DFG Netzwerk "Der digitale Bürger und seine Identität"

Das Handeln des „digitalen Bürgers“ in den virtuellen Räumen des Internets bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Erkennbarkeit und Verborgenheit, zwischen Identifizierung und Wissen über andere einerseits und Anonymität und Datenschutz andererseits. Dieses Spannungsfeld wurde strukturell und anwendungsübergreifend in einer Folge von Arbeitstreffen des von Prof. Dr. Hornung geleiteten Netzwerks behandelt.

Der Bürger wird zum Adressaten gezielter Identifizierung in staatlichen und privaten Prozessen, die zu seiner Person gehörenden Daten zum potentiellen Objekt von Begehrlichkeiten. Zugleich aber ist er aber auch Träger neuer Informations- und Auskunftsrechte gegenüber verschiedenen Institutionen, Akteur einer neuen Öffentlichkeit im „Web 2.0“ und wird zum potentiellen Inhaber einer in nutzerzentrierten Systemen gemanagten Identität. Durch die rechtliche, technische, sozial- und medienwissenschaftliche Analyse entsteht im Ergebnis ein umfassendes Bild des digitalen Bürgers, dessen Identität sich mit seinen Beziehungen zum Staat, zu globalen Wirtschaftsunternehmen und zu anderen Bürgern wandelt.

Die Themen der fünf ersten Arbeitstreffen waren das Verhältnis von Staat und Bürgern in hoheitlichen Identifizierungsinfrastrukturen, der Komplex Technologietrends und Akteure, rechtliche und technische Datenschutzfragen, die Perspektive persönlicher und institutioneller Nutzer auf Identifizierungsinfrastrukturen sowie deren internationale und grenzüberschreitende Aspekte. Das letzte Treffen diente der Vorbereitung der Publikation.

Projektinfos

Finanzierung:
Deutsche Forschungsgemeinschaft

Laufzeit:
Juni 2010 - Dezember 2013

Projektverantwortlicher und Ansprechpartner:
Prof. Dr. Gerrit Hornung, LL.M.

Publikation