Forschungsprojekte

Projekt „Gesundheitsrisiken und Präventionspotentiale bei Sozialarbeitenden in Deutschland (Gesunde Soziale Arbeit)“

Förderung durch die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienste und Wohlfahrtspflege (BGW)
Projektzeitraum: vom 01.06.2025 bis 31.05.2026


Sozialarbeitende sehen sich mit steigenden Anforderungen hinsichtlich Flexibilität und erhöhter psychischer Belastungen konfrontiert. In der Berufsgruppe zeigten sich eine hohe Burnout-Gefährdung und ein hoher Krankenstand. Es ist bislang unklar, inwieweit die veränderten Arbeitsbedingungen Einfluss auf die psychischen Belastungen und Beanspruchungsfolgen bei Sozialarbeitenden haben. Die Covid-19-Pandemie und der zunehmende Fachkräfteengpass verschärften die Situation. Das Hauptziel der Studie ist es, die berufsbedingten psychischen Belastungen und Beanspruchungsfolgen von Sozialarbeitenden in Deutschland systematisch zu erfassen, zu analysieren und Handlungsimplikationen abzuleiten. Es sollen umfangreiche Daten gewonnen werden, die eine detaillierte Analyse der arbeitsbezogenen psychischen Belastungen und ihrer Folgen sowie einen Vergleich mit anderen Berufszweigen und -gruppen ermöglichen. Über den Einblick in die spezifischen Belastungsfaktoren und der damit einhergehenden gesundheitlichen Folgen hinaus, dienen die Ergebnisse als Grundlage für die Entwicklung von Präventions- und Gesundheitsförderungsmaßnahmen. Diese können zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Sozialen Arbeit beitragen. Es wird eine explanative Studie mit quantitativen empirischen Methoden durchgeführt: Mittels Online-Fragebogen werden die psychischen Belastungen und Beanspruchungsfolgen bei Sozialarbeitenden in Deutschland über mehrere Zugänge abgefragt. Der Einsatz des Copenhagen Psychosocial Questionnaire (COPSOQ) ermöglicht Vergleiche mit Referenz-Daten von Sozialarbeit/Sozialpädagogik und allen anderen Berufen aus der COPSOQ-Datenbank. Der COPSOQ ist als Screening-Instrument zur Erfassung psychischer Belastungen und Beanspruchungsfolgen am Arbeitsplatz konzipiert. Ferner werden im Fragebogen ein Zusatzmodul des COSPOQ zu sexueller Belästigung am Arbeitsplatz sowie Items zu Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung integriert. Es werden folgende Auswertungsmethoden zur Datenanalyse angewandt: Exploration, deskriptive Statistik sowie Inferenzstatistik (hier insbesondere Zusammenhangs- und Unterschiedstests). Es erfolgen Mittelwertsvergleiche zwischen dem generierten Sample der Sozialarbeitenden in Deutschland und weiteren Referenzgruppen (Sozialdienste in Krankenhäusern und Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen, Sozialarbeit/Sozialpädagogik sowie andere Berufe). Die Ergebnisse können Hinweise auf Präventionspotentiale liefern. Über den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn hinaus werden Implikationen für die Praxis und Politik abgeleitet.

Projekt „Gesundheit, Krankheit und Behinderung von Studierenden, Studienabbrechern und Promovierenden in Deutschland (GesundStudiPro)“ (BMBF FKZ: 16RBM1001)

