Der ursprüngliche Entwurf des Elbtower-Gebäudes in Hamburg wurde durch die Auswahl seiner Technologien als besonders nachhaltig beworben. Mit der Insolvenz des Bauträgers Signa Ende 2023 kam der Bau des noch nicht fertiggestellten Turms, der zum höchsten Wahrzeichens Hamburgs werden sollte, jedoch zum Stillstand. Die Stadt blieb mit einer riesigen Betonhülle zurück, die nun den Hafen überragt. Die Kosten für die Baustellensicherung des leerstehenden Rohbaus muss die Öffentlichkeit tragen. Dieses Semester fragen wir deshalb: Kann es "nachhaltiges" Design und Bauen in einem nicht nachhaltigen System geben? Können wir uns andere Regeln für die Entwicklung dieses Gebäudes vorstellen? Können wir diese riesigen Wahrzeichen so umgestalten, dass sie nicht für Investorenträume und Macht, sondern für einen Mehrwert für die Stadtgesellschaft und Zusammenhalt stehen? Im Semester geht es um die Neugestaltung des Elbtowers. Wir starten mit dem Bewusstsein, dass Bauen in Zeiten des menschengemachten Klimawandels nicht nur bedeutet, nachhaltige Technologien einzusetzen, sondern auch die Macht- und Herrschaftsverhältnisse zu hinterfragen, die Architekturen wie der Elbtower ausstrahlen sollen. Das Gebäude soll so umgestaltet werden, dass der Raum mit Blick auf Gleichberechtigung und Zusammenarbeit verteilt, genutzt und verwaltet wird.