26.03.2025 | Campus-Meldung

Transfer der Zukunft: Universitätsallianz UA11+ zu Gast in Kassel

Die Transferbeauftragten und -verantwortlichen der UA11+ Universitätsallianz, der die Universität Kassel seit 2022 angehört, haben sich auf Einladung von UniKasselTransfer in Kassel getroffen. Die Vertreterinnen und Vertreter von 12 Mitgliedsuniversitäten diskutierten im UNI:Lokal einen Tag lang über die künftigen Strategien für den Technologie- und Wissenstransfer als profilbildende Kernaufgabe. Hintergrund ist, dass die UA11+ gerade ein Leitbild für ihre Transferaktivitäten erarbeitet, um den Stellenwert von Transfer an ihren Mitgliedsuniversitäten noch mehr in den Fokus zu rücken. Damit wollen die Mitglieder vor allem ihre Verantwortung für die Bewältigung drängender gesellschaftlicher Herausforderungen betonen.

Die teilnehmerinnen und Teilnehmer im UNI:Lokal. Bild: Uni Kassel
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im UNI:Lokal.

„Workshops wie dieser koppeln die Arbeitsebene und die Leitungsebene unserer Mitgliedsuniversitäten, um eine substantielle Strategieentwicklung innerhalb der UA11+ für ihre Kernanliegen zu bewirken. Wir wollen den Anspruch, dass die UA11+ Universitäten den Transfer der Zukunft mit entwickeln, mit Leben füllen", so Kanzler Dr. Oliver Fromm, der an der Tagung teilnahm.

Alle Universitäten im Verbund eint das Verständnis, dass Hochschulen heute selbstverständlich nicht nur in die Wissenschaftscommunity, sondern ebenso in die Gesellschaft hineinwirken, um große Herausforderungen wie Klimafragen, aber auch ganz konkrete regionale Aufgaben anzugehen. Die Universität Kassel tut dies insbesondere im Bereich Nachhaltigkeit und für ihre Heimatregion, die sie zum Beispiel mit Ausgründungen und Start-ups, Aktivitäten an der Schnittstelle von Wissenschaft und Gesellschaft wie dem SDG+ Lab oder Programmen zum Strukturwandel bereichert.

Diese Entwicklung ist keine Selbstverständlichkeit. Transferaktivitäten werden meist noch als Zusatzaufgabe wahrgenommen, obwohl sie mittlerweile integraler Bestandteil eines umfassenden Wissenschaftsverständnisses sind. Gleichwohl bedeuten sie oft zusätzlichen Aufwand und erfordern Unterstützungsstrukturen wie Gründungsberatung, Kooperationsstellen oder Patentmanagement. Um diese Strukturen, die bisher oft über Drittmittel gewachsen sind, strategisch zu stärken, sind Transferstrategien umso wichtiger. Sie sollen Transferaktivitäten nach innen und außen schärfen und ihre Weiterentwicklung vorantreiben.

Deutlich wurden bei dem Treffen folgende Erkenntnisse für die Entwicklung erfolgreicher Transferstrukturen:

…dass Transferstellen eine Vielfalt an Prozessen an der Schnittstelle von Wissenschaft, Wirtschaft und zunehmend Zivilgesellschaft, Politik und Kultur bearbeiten
…dass Transfer als Disziplin sich in einem Prozess der Weiterentwicklung befindet, um auf die gestiegenen Anforderungen an Universitäten als Akteure in gesellschaftlichen Transformationsprozessen zu antworten
… dass Transfermitarbeitende ein besonderes Profil an Kompetenzen einbringen, das zentral ist für den Erfolg von inter- und transdisziplinären Projekten
…dass erfolgreiche Transferprojekte nicht ausreichend auf die Reputation der beteiligten Forschenden einzahlen und dass viele Universitäten daher aktiv Anreize für Transferaktivitäten schaffen
… dass die partizipative Entwicklung von Transferstrategien ein wichtiger Schritt sein kann hin zu einer gelebten Transferkultur
… dass Transferstrategien auf breite Füße gestellt und von wesentlichen Gremien wie dem Hochschulsenat legitimiert werden sollten.

Die UA11+ wird im Sommer 2025 ein gemeinsames Transferleitbild veröffentlichen, das Anspruch und Orientierung für den Verbund markieren soll. Die Universität Kassel hat hier die redaktionelle Leitung übernommen.

Link UniKasselTransfer: www.unikasseltransfer.de
Link UA11+ : https://www.ua11plus.de