Johannes Schmid ist Grimm-Poetikprofessor 2024
Johannes Schmid (Jg. 1973) lebt und arbeitet in Stockholm. Seine künstlerischen Produktionen sind europäisch ausgerichtet und sowohl in Schweden, Deutschland und Österreich als auch in Polen, der Schweiz oder Italien angesiedelt. Er agiert als Grenzgänger zwischen Film und Theater, führt sowohl bei Film- als auch Theaterproduktionen Regie, adaptiert für Bühne und Leinwand literarische Klassiker ebenso wie Kinderbücher, Sagen- und Märchenstoffe oder auch unbekannte oder weniger bekannte Textvorlagen. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf Kinder-, Jugend- und Familiengeschichten.
Johannes Schmids Familienfilme „Geschichten vom Franz“ (A/D 2022) und „Neue Geschichten vom Franz“ (A/D 2023) waren große Publikumserfolge. Neben diesen filmischen Adaptionen von Kinder- und Jugendbüchern Christine Nöstlingers besticht seine betont autoreflexive Literaturverfilmung „Agnes“ (D 2016) nach Peter Stamms gleichnamigem Roman durch ihre erzählerische Präsentation ebenso wie ihre Bildästhetik. „Wintertochter“ (D 2011) ist mit dem Deutschen Filmpreis (Goldene Lola) in der Kategorie Bester Kinder- und Jugendfilm ausgezeichnet worden. Sein Debütlangfilm „Blöde Mütze!“ (D 2007) feierte auf der Berlinale Premiere. Der Coming-of-Age-Film „Wir für immer“ (D 2024) inszeniert mit einer feinen Figurendarstellung eine besondere Mutter-Sohn-Konstellation und wird im Sommer auf dem Filmfest München Premiere haben.
Als Theater- und Opernregisseur hat Schmid etwa 50 Produktionen an europäischen Bühnen realisiert. Zu seinen Inszenierungen zählen Franz Kafkas „Der Prozess“, „Der Kontrabass“ von Patrick Süskind, Miguel de Cervantes’ „Don Quijote“ und Wolfgang Amadeus Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“ebenso wie „Ronja Räubertochter“ von Astrid Lindgren, Paul Maars „Eine Woche voller Samstage“ oder „Die Schneekönigin“ sowie „Die kleine Meerjungfrau von Hans Christian Andersen“.
Veranstaltungen:
Mittwoch, 5. Juni 2024, 18 bis 20 Uhr, Campus Center, Hörsaal III: Öffentliche Poetik-Vorlesung: „Zwischen den Stühlen – zwischen den Welten: Meine Regiearbeit zwischen Bühne und Film“.
Donnerstag, 6. Juni 2024, 10 bis 14 Uhr, KW5: Uhr: Poetik-Seminar (nur für Kasseler Studierende mit Anmeldung): „Vom Drehbuch zur filmischen Wirklichkeit: Vorproduktion, Dreh, Postproduktion in ,Wir für immer‘ (D 2024) und anderen Filmen“.
Donnerstag, 6. Juni 2024, 17 bis 20 Uhr, Bali-Kino (Kulturbahnhof): Öffentlicher Vortrag mit Filmsichtung: „Inszenierung von Fiktion in der Fiktion in der Literaturverfilmung ,Agnes‘ (D 2016)“.
Hintergrund: Die Brüder-Grimm-Poetikprofessur
Die Poetikprofessur wird seit 1985 von der Universität Kassel vergeben und zurzeit von der Kasseler Sparkasse gestiftet. Bisher wurden bedeutende Autoren, Dramatikerinnen und Filmemacher geehrt – darunter etwa Herta Müller (1998), Volker Schlöndorff (2011), Felicitas Hoppe (2019), Terézia Mora (2021), Doris Dörrie (2022) und Feridun Zaimoglu (2023). In öffentlichen Veranstaltungen reflektieren die Preisträgerinnen und Preisträger künstlerische Prozesse und ihre Arbeiten.
Weitere Infos:www.uni-kassel.de/go/gpp-schmid
Kontakt:
Prof. Dr. Stefanie Kreuzer
Neuere Dt. Literaturwissenschaft / Medienwissenschaft
Tel.: 0561 – 804-3336 (Sekretariat)
Mail: stefanie.kreuzer[at]uni-kassel[dot]de
Home: www.uni-kassel.de/go/kreuzer