Promovieren im Kolleg

Die Betreuung der Stipendiat:innen wird primär durch die Wissenschaftler:innen der Forschungsschwerpunkte des Kollegs gewährleistet. Diese Form der Ko-Betreuung wurde an der Universität Kassel in den letzten Jahren stark gefördert und verspricht für die Promovierenden eine breitere Vernetzung und große Offenheit für unterschiedliche Wissensbereiche. Sie werden in die etablierten Promotionskolloquien der Fachbereiche und -gebiete des Tandems integriert. Die konkrete Individualbetreuung wird in Betreuungsvereinbarungen festgelegt. Für eine Peer-to-peer Betreuung neben den Tandems der Forschungsschwerpunkte stehen alle am Kolleg beteiligten Wissenschaftler:innen bei spezifischen inhaltlichen oder methodischen Fragen zur Verfügung.

Es gelten die Allgemeinen Bestimmungen für Promotionen an der Universität Kassel (AB-PromO) vom 14.07.2021. Die Fachbereiche Humanwissenschaften (01), Gesellschaftswissenschaften (05), Architecktur, Stadtplanung, Landschaftsplanung (06), Wirtschaftswissenschaften (07) und Maschinenbau (15) haben jeweils besondere Bestimmungen für Promotionen.

Je nach individuellen Forschungsschwerpunkten der Promovierenden kann in verschiedenen Disziplinen promoviert werden und entsprechende Doktortitel angestrebt werden. Neben den Betreuer:innen im Kolleg sind auch andere Wissenschaftler:innen als Betreuung, je nach Fragestellung und Disziplin, denkbar. Die Herausforderungen der sozial-ökologischen Transformation und der Sustainable Development Goals erfordern einen interdisziplinäre Offenheit, die das Kolleg gewähren möchte. Eine Einbindung in das Forschungsprogramm und die gemeinsame Ausbildung der Promovierenden über den Forschungsverbund für Sozialrecht und Sozialpolitik (FoSS) und das Kassel Institute for Sustainability erweitert das Netzwerk über das Kolleg hinaus.

Durch Arbeitsplätze in der Universität Kassel wird ein kollegiales Forschen und der gemeinsame Austausch zwischen den Promovierenden gefördert. Einen gemeinsamen Rahmen bilden das Plenum des Kollegs, regelmäßige Kolloquiuen und Exkursionen, die von den Promovierenden und der Kollegkoordination organisiert werden.

Den Promovierenden steht zudem das auf Promovierende zugeschnittene Weiterbildungsprogramm der Graduiertenakademie der Universität Kassel offen. Promovendinnen können sich am Coaching-Programm von Mentoring Hessen beteiligen. Über beide Programme werden die Promovierenden für Karrierewege innerhalb und außerhalb der Wissenschaft begleitend zu ihrem Forschungsvorhaben qualifiziert.

Auch die Einbindung in die Lehre der beteiligten Fachgebiete zur Qualifikation vor allem bei einer angestrebten wissenschaftlichen Karriere ist für die Promovierenden möglich. Über das Co-Teaching erhalten die Promovierenden Einblick in Lehrmethoden und Vermittlungsformate. Auch die Zusammenarbeit mehrerer Promovierender untereinander z. B. im Rahmen von Sommerschulen des FoSS, ist denkbar, wenn entsprechende Ideen aus dem Kolleg heraus entwickelt werden.

Wir wollen im Rahmen des Promotionskollegs nicht nur zu Fragen der Barrierefreiheit und Inklusion forschen, sondern die Realität einer Gesellschaft anerkennen, in der es vielfältige Bedürfnisse und Anforderungen an eine angemessene Gestaltung des Arbeitens und Forschens gibt. Ein Promotionsvorhaben ist für jede:n eine Herausforderung, die gegebenenfalls durch physische, psychische und weitere Behinderungen mehr Zeit und Vorkehrungen erfordert. Wir wollen diesen Erfordernissen im Rahmen der uns vorgebenen Förderbedingungen gerecht werden. Insbesondere die Länge der Förderung durch ein Stipendium liegt jedoch außerhalb unseres Entscheidungsspielraumes. Bei Verlängerungsanträgen werden wir uns jedoch gegebenenfalls für deren Bewilligung einsetzen. Bitte zögern Sie  nicht, uns auf mögliche Bedarfe hinzuweisen.