Mobile HybriCare

Ausgangssituation

Durch den demographischen Wandel, die Zunahme chronischer Krankheiten und gleichzeitige Begrenzung der medizinischen Ressourcen sind heute Innovationen in der häuslichen Versorgungsstruktur unabdingbar. Wachsende Aufwendungen für den Gesundheitssektor erfordern die Entwicklung eines effektiven Dienstleistungsansatzes für die Gesundheitswirtschaft. Um diesen Faktoren entgegen zu wirken ist eine Kostenreduzierung bei gleichzeitiger Qualitätserhöhung der medizinischen Versorgung unabdingba

Projektziel

Das Vorhaben „Mobile-HybriCare – Einsatz mobiler Dienste bei der Integration hybrider personenbezogener Dienstleistungen in der Gesundheitswirtschaft im Home-Care-Bereich“ entwickelt Methoden, Modelle und Werkzeuge zum systematischen Design hybrider Produkte und pilotiert diese im Bereich des Ernährungsmanagements für neurologische Patienten mit Mangelernährung. Der Schwerpunkt der Arbeiten liegt dabei bei Patienten mit amyotropher Lateralsklerose (ALS). Das Projekt bezieht aber als weiteres Betrachtungsfeld auch Patienten mit einer Multiplen Sklerose (MS) ein.
Der hohe Innovationsgrad von Mobile HybriCare liegt zum einen in der intelligenten Verzahnung von Produkt- (RFID- und NFC-unterstütztes Ernährungsmanagement) und Dienstleistungselementen (einschließlich der ärztlichen und pflegerischen Betreuungsleistungen im ambulanten Ernährungsbereich) über den gesamten Lebenszyklus des Innovationsprodukts und Krankheitsbildes.
Zum anderen bietet er ein ganzheitliches, auf den Nutzer abgestimmtes qualitätsgesichertes und gerätebasiertes Beratungs- und Betreuungsprogramm im Umfeld von ALS Patienten. Die Erkenntnisse und Ergebnisse sollen auf Patienten mit MS übertragen, weiter abgesichert und vertieft werden. Es soll damit die Transferierbarkeit solcher Entwicklungen für eine breite Nutzung personenbezogener Dienstleistungen bei verschiedenen neurologischen Erkrankungen abgesichert werden.
Diese systematische Innovationsentwicklung wird im Rahmen einer Pilotierung durchgeführt. Sie umfasst die Anforderungsanalyse, Lösungsmodellierung und -implementierung, Leistungserbringung und Geschäftsmodellentwicklung im realen Einsatz bei den entsprechenden Patientengruppen.

Desweiteren steht die Erarbeitung eines integrierten, analyse- und gestaltungsorientierten Modellaufbaus für Community Engineering und hybride Wertschöpfung mit personenbezogegen Dienstleistungselementen in der Gesundheitswirtschaft im Vordergrund. Durch die Entwicklung von Geschäfts-, Service- und Betreibermodellen können bezahlbare und bedarfsgerechte Dienstleistungen entstehen. Hierbei sollen die Patienten in den Innovationsprozess (Open Innovation) mit einbezogen werden. Die Community kann als Plattform zur Gestaltung und Optimierung von Dienstleistungsangeboten dienen. Zusätzlich werden die Kommunikationsstränge zwischen den an der Behandlung und Betreuung beteiligten Personen verbessert und das Gemeinschaftsgefühl und der Gedankenaustausch aller Beteiligten gefördert.

Förderung

Das Projekt Mobile HybriCare wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unter der Projektträgerschaft des DLR gefördert.
Förderkennzeichen: 01FG08002

Projektbeteiligte

  • Charité, Universitätsmedizin Berlin, Neurologische Klinik, ALS-Ambulanz, Prof. Dr. med. Thomas Meyer
  • Universität Kassel, Fachgebiet Wirtschaftsinformatik, Prof. Dr. Jan Marco Leimeister
  • Technische Universität München, Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, Prof. Dr. Helmut Krcmar
  • CisLogic GmbH, Thomas Stark (Geschäftsführer)
  • Fresenius Kabi GmbH
  • Akzon GmbH

Ansprechpartner

  • Prof. Dr. Jan Marco Leimeister
  • Andreas Prinz