Forschungsvorhaben RoKKa startet
Aus Abwasser Rohstoffe zurückgewinnen und den Klimaschutz vorantreiben: Das ist das Ziel unseres neuen Forschungsvorhabens RoKKa (Rohstoffquelle Klärschlamm und Klimaschutz auf Kläranlagen).
Hierfür untersuchen wir am FG Siedlungswasserwirtschaft die unterschiedlichen Prozesse der gezielten Phosphorelimination aus Abwasser unter der neuen Zielstellung, eine lokale Phosphorquelle für Mikroalgen zur Produktion von Beta-Glucanen als Pflanzenbiostimulans und zur Düngemittelproduktion zu erschließen. Zudem beschäftigen wir uns mit der Klimaverträglichkeit der in RoKKa untersuchten bioökonomischen Produktionsprozesse aus Abwasser. Einer Schlüsselrolle kommt dabei Lachgas (N2O) zu, da ein Gramm N2O in 100 Jahren 265-mal so stark zum Treibhauseffekt beiträgt wie ein Gramm CO2. Direkte Lachgasemissionen entstehen bei der Abwasserreinigung als Zwischen- und Nebenprodukte der biologischen Stickstoffelimination. Eine innovative Abtrennung und Nutzbarmachung von Stickstoff aus Abwasser birgt demnach auch ein großes Klimaschutzpotenzial.
An der nachhaltigen Bioraffinerie aus Abwasser arbeiten an den beiden Projektstandorten in Erbach und Neu-Ulm Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Forschungseinrichtungen des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB), der Universität Stuttgart, der Universität Kassel und der Technischen Universität Kaiserslautern gemeinsam mit den Unternehmen SolarSpring GmbH, Deukum GmbH, Nanoscience for life GmbH, Umwelttechnik-BW GmbH, der Stadt Erbach sowie dem Zweckverband Klärwerk Steinhäule.
Das Projekt wird gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg kofinanziert von der Europäischen Union.
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