Nächstes Jahr jährt sich das Neue Frankfurt zum 100. Mal, ein Projekt, das auf der Grundlage der Vision einer Zukunft realisiert wurde, in der neue Technologien, Typologien, aber auch soziale Ökonomien für angemessenen Wohnraum für viele Menschen sorgen würden. In diesem Semester werden wir solche Massenwohnungsbaukonzepte als Phänomen des 20. Jahrhunderts untersuchen, ihre Mängel, aber auch ihre Vorteile, ihren architektonischen Ausdruck, Instrumente wie Wiederholung und Standardisierung. Wenn neue Bautechnologien wie Stahlbeton und Fertigteile den Bau von Massenwohnungen im 20. Jahrhundert ermöglichten und die Reduktion von tragenden Elementen damals zu mehr Gestaltungsfreiheit führte, wollen wir einen Blick in die Zukunft werfen: Was bietet sich heute im Wohnungsbau als „neu“ an, wenn es um die soziale und gleichzeitig ökologische Krise geht? Was sind die zeitgenössischen architektonischen und wirtschaftlichen Instrumente, mit denen wir bezahlbaren Wohnraum für viele neu gestalten können?