10.12.2018 | Campus-Meldung

Mit Technik und neuen Lebensmitteln gegen Mangelernährung in Afrika

Ein Projekt aus dem Fachgebiet Agrartechnik der Universität Kassel erarbeitet Lösungen, um die Nahrungsmittel- und Ernährungssicherheit in Westafrika zu verbessern. Eine wichtige Rolle spielen selten genutzte Tiere und Pflanzen.

Bild: Margareta Lelea.

Das Projekt Upgrade Plus soll die Ernährung in Afrika südlich der Sahara verbessern, indem es zur robusteren Verarbeitung von Lebensmitteln beiträgt und neue, bislang selten genutzte Pflanzen und Tiere als Lebensmittel erschließt. Fallstudien finden in Sierra Leone, Ghana und Nigeria statt.

Bislang geht in Schwellenländern ein erheblicher Teil der Ernte verloren, und dies, obwohl ein großer Teil der Bevölkerung mangelernährt ist. Insbesondere Frauen im gebärfähigen Alter sowie Kleinkinder sind davon betroffen. Neue Technologien der Nahrungsmittelverarbeitung, die speziell an die Bedürfnisse kleinbäuerlicher Landwirtschaft angepasst sind, sollen das ändern.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler setzen beispielsweise auf solarbetriebene Technologien aus lokal verfügbaren Materialien, essbare Pflanzen nach der Ernte besser zu verarbeiten; das mindert das Risiko, dass die Vorräte verderben. Zugleich werden Mütter geschult, wie sie diese Maschinen bedienen und Lebensmittel besser lagern und verarbeiten. Gemeinsam mit den Frauen erarbeiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zudem Konzepte zur kleingewerblichen Nutzung und Kommerzialisierung der Erzeugnisse. Schließlich empfiehlt das Projekt auch bislang vernachlässigte Pflanzen- und Tierarten als Nahrung, die noch zu bestimmen sind.

Das Projekt läuft seit Januar 2018 bis 31. 12. 2020. Es erhält eine Förderung durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in Höhe von 1,1 Millionen Euro. Der Anteil der Universität Kassel beträgt rund 770.000 Euro.

Projektpartner sind die University for Development Studies in Ghana, die Njala Universität in Sierra Leone, das National Horticultural Research Institute in Nigeria, das Deutsche Institut für tropische und subtropische Landwirtschaft und die Innotech Ingenieursgesellschaft mbH.

 

Kontakt:
Dr. Barbara Sturm
Universität Kassel
Fachgebiet Agrartechnik
Tel.: +49 5542 981-1603
E-Mail: Barbara.Sturm[at]uni-kassel[dot]de