Projektzeitraum: vom 01.01.2025 bis 31.12.2027

In Deutschland besteht ein Informations- und Forschungsdefizit zu Gesundheit, Krankheit und Behinderung von Studierenden und Promovierenden. Gesundheit ist eine Voraussetzung für Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit sowie Studienerfolg. Die Gesundheit von Studierenden hat sich in der Covid-19-Pandemie verschlechtert. In Deutschland fehlt ein Gesundheitsmonitoring. Studierende werden in nationalen Gesundheitssurveys nicht berücksichtigt. Die Studienlage ist fragmentiert. Eine bisher nicht erschlossene Datenquelle ist der Mikrozensus. Er stellt die „kleine Volkszählung“ und größte Haushaltsbefragung für Deutschland dar. Seit Kurzem integriert der Mikrozensus die europäische Gemeinschaftsstatistik EU-SILC mit Gesundheitsfragen. Das Ziel des Forschungsvorhabens ist es, durch Sekundäranalysen des Mikrozensus 2021 und 2022 neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen. Als Alleinstellungsmerkmal ermöglicht der Mikrozensus die Analyse von Gesundheitsunterschieden zwischen 1. Studierenden und gleichaltrigen Nicht-Studierenden. Von großem fachlichem Interesse ist 2. die Gesundheit von Studienabbrechenden, die Aufschluss über die Zusammenhänge mit Studienerfolg und -abbruch gibt. Daneben besteht 3. ein Forschungsdefizit zur Gesundheit von Promovierenden. Die Vergleichsanalysen zielen darauf ab,
a) Gesundheitszustände,
b) Behinderungen,
c) Krankheiten,
d) Inanspruchnahme der Gesundheitsversorgung,
e) Gesundheitsausgaben und
f) Gesundheitsverhalten unter Berücksichtigung der demografischen Merkmale und sozioökonomischen Charakteristika zu explorieren.

Die Sekundäranalysen werden mittels deskriptiver Statistik, Korrelationsanalytik und multivariaten Regressionsanalysen durchgeführt. Dabei werden nicht nur Korrelate, sondern bevölkerungsrepräsentative Prävalenzraten und (Schwer-)Behindertenquoten generiert. Disparitäten weisen auf Präventionspotenzial hin. Über den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn hinaus werden Implikationen für Hochschulen, Praxis und Politik abgeleitet.

Projekt „Gesundheitsrisiken und Präventionspotentiale in den Sozialdiensten der Krankenhäuser und stationären Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen in Deutschland (Gesunde Sozialdienste)“

(Förderung durch die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienste und Wohlfahrtspflege (BGW))


Projektzeitraum: vom 01.08.2023 bis 31.05.2025



Über die veränderten Arbeitsbedingungen während der SARS-CoV-2-Pandemie und den damit verbundenen psychischen Belastungen und Beanspruchungsfolgen für Sozialarbeitende in den Sozialdiensten der Krankenhäuser und Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen ist bislang wenig bekannt. Das Forschungsvorhaben „Gesunde Sozialdienste“ zielt darauf ab, mögliche Zusammenhänge zwischen den Arbeitsbedingungen in der SARS-CoV-2-Pandemie und der Gesundheit der Sozialarbeitenden in den Sozialdiensten der Krankenhäuser und Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen in Deutschland zu analysieren. Von besonderem Interesse sind in diesem Vorhaben die psychischen Belastungen und Beanspruchungsfolgen bei Sozialarbeitenden in den Sozialdiensten der Krankenhäuser und Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen. Die psychischen Belastungen und Beanspruchungsfolgen werden im Vergleich zu allen anderen Berufsgruppen exploriert. Als Datenbasis dieser Studie wird das Verzeichnis der Krankenhäuser und Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen des Statistischen Bundesamtes (2020) verwendet. Auf dieser Grundlage werden zwei Online-Befragungen bei allen Sozialdiensten der Krankenhäuser und Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen in Deutschland durchgeführt. Ziel des Forschungsprojektes ist es, auf Basis der generierten Erkenntnisse, Optimierungspotentiale zur Reduktion berufsbezogener Belastungen für Sozialarbeitende in den Sozialdiensten der Krankenhäuser und Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen zu identifizieren und Handlungsempfehlungen abzuleiten. Damit soll im Besonderen zur Reduktion der aktuell stark gestiegenen Burnout-Diagnosen bei Sozialarbeitenden beigetragen werden.



Literatur:


Dieckmännken, I., Hollederer, A. Gesunde Krankenhaussozialdienste?. Soz Passagen (2025). https://doi.org/10.1007/s12592-025-00527-w


Hollederer, A., Dieckmännken, I. (2025). Anforderungen und psychische Belastungen von Beschäftigten der Sozialdienste der Rehabilitationskliniken in Deutschland: Ergebnisse einer Querschnittsbefragung 2024. In: Deutsche Rentenversicherung Bund (Hg.) 34. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium. DRV-Schriften Band 131, 324-326.

