Beste Aussichten: Die Uni bringt zum Wintersemester zwei neue Studiengänge an den Start
Mit dem Studiengang „Förderpädagogik mit dem Schwerpunkt Inklusion“ rundet die Uni ihr ohnehin starkes Angebot an Lehramtsstudiengängen ab. Das Kasseler Konzept bereitet die Studierenden besonders gut auf den Arbeitsmarkt vor – denn ausgebildet wird nicht nur für die klassischen Förderschulen, von denen es in Zukunft immer weniger geben wird. Vielmehr ist der Studiengang so aufgebaut, dass die künftigen Lehrkräfte auch und besonders als Inklusionskräfte an Regelschulen arbeiten können. „Aus unserer Sicht ist das die beste Lösung“, bekräftigt Prof. Dr. René Matzdorf, Vizepräsident für Studium und Lehre. „Andere Universitäten, die für das Lehr- amt an Förderschulen ausbilden, haben ihre Studiengänge bisher noch nicht so deutlich auf den inklusiven Unterricht ausgerichtet.“ Der neue Studiengang umfasst die Förderschwerpunkte „Lernen“ und „Emotionale und soziale Entwicklung“; sie machen den größten Anteil des Förderbedarfs bei betroffenen Schülerinnen und Schülern aus. Eine weitere Besonderheit in Kassel: Zusätzlich zu den Förderschwerpunkten und einem Unterrichtsfach wird die gezielte Förderung sprachlicher und mathematischer Grundkompetenzen in das Studium einbezogen. 60 Studienplätze stehen zur Verfügung, dafür werden fünf neue Professuren eingerichtet. Der Betreuungsschlüssel Professuren / Studierende wird also hervorragend sein. Die Regelstudienzeit beträgt neun Semester. Die Initiative für die Einrichtung des Studiengangs kam vom Land Hessen. Das Land reagiert damit auf einen hohen Bedarf an Förderpädagogik-Kräften.
Auch mit ihren Nachhaltigkeits-Studiengängen baut sich die Universität Kassel derzeit ein Alleinstellungsmerkmal auf. Während das Gros der neuen Programme erst im kommenden Jahr startet, kann man sich bereits ab dem kommenden Wintersemester für das Nebenfach „Nachhaltigkeitsstudien“ einschreiben. Es wird als sogenannter „Kombinationsbachelor“ angeboten, das heißt zusätzlich zu einem Bachelor-Hauptfach. Neben Einführungen in Nachhaltigkeitswissenschaften wählen die Studierenden je nach Hauptfach einen Schwerpunkt, beispielsweise „Sozial gerechte Stadtentwicklung“ oder „Wasserwirtschaft“. Weiteres zentrales Element ist ein Projekt: Die Studierenden erarbeiten eine Praxisaufgabe, die sie in gemischten (interdisziplinären) Studierenden-Teams und zusammen mit externen Praxispartnern bearbeiten. Das Nebenfach ist eine Art Pilot – im kommenden Jahr bietet die Uni einen eigenständigen Bachelor Nachhaltigkeitsstudien an sowie eine ganze Reihe von Fachstudiengängen, die mit einer begleitenden Studienkomponente angereichert sind: also Wirtschaftsrecht plus Nachhaltigkeit, Elektrotechnik plus Nachhaltigkeit und so weiter – eine große Offensive, die bereits jetzt über die Region hinaus Aufsehen erregt. Matzdorf: „Das gibt es so an keiner anderen Uni.“ Der Vizepräsident sieht auch für Absolventinnen und Absolventen der Nachhaltigkeits-Studiengänge beste Aussichten: „Die Uni Kassel plant gezielt neue Studiengänge, die Studierende darauf vorbereiten, die Transformation zu einer nachhaltigen Welt mitzugestalten. Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften ist enorm, regional genauso wie global – in Unternehmen und Institutionen.“