Konsum, Handel, Artenvielfalt: Pflanzen sind auch „politisch“
Die politische Pflanze
Der Begriff der „politischen Pflanze“ beziehe sich auf die Tatsache, dass Wild- und Kulturpflanzen, auch jene in der Landwirtschaft, Gegenstand politischen Überlegens, Gesetzgebens, Eigentums oder auch Gemeineigentums sein könnten. Pflanzen könnten zum Beispiel dann „politisch“ sein, wenn sie als Wildpflanzen durch Gesetze und Verordnungen geschützt werden. Oder wenn das Produzieren, Handeln oder der Nutzen von Nahrungsmitteln, Energie oder Fasern zu kritischen Fragen führe. Diese komplexen Zusammenhänge sollen verschiedenen Zielgruppen durch das Projekt nähergebracht werden.
Veranstaltungsreihen in acht Bundesländern
„Mit verschiedenen Veranstaltungsformaten wollen wir die Teilnehmer mit der gesellschaftlichen und politischen Bedeutung der Pflanze vertraut machen“, so Marina Hethke, wissenschaftliche Betreuerin des Tropengewächshauses Witzenhausen. Neben dem Erwerb von Pflanzenwissen müssten ebenso wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, soziale Gerechtigkeit und Verantwortung im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung in das praktische Lernen einfließen, bekräftigen Prof. Dr. Andreas Eis und Prof. Dr. Bernd Overwien. „Wir suchen mit den Gästen der bundesweiten Veranstaltungen zur politischen Pflanze neue, lösungsorientierte Wege im Kontext einer Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Möglich seien unter anderem Schülerakademien mit Arbeitskreisen, Vorträge und Filmgespräche, Wissenschafts-Cafés oder politische Diskussionsveranstaltungen. Sie sollen sich besonders an junge Menschen richten, aber auch an pädagogisches Personal. Die Veranstaltungsreihen werden in ganz Deutschland mit Hilfe von Naturschutzakademien, Botanischen Gärten sowie einem Projektbeirat vorbereitet und umgesetzt. Strategische Partner der Universität Kassel sind der Verband Botanischer Gärten e. V. (VBG) und der Bundesweite Arbeitskreis der staatlich getragenen Bildungsstätten im Natur- und Umweltschutz (BANU).
Von Klima zum Gesetz
Das Themenfeld könne dabei von Klimafragen über Holzzertifizierungen, EU-Normen, Züchten und Monokulturen, Erhalt der Sortenvielfalt und nachwachsende Rohstoffe bis zu Naturschutz und Erhaltungskulturen am Beispiel sogenannter Verantwortungsarten reichen. „Pflanzen als Gegenstand politikbezogenen Lernens sind erst vor kurzem in den Fokus gerückt. Das Projekt kann so modellhaft Impulse für die Nachhaltigkeitsbildung geben“, so Dr. Thomas Pyhel, DBU-Referent für Umweltbildung, abschließend.
Projektteam Universität Kassel
Universität Kassel/Tropengewächshaus
Steinstraße
37213 Witzenhausen
Marina Hethke, Dipl. Ing. agr./MA Umwelt & Bildung
Tel.: 05542 981231
Projektkoordination: Eva Maria Kohlmann, Diplombiologin
Tel.: 05542 981244
tropengewaechshaus[at]uni-kassel[dot]de
Prof. Dr. Andreas Eis und Prof. Dr. Bernd Overwien
Universität Kassel / Didaktik der politischen Bildung
Nora-Platiel-Straße 1
34127 Kassel
Telefon: 0561 804-3114 oder 0591 804-3134
E-Mail: andreas.eis[at]uni-kassel[dot]de
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