Projekt: „Arbeitslosigkeit und Behinderung unter Berücksichtigung der Covid-19-Pandemie und ihrer Bewältigung (AloBehindCOVID)“

(Förderung durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales im Rahmen des Fördernetzwerkes Interdisziplinäre Sozialpolitikforschung/FIS.03.00077.21)


Projektzeitraum: vom 01.12.2021 bis 31.01.2025


Kooperationspartner: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU)


Das Forschungsprojekt beschäftigt sich mit der Frage möglicher Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf den Erwerbsstatus von Menschen mit Behinderung. Es wird zum einen untersucht, ob sich für die besonders vulnerable Gruppe der Beschäftigten mit Behinderungen nach Einsetzen der Pandemie eine im Vergleich mit der Erwerbsbevölkerung besonders ausgeprägte Zunahme von Stellenverlusten nachweisen lässt und welche Faktoren Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit des Arbeitsplatzverlustes nehmen. Zum anderen werden die Veränderungen der Wiederbeschäftigungschancen bei Arbeitslosen mit Behinderung und ihre Protektiv- und Risikofaktoren analysiert. Dabei werden demografische und erwerbsbezogene Merkmale (wie Migrationsstatus, Bildungsgrad, Qualifikationsniveau und Geschlecht) sowie soziale Faktoren als mögliche moderierende Faktoren untersucht. Außerdem werden drei mögliche Wirkfaktoren des Effektes der Pandemie auf die Arbeitsmarktsituation von Menschen mit Behinderung näher analysiert, nämlich COVID-19-bezogene Sorgen und Befürchtungen, Selbstwirksamkeitserwartungen sowie soziale Unterstützung. Die Auswertungen berücksichtigen den unterschiedlichen Schweregrad der amtlich anerkannten Behinderungen und weitere Selbstangaben zum subjektiven Gesundheitszustand sowie Krankheitsgruppen. Die Datengrundlage für das Forschungsprojekt bilden die faktisch anonymisierten Daten des Panels Arbeitsmarkt und soziale Sicherung (PASS).


Literatur:


Paul, K.I.; Hollederer, A. (2024). Arbeitsplatzverluste bei Menschen mit Schwerbehinderung während der Covid-19-Pandemie. WSI Mitteilungen, 77. JG., 3/2024, S. 201-209. doI: 10.5771 / 0342-300X-2024-3-201 


Paul, K.I.; Hollederer, A. (2023). Unemployment and Job Search Behavior among People with Disabilities during the First Year of the COVID-19 Pandemic in Germany. Int. J. Environ. Res. Public Health 20, 6036. https://doi.org/10.3390/ijerph20116036


Paul, K.I.; Hollederer, A. (2023). Arbeitslosigkeit und Stellensuchverhalten bei Menschen mit Behinderung im 1. Jahr der Coronapandemie. DIFIS-Impuls 23/7. Open Access: https://difis.org/f/816e50b3d1.pdf

Projekt „Arbeit und Gesundheit bei Sozial- und Gesundheitsberufen in Deutschland“ (Finanzielle Förderung durch die Hans-Böckler-Stiftung)

