Künstliche Intelligenz zur Analyse und Fusion von Erdbeobachtungs- und Internetdaten zur Unterstützung bei der Lageerfassung und -einschätzung (AIFER)
Katastrophenereignisse wie Hochwasser, Waldbrände oder Stürme machen vor Ländergrenzen nicht halt. Daher haben Österreich und Deutschland beschlossen, ihre Kräfte zu bündeln und gemeinsam zu forschen, um Rettungskräfte optimal bei der Bewältigung von Großschadenslagen zu unterstützen. Das Projekt AIFER erforschte und entwickelte ein System, das am Beispiel eines Hochwasserszenarios mit Hilfe von künstlicher Intelligenz die Lage erfasst und auswertet. Dabei wurden unterschiedliche Daten von Satelliten, Flugzeugen, Drohnen sowie Daten aus sozialen Netzwerken ausgewertet, zusammengefasst und in Echtzeit aufbereitet. Berücksichtigung fanden hierbei nicht nur die technischen, sondern auch die rechtlichen, soziologischen und ethischen Aspekte.
Der Universität Kassel, Fachgebiet Öffentliches Recht, IT-Recht und Umweltrecht, oblag die Bearbeitung der rechtswissenschaftlichen Fragestellungen des Projekts. Ziel war es hierbei, die rechtskonforme Technikgestaltung der zu erforschenden Verfahren sicherzustellen.
Aus rechtlicher Sicht warf das Projektvorhaben zahlreiche zu untersuchende Fragen auf. Diese betrafen insbesondere die Verwendung künstlicher Intelligenz zur Datenanalyse. In diesem Bereich existierten zahlreiche, nicht abschließend geklärte Rechtsfragen, welche sowohl die Grundrechte als auch das einfachgesetzliche Recht betrafen. Darüber hinaus gingen mit dem Projekt Rechtsfragen in Bezug auf die Zulässigkeit der Verarbeitung von Daten aus den verschiedenen Quellen (Satelliten, Drohnen, Flugzeuge, geo-soziale Netzwerke, Nachrichtendienste) einher, welche durch den potenziellen Personenbezug der betreffenden Daten ein besonderes Gewicht erhielten. Da Katastrophensituationen sich oftmals nicht auf das Gebiet eines einzelnen Landes beschränken, wurde weiterhin der grenzüberschreitende Charakter der zu erforschenden Verfahren berücksichtigt.
Die Projektleitung oblag auf deutscher Seite Dr. Marc Wieland (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.) und auf österreichischer Seite Prof. Dr. Bernd Resch (Universität Salzburg, Fachbereich Geoinformatik - Z_GIS).
Österreichische Konsortialpartner waren die Universität Salzburg, die Johanniter, das Österreichische Rote Kreuz - Landesverband Salzburg, die Spatial Services GmbH sowie das Institut für Empirische Sozialforschung.
Deutsche Konsortialpartner waren das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, die Disy Informationssysteme GmbH, das Bayerische Rote Kreuz sowie das Technische Hilfswerk.
Projektinfos
Finanzierung:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Laufzeit:
Februar 2021 - Oktober 2023
Projektverantwortlicher und Ansprechpartner:
Prof. Dr. Gerrit Hornung, LL.M.
Mitarbeiterin:
Carolin Gilga
Projektinfos Österreich
Der österreichische Projektteil ist Teil des KIRAS-Programms zur Sicherheitsforschung