Zwei Jahre Kassel Stipendium – 15 Stipendien
Julia Thonfeld, stellvertretende Geschäftsführerin des Studierendenwerks Kassel, ist mit einem kleinen Team für die Auswahl der Geförderten zuständig. Sie betont: „Diese junge Menschen haben gezeigt, dass sie zu Außergewöhnlichem befähigt sind. Wir sind stolz darauf, sie mit dem Stipendium unterstützen zu können.“
Dabei sind die Biografien der neun Stipendiatinnen und sechs Stipendiaten so verschieden wie die Studiengänge, die sie an der Uni Kassel belegen, die Bandbreite ihrer Sprachkenntnisse ist so vielfältig wie das, was sie auf dem Weg an die Hochschule erlebt haben. Was sie eint, ist nicht nur ihr Leistungswille, sondern auch die Bereitschaft, trotz großer persönlicher Herausforderungen anderen zu helfen.
Starke Persönlichkeiten
Ramek Jehanbazi ist eine der Geförderten. Sie ist Deutsch-Iranerin und studiert Soziologie und Germanistik. Neben Deutsch und Persisch spricht sie vier weitere Sprachen, beherrscht die Deutsche Gebärdensprache und engagiert sich ehrenamtlich im Wahlvorstand bei der Stadt Kassel und als Schwimmlehrerin für Kinder und Jugendliche beim DLRG. Neben dem Studium arbeitet sie an der Universität Kassel im Referat für Internationalisierung und Internationale Kooperationen. „Das Kassel Stipendium bedeutet mir viel, denn es bestärkt meinen Einsatz für soziale Gleichheit und zeigt mir, wie wertvoll Bildung und Engagement für Veränderungen in unserer Gesellschaft sind. Seit meinem Studienbeginn in Kassel 2016 habe ich erfahren, wie wichtig es ist, für diese Werte einzutreten“, sagt sie.
Finanzierung des Kassel Stipendiums
Das Kassel Stipendium wird durch regionale Stiftungen, Unternehmen sowie Privatpersonen finanziert. Im Förderzeitraum 2024/2025 stehen dafür Spenden von Wintershall Dea Stiftung für Demokratie und Vielfalt, einer Kasseler Bürgerin sowie für fünf Stipendiaten aus dem Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) von der Stiftung Hübner und Kennedy gGmbH, die unternehmensverbundene Stiftung der Hübner-Gruppe, zur Verfügung. SMA ist erstmals mit einer ideellen Förderung beteiligt.
Christa Ambrosius, Geschäftsführerin des Studierendenwerks Kassel, dankt den fördernden Stiftungen, Unternehmen und Privatpersonen für ihr außerordentliches Engagement: „Ohne sie wäre das Kassel Stipendium nicht möglich.“
Friederike Steensen von der Wintershall Dea Stiftung für Demokratie und Vielfalt und Hildegard Weirich von der Stiftung Hübner und Kennedy gGmbH sind sich einig: Die jungen, leistungsstarken und gesellschaftlich engagierten Stipendiatinnen und Stipendiaten bringen zentrale Kompetenzen mit, die in Deutschland besonders gebraucht werden. Mit fundierten Fachkenntnissen, Innovationsfähigkeit, kritischem Denken sowie hohen sozialen und interkulturellen Kompetenzen sind sie bestens gerüstet, um neue Perspektiven einzubringen und die Zukunft aktiv mitzugestalten.
Mit ihrem großen Engagement, ihrer Offenheit und ihrem Durchhaltevermögen auch angesichts schwieriger Umstände seien die Stipendiatinnen und Stipendiaten großartige Vorbilder. Man werde sie sehr gern darin unterstützen, ihre ohnehin schon bemerkenswerten Fähigkeiten im Rahmen ihres Studiums weiter auszubauen.
Die beiden Stiftungen setzen sich dafür ein, dass die Stipendiatinnen und Stipendiaten nicht nur akademisch, sondern auch persönlich wachsen. Durch gezielte Förderung und individuelle Betreuung sollen sie ihre Kompetenzen weiterentwickeln und ihre Ziele erreichen.
Das Studierendenwerk werde sich für den Ausbau des Kassel Stipendiums einsetzen, bekräftigt Julia Thonfeld, denn: „Wir können es uns schlicht nicht leisten, begabte und fähige junge Menschen an den Krisen der Welt scheitern zu lassen. Das Kassel Stipendium ist eine Investition in die Zukunft.“
Voraussetzungen für das Stipendium sind neben dem Flucht- und Migrationshintergrund und nachweislich sehr guten Studienleistungen vor allem Mehrsprachigkeit und ehrenamtliches Engagement. Im Förderzeitraum 2024/25 gingen 25 Bewerbungen für ein Kassel Stipendium ein, im vergangenen Jahr waren es 18.
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