Projektzeitraum 1.10.2021 bis 15.11.2023


Das Forschungsvorhaben zielt darauf, für die Erwerbstätigen in den Sozial- und Gesundheitsberufen in Deutschland die spezifischen Arbeitsanforderungen und -bedingungen empirisch zu beschreiben und die Gesundheitsbelastungen nach sozio-demografischen Merkmalen und Arbeitsbedingungen zu analysieren. Das Vorhaben untersucht, ob die Sozial- und Gesundheitsberufe überproportional stark durch ihre beruflichen Tätigkeiten belastet sind. Im Fokus stehen zentrale Fragen zum Arbeitsplatz wie Tätigkeitsschwerpunkte, Arbeitsanforderungen, Arbeitsbelastungen und Zufriedenheit etc. und die Assoziationen mit Gesundheitszustand und Krankenstand. Die Beanspruchung und die gesundheitlichen Beeinträchtigungen für die Sozial- und Erziehungsberufe werden im Vergleich zu allen Erwerbstätigen exploriert. Die Analyse zielt aber nicht nur auf Risikofaktoren, sondern auch auf die Identifikation von Schutzfaktoren, beispielsweise soziale Unterstützung, Handlungsspielräume oder Betriebsklima.  Die Datenbasis für die Studie ist die BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018 in Deutschland. Über die Gesundheit und die Häufigkeit psychosomatischer Beschwerden ist in den Sozial- und Erziehungsberufen relativ wenig bekannt. Darunter konzentrieren sich die Analysen auf die Berufe in der Sozialen Arbeit sowie die Erzieher und Erzieherinnen. Bei den Gesundheitsberufen liegt der Fokus auf den Berufen in der Krankenpflege und in der Altenpflege. Auf Basis der Analysen werden Implikationen für Wissenschaft, Politik und Praxis abgeleitet.



Literatur


Hollederer, A.; Mayer, D. (2024). Arbeitsbedingungen, Gesundheit und Erschöpfung bei Fachkräften der Heilerziehungspflege und Heilpädagogik – Ergebnisse der repräsentativen BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018. HeilberufeScience (efirst) https://doi.org/10.1007/s16024-024-00420-1


Hollederer, A.; Mayer, D. (2024). Arbeitsbedingungen, Gesundheit und Erschöpfung bei Krankenpflegekräften in Deutschland. WSI Mitteilungen, 77. JG., 3/2024, S. 219-227. doI: 10.5771 / 0342-300X-2024-3-219


Hollederer, A. (2022). Working conditions, health and exhaustion among social workers in Germany. European Journal of Social Work, Ahead-of-print, pp. 1-12. https://doi.org/10.1080/13691457.2022.2063813


Hollederer, A. (2023). Wer leidet in der Sozialen Arbeit an Erschöpfung? Ergebnisse einer Repräsentativerhebung. Soz Passagen (2023). https://doi.org/10.1007/s12592-023-00463-7


Mayer, D.; Hollederer, A. (2024). Arbeitszufriedenheit in Sozial- und Gesundheitsberufen. Hans-Böckler-Stiftung (Hg.), Working Paper Nr. 319, Düsseldorf, (53 Seiten). https://www.boeckler.de/fpdf/HBS-008791/p_fofoe_WP_319_2024.pdf

Projekt „Studienerfolg bei Krankheit und Behinderung durch Nachteilsausgleich, Beratung, Gesundheitsförderung und Inklusion (ErfolgInklusiv)“ (BMBF/DLR FKZ: 01PX21016)

Projektzeitraum: 01.09.2021 bis 31.08.2024


Projektleitung: Prof. Dr. Alfons Hollederer, FG Theorie und Empirie des Gesundheitswesens


Teilprojektleitung: Prof. Dr. Felix Welti, FG Sozial- und Gesundheitsrecht, Recht der Rehabilitation und Behinderung


Teilprojektleitung: Dr. Shweta Mishra, International Centre for Higher Education Research (INCHER-Kassel)



Das Ziel des Vorhabens ist es, den Studienerfolg von Studierenden mit chronischen Krankheiten und Behinderungen am Beispiel der Universität Kassel zu untersuchen und die Wirksamkeit insbesondere von Nachteilsausgleich bei Prüfungen, psychosozialer Beratung, Gesundheitsförderung, behinderungsbezogenen Sozialleistungen und sozialen Netzwerken von Studierenden auf den Studienerfolg bzw. Studienabbruch zu analysieren. Die Studie ist im Mixed-Methods-Design angelegt und besteht aus 3 Modulen. Modul 1 basiert auf einem quantitativen empirischen Forschungsdesign. Es werden alle ca. 25.000 Studierenden der Universität Kassel zu Gesundheit und Studienerfolg, Nachteilsausgleich, studienbezogener und psychosozialer Beratung, Gesundheitsförderung und sozialer Inklusion zu 2 Messzeitpunkten befragt. Modul 2, das auf einem qualitativen Design basiert, verwendet die „Grounded Theorie“ für die Analyse und konzentriert sich auf den Nachteilsausgleich, die Sozialleistungen, soziale Netzwerke und Einfluss auf den Studienerfolg. In Modul 3 wird eine umfassende Recherche und Analyse des deutschen und hessischen Rechts für Studierende mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen an Hochschulen und seiner Anwendung geleistet. Die Ergebnisse zur rechtlichen Situation werden den Ergebnissen aus Modul 1 und 2 gegenübergestellt. Die Studie integriert sowohl quantifizierbare Einflussfaktoren als auch subjektive Bewertungen der Studierenden sowie deren Wahrnehmung der sozialen Unterstützung und Netzwerke. Eine andere Besonderheit ist die interdisziplinäre Herangehensweise und Kooperation aus den Bereichen Gesundheitswissenschaften, Hochschulbildung, Rehabilitation und Behindertenrecht. Am Ende werden aus den Erkenntnissen Vorschläge für „best practices“ zum Ausgleich von Nachteilen und zu Sozialleistungen entwickelt, um den Studienerfolg von Studierenden mit Behinderungen und Krankheiten nachhaltig zu fördern.


Literatur


Hollederer, A.; Dieckmännken, I. (2024). Health and health literacy among social work students in Germany: A cross-sectional health survey. Social Work in Public Health, 1–17. https://doi.org/10.1080/19371918.2024.2434737


Hollederer, A; Dieckmännken, I. (2024). Entstigmatisierung von psychischen Störungen in der Hochschullehre. Public Health Forum, 32(2), 93-97. https://doi.org/10.1515/pubhef-2024-0021


Arnold, J.; Hollederer, A. (2024). Präventionsbedarfe von Studierenden nach dem Gesundheitsstatus. Public Health Forum, 32 (2), 113-119. https://doi.org/10.1515/pubhef-2024-0024


Hollederer, A. (2023). Gesundheit und Studienpensum von Studierenden: Ergebnisse eines Gesundheitssurveys an der Universität Kassel. Präv Gesundheitsf. https://doi.org/10.1007/s11553-023-01035-6


Römhild, A.; Hollederer, A. (2023). Effects of disability-related services, accommodations, and integration on academic success of students with disabilities in higher education. A scoping review. European Journal of Special Needs Education, 1-24. https://doi.org/10.1080/08856257.2023.2195074


Hollederer, A.; Römhild, A.; Welti, F. (2022). Teilhabeförderung im Studium: Ergebnisse einer Studierendenbefragung. RP Reha 4/2022, 46-53.


Janßen, C. (2022). Studieren mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen und Behinderungen: Rechtliche Rahmenbedingungen und ausgewählte Rechtsprobleme. RP Reha 4/2022, 5-14.


Arnold, J.; Hollederer, A. (2023). Psychische Gesundheit der Studierenden aus Sicht der Akteure – Experteninterviews an der Universität Kassel. Public Health Forum, Vol. 31, No. 3, 2023, 196-201. https://doi.org/10.1515/pubhef-2023-0047

BMG-Projekt: „Die medizinische Versorgungssituation zur Durchführung eines Schwangerschaftsabbruchs im Krankenhaussektor in Deutschland (MedVersKH)“

