Klimaresilienz zwischen Wall und Weser
Das Bremer Zentrum steht vor großen Herausforderungen, die sich aus dem veränderten Einkaufsverhalten aufgrund des Onlinehandels, einem langsamen Immobilienmarkt und den Anpassungsanforderungen an den öffentlichen Raum ergeben. Der bevorstehende Transformationsprozess erfordert neue Lösungen und Antworten für die Stadtgesellschaft. Bei der Neu- und Umgestaltung der öffentlichen Räume liegt der Fokus auf der Aufenthaltsqualität und der Klimaresilienz. Das historische Zentrum Bremens wurde als "steinerne Stadt" ohne Berücksichtigung von Grünflächen und Naturräumen entwickelt. Um den Auswirkungen des Klimawandels entgegenzuwirken, sind grüne und blaue Lösungen erforderlich, wie Grünflächen, Wasserflächen und Bäume, die zur Kühlung beitragen und Regenwasser speichern können. Es ist notwendig, die Innenstadt baulich an zukünftige Extremwetterereignisse anzupassen.
Das Studienprojekt soll unter realen Bedingungen die komplexen Anforderungen an innerstädtische öffentliche Stadträume untersuchen und neben gestalterischen und funktionalen Aspekten vertieft klimatische Verbesserungen für Platz- und Straßenräume aufzeigen. Die Ergebnisse des Studienprojekts sollen in Kooperation mit dem Projektbüro Innenstadt Bremen in einen öffentlichen Diskurs gestellt werden.
Wind in der Stadt wird durch den Gebäude- und Vegetationsbestand beeinflusst und kann sowohl zur Reduzierung der Durchlüftung einer Stadt führen als auch Düseneffekte und hohe Windgeschwindigkeiten verursachen. So beeinflusst das Windfeld die Ausprägung der städtischen Wärmeinsel und den thermischen Komfort. Gleichzeitig lässt sich Wind auch gezielt als Planungs- und Gestaltungselement verwenden, in dem die Zusammenhänge zwischen Stadt- und Freiraumgestaltung und Windfeld genutzt werden, um den thermischen Komfort zu erhöhen und eine Durchlüftung sicherzustellen, gleichzeitig aber starke Böigkeiten zu reduzieren.
In diesem Projekt untersuchen wir anhand Messungen an verschiedenen Orten in Bremen (ggf. Spezifizieren) wie das Windfeld durch die Stadtstruktur beeinflusst wird und wie mit dem Klimaelement Wind in Stadt- und Landschaftsplanung und kleinräumigen Gestaltungen umgegangen werden sollte. In Bremen schauen wir uns dazu zwei bis drei konkrete Orte mi verschiedenen Prozessen an.
Klimatische Aspekte stellen wesentliche Parameter für das Entwerfen künftiger öffentlicher Freiräume dar. Das Projekt verbindet umweltmeteorologische Erkenntnisse mit dem konzeptionellen, räumlichen und atmosphärischen Entwurf eines Stadtraums in der Bremer Innenstadt.
Die parallele Teilnahme am Seminar WindChillBremen mit der zugehörigen Kurz-Exkursion wird dringend empfohlen.
Weitere Informationen (HisPos)