PriDI
PriDI - Privatheitsfördernde digitale Infrastrukturen
Das Projekt
„Privatheitsfördernde digitale Infrastrukturen“ – für eine grundrechtskonforme und datenschutzfreundliche Internetsuche
Wie kann die Suche im Internet so gestaltet werden, dass die Grundrechte gewahrt und die Privatsphäre geschützt wird? Dieser Frage gehen in den kommenden drei Jahren Teams der Universität Kassel und der Open Search Foundation in Starnberg im Forschungsprojekt PriDI nach.
Dazu begleiten sie die Entwicklung einer offenen europäischen Suchinfrastruktur an der Schnittstelle von Rechtswissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaftsinformatik. Ziel ist es, Grundwerte wie Privatsphäre und Datenschutz im Sinne von „values by design“ in einem offenen europäischen Webindex zu verankern, der derzeit entwickelt wird.
Damit diese neu entstehende offene Suchinfrastruktur ihre volle Wirkung entfalten kann, muss sie grundrechtskonform ausgestaltet werden.
Forschende der Open Search Foundation und der Universität Kassel werden die laufenden Aktivitäten der europäischen „Open Search Initiative“ zur Entwicklung einer offenen Suchinfrastruktur mit juristischem und wirtschaftsinformatischem Fachwissen unterstützen und eine Technik- und Datenschutzfolgenabschätzung für den Bereich der offenen Internetsuche durchführen. Ziel des Projekts ist es, die Gestaltung des entstehenden offenen Webindex und der darauf basierenden Suchmaschinen durch die Beantwortung rechtlicher Fragen zu unterstützen. Auch Anforderungs- und Gestaltungsmuster stehen auf dem Projektplan, etwa Handreichungen für Unternehmen, wie sie den offenen Webindex grundrechtskonform nutzen können.
Fragen sind beispielsweise im Kontext des „Rechts auf De-Indexierung“ zu beantworten. Auch die Auswirkungen und die Anwendung europäischer Rechtsakte wie Digital Services Act, Digital Markets Act, AI Act auf eine offene Suchinfrastruktur sind zu untersuchen. Darüber hinaus spielen Fragen der Data Governance eine wichtige Rolle. Ziel ist es, die Ausgestaltung einer offenen Suchinfrastruktur an den Grundrechten und Grundprinzipien auszurichten, die auch die Europäische Kommission zum Maßstab der „Digitalen Dekade“ erklärt hat.
Das Vorhaben soll (grund-)rechtliche Anforderungen an einen offenen Webindex sowie die darauf aufbauenden Dienstleistungen identifizieren und den Gestalter:innen und Entwickler:innen des offenen Webindex in verständlicher Weise zur Verfügung stellen.
Weitere Informationen finden sich auch auf der Webseite des Projekts.
Förderung
Das Projekt PriDI ist Teil der vom BMBF geförderten Plattform Privatheit (Laufzeit 03/2024 – 02/2027). Das BMBF fördert das gesamte Verbundprojekt für drei Jahre mit 1,29 Mio. Euro.
Projektpartner
- Universität Kassel, Fachgebiet Wirtschaftsinformatik und Systementwicklung: Prof. Dr. Matthias Söllner.
- Universität Kassel, Fachgebiet Öffentliches Recht, IT-Recht und Umweltrecht: Priv.-Doz. Dr. Christian Geminn.
- Open Search Foundation e. V., Starnberg: Dr. Stefan Voigt.
Ansprechpartner
Prof. Dr. Matthias Söllner
Huda Koulani, M. Sc.