Projektzeitraum: 01.11.2020 bis 31.10.2023


Über die medizinische Versorgungssituation bei Schwangerschaftsabbrüchen im Krankenhaussektor ist in Deutschland trotz der hohen Zahl an betroffenen Frauen in Wissenschaft und Praxis relativ wenig bekannt. Das Informationsdefizit und die mangelnde Transparenz stellen sowohl das Gesundheitssystem als auch die betroffenen Frauen, das Fachpersonal und Beratungsstellen vor sehr große Herausforderungen. Das Forschungsprojekt MedVersKH soll daher wissenschaftliche Erkenntnisse zum aktuellen medizinischen Versorgungsangebot rund um das Thema Schwangerschaftsabbrüche in Krankenhäusern erarbeiten. Das Projekt ist Teil des Förderschwerpunkts „Psychosoziale Situation und Unterstützungsbedarf von Frauen mit ungewollter Schwangerschaft“. Mithilfe des Projekts sollen Daten zur Versorgungsituation gesammelt und analysiert werden. Diese Daten sollen mit Blick auf regionale Unterschiede in den einzelnen Bundesländern sowie Stadt- und Landkreisen, der Trägerschaft des jeweiligen Krankenhauses, der Bettengrößenklasse etc. ausgewertet werden. Dazu soll eine deutschlandweite Analyse für die Krankenhäuser durchgeführt werden. Grundlage dafür sind die Qualitätsberichte des Jahres 2018, die von den rund 2.200 Krankenhäusern in Deutschland für die Forschung vorliegen. Zusätzliche Auswertungen des Statistischen Bundesamts sollen eine umfassende Untersuchung der Versorgungsqualität ermöglichen. Es werden die rechtlichen Voraussetzungen, darunter Beratungsregelungen sowie medizinische Indikationen, die Art des Eingriffs und dokumentierte Komplikationen der erfassten Schwangerschaftsabbrüche in den Blick genommen. Mit den in diesem Forschungsprojekt gewonnenen Erkenntnissen wird ein umfassender Sachstandsbericht zur Versorgungsqualität bei Schwangerschaftsabbrüchen in Krankenhäusern inklusive regionaler Unterschiede sowie daraus abzuleitende Verbesserungspotenziale möglich.


Literatur:


Hollederer, A. (2024). Die Versorgungssituation zur Durchführung eines Schwangerschaftsabbruchs im Krankenhaussektor in Deutschland. In: begr. von Neander, Meyer, Friesacher. Handbuch der Intensivpflege. Ein Lehr- und Arbeitsbuch für Mitarbeiter auf Intensivstationen. 93. Ergänzungslieferung 8/2024. ecomed MEDIZIN, Landsberg. III–7.6, S. 1–9.


Hollederer, A. (2024). Die Versorgungssituation zur Durchführung eines Schwangerschaftsabbruchs im Krankenhaussektor in Deutschland. J. Gostomzyk & A. Hollederer (Hg.). Angewandte Sozialmedizin. Erg.Lfg. 03/2024. ecomed MEDIZIN, Landsberg. XI–2, S. 1–12.


Escamilla Loredo MI, Hollederer A. (2023). „Regionale Versorgungsunterschiede bei der Durchführung ambulanter oder stationärer Schwangerschaftsabbrüche in Krankenhäusern in Deutschland“. Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi). Versorgungsatlas-Bericht Nr. 23/02. Berlin. https://doi.org/10.20364/VA-23.02


Escamilla Loredo MI, Hollederer A. (2022). „Regionale Unterschiede bei der stationären Durchführung eines Schwangerschaftsabbruchs in Deutschland“. Kongress-Abstrakt. 21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). German Medical Science GMS Publishing House 2022; https://www.egms.de/static/de/meetings/dkvf2022/22dkvf208.shtml


Escamilla Loredo MI, Hollederer A. (2022). „Barriers to and Enablers of Abortion Care in the Hospital Sector: A Scoping Review“. [eingereicht].

Projekt: „Die Effektivität von Interventionen zur Gesundheitsförderung und Prävention bei Arbeitslosen – eine Metaanalyse“ (BMBF/DLR FKZ: 01EL2037a)

Projektzeitraum: 01.09.2020 bis 31.12.2021


Ziel der Metaanalyse ist eine quantitative Einschätzung der Effektivität zur Prävention und Gesundheitsförderung für die Zielgruppe der Arbeitslosen. Für Arbeitslose besteht ein besonders hoher Präventionsbedarf, da sie im Vergleich zu Beschäftigten erhöhte Risiken für Krankheit und vorzeitliche Sterblichkeit sowie ein ungünstigeres Gesundheitsverhalten aufweisen. Eine quantitative Metaanalyse solcher gesundheitsbezogener Interventionen steht bisher noch aus, obwohl sich inzwischen über 50 entsprechende Studien identifizieren lassen. Neben der Berechnung einer durchschnittlichen metaanalytischen Effektstärke, die die Wirksamkeit solcher Interventionen abbildet, soll mithilfe von Moderatoranalysen ermittelt werden,


(1) welche theoretischen Ansätze, auf denen die Interventionen aufbauen, mit größerer oder geringerer Effektivität einher gehen;


(2) welche Merkmale der Implementation der Maßnahmen (z.B. Lebensweltansatz, Settings der Gesundheitsförderung, Einzel- vs. Gruppensetting, Umfang der Intervention in Stunden etc.) die Effektivität beeinflussen, und


(3) welche soziodemografischen Merkmale der Stichprobe die Effektivität beeinflussen (z.B. Alter und Geschlecht, aber insb. auch Aspekte der aktuellen Lebenslage wie Dauer der Arbeitslosigkeit, Vermittlungshemmnisse etc.).


Aus den Befunden der Metaanalyse lassen sich Empfehlungen für Wissenschaft und Praxis zur zukünftigen Gestaltung der Zugangswege und Setting-Ansätze der Gesundheitsförderung und Erforschung gesundheitsbezogener Interventionen für Arbeitslose und potentiell weiterer mehrfach sozial benachteiligter Personengruppen, ableiten.


Literatur:


Paul, K.I.; Hollederer, A. (2023). The Effectiveness of Health-Oriented Interventions and Health Promotion for Unemployed People—A Meta-Analysis. Int. J. Environ. Res. Public Health 20, 6028. https://doi.org/10.3390/ijerph20116028

BMBF-Projekt: „JOBS Programm Deutschland zur Gesundheitsförderung bei Arbeitslosen in der kommunalen Lebenswelt mit Einbezug der Einrichtungen der Arbeitsförderung“ (BMBF/DLR FKZ: 01EL2001)

Projektzeitraum: 01.02.2020 bis 30.09.2023


Das Präventionsprogramm „Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung in der kommunalen Lebenswelt“ von GKV-Spitzenverband und gesetzlichen Krankenkassen, der Bundesagentur für Arbeit, des Deutschen Landkreistages und des Deutschen Städtetages zielt auf die systematische Verbesserung der Gesundheit von arbeitslosen Menschen. Sie werden schwer von der Gesundheitsförderung erreicht. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) koordiniert die konzertierten Aktivitäten an 129 Standorten. Sie plant dabei, das vom Michigan Prevention Research Center (MPRC) entwickelte multimodale „JOBS Program“ mit Elementen von sozialen Lernens und Selbstwirksamkeit zu transferieren und in Trainings zu integrieren. Die konzeptgetreue Schulung von Trainern wird durch das Finnish Institute of Occupational Health gewährleistet. Für das wissenschaftliche Ausgangsprojekt wurden in kontrollierten Interventionsstudien in den USA und Finnland bei Arbeitslosen signifikante positive Gesundheitseffekte und verbesserte Chancen zur Arbeitsmarktintegration nachgewiesen. Es ist aber im internationalen Vergleich zu beachten, dass die Gesundheitsförderung bei Arbeitslosen stark mit Gesundheits- und Sozialversicherungssystemen sowie Arbeitsmarktstrukturen verbunden ist. Die konfirmatorische Studie soll überprüfen, ob der JOBS Program-Ansatz sich übertragen lässt und die positiven Effekte auch bei Arbeitslosen in Deutschland entsprechend der grundlegenden Forschungsfragen entfaltet. Unter "Realweltbedingungen" wird eine randomisierte kontrollierte Studie (RCT) mit insgesamt ca. 1.400 Arbeitslosen in Interventions- und Wartekontrollgruppen geplant. Nach Vortest und Informationsveranstaltungen werden CATI-Telefoninterviews zu drei Messzeitpunkten mit Prätest vor der Intervention (ca. 60 einwöchige Trainings), Posttest sowie 6-Monate-Follow up durchgeführt. Für die formative Evaluation sind teilstandardisierte Fragebogenerhebungen bei Trainern sowie Veranstaltern prozessbegleitend vorgesehen. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung bis zum Jahr 2023 gefördert.



Literatur


Jahn, H.J., Mayer, D. & Hollederer, A. Health promotion for the unemployed: the evaluation of the JOBS Program Germany from the trainers’ perspective. Arch Public Health 81, 199 (2023). https://doi.org/10.1186/s13690-023-01203-2


Hollederer, A.; Jahn, H.J. (2023). Results from a Nationwide Evaluation Study of Labor Market-Integrative Health Promotion for the Unemployed: Impact of the JOBS Program Germany. Int. J. Environ. Res. Public Health 2023, 20, 6835. https://doi.org/10.3390/ijerph20196835


Hollederer, A., Frempong, A. H., Jahn, H. J. (2023). Herausforderungen bei der Förderung der Gesundheit von Arbeitslosen am Beispiel JOBS Program Deutschland. Public Health Forum, Vol. 31, No. 3, 2023, 175-180. https://doi.org/10.1515/pubhef-2023-0048


Mayer, D.; Hollederer, A. (2022). Gesundheitskompetenzen bei Erwerbslosen – Wie kann Gesundheitskompetenz zur Bewältigung von Erwerbslosigkeit beitragen? Public Health Forum, vol. 30, no. 2, 2022, 91-94. https://doi.org/10.1515/pubhef-2022-0035


Ivassenko, V.; Macnab, A. J.; Di Emidio, D.; Hollederer, A.; et al. (2022). Engaging with People and Populations in Health Promotion Research: A Snapshot on Participatory Processes. In: Louise Potvin und Didier Jourdan (Hg.). Global Handbook of Health Promotion Research. Springer Nature, S. 93–112. DOI: 10.1007/978-3-030-97212-7_8


Jahn, H.J.; Klein, D.; Hollederer, A. (2021). Die Verbesserung der psychischen Gesundheit und der Arbeitsmarktintegration arbeitsloser Menschen durch den „JOBS Program“-Ansatz. In: Hollederer, A. (Hg.). Gesundheitsförderung bei Arbeitslosen. Fachhochschulverlag, Frankfurt a.M., S. 182-200.


Mayer, D.; Hollederer, A. (2021). „Weil ohne Gesundheit auch keine Arbeit“: Bedürfnisse und Erwartungen an die arbeitsmarktintegrative Gesundheitsförderung in der Perspektive von Langzeitarbeitslosen. In: Hollederer, A. (Hg.). Gesundheitsförderung bei Arbeitslosen. Fachhochschulverlag, Frankfurt a.M., S. 396-413.


Mayer, D., Hollederer, A. (2021). What helps the unemployed to stay healthy? A qualitative study of coping with the negative effects of job loss. Journal of Public Health Research. https://doi.org/10.4081/jphr.2021.2492


Hollederer, A.; Jahn, H.J.; Klein, D. (2021). JOBS Program Germany for health promotion among the unemployed in the community setting with institutions for employment promotion (JobsProgramDtl): study protocol for a randomized controlled trial. BMC Public Health 21, 261. https://doi.org/10.1186/s12889-021-10251-8


Jahn, H.J.; Hollederer, A. (2024). The health benefits of the JOBS Program Germany for unemployed people: A 6-month follow-up study. J Public Health. https://doi.org/10.1007/s10389-023-02155-1

Projekt "Asylbewerberleistungen und Gesundheit"

Projektzeitraum: 26.09.2019 bis 25.09.2022


Im Rahmen eines FDZ-Forschungsprojektes "Asylbewerberleistungen und Gesundheit" (Projektnr. 3951-2019) werden Forschungsdatensätze der Empfänger von Asylbewerberregelleistungen sowie der besonderen Asylbewerberleistungen für das Berichtsjahr 2018 ausgewertet. Die Sekundärdatenanalyse untersucht die Assoziationen zwischen den soziodemografischen Merkmalen von Asylsuchenden und den gewährten Asylbewerberregelleistungen zur Gesundheitsversