt. Der themengeleiteten Strukturanalyse liegt eine Dokumentenanalyse der aktuellen Strukturkonzepte der Fachverbände zugrunde, die durch leitfadengestützte Experteninterviews mit Verbandsvertreter/innen ergänzt wurden. Mit Hilfe der Daten können Handlungskoordinationen dargestellt und überprüft werden (Holzer, 2006, S. 34 ff.). Die dabei identifizierten übergreifenden Themen- und Problemstellungen dienen in der zweiten Projektphase als Grundlage zur Evaluation der Ausgestaltung von Talentstützpunkten.
Projektleitung: Prof. Dr. Volker Scheid |
Weitere Beteiligte: Anne Thissen, Philip Julius, Dr. Andreas Albert |
Laufzeit: 10/2015 bis 08/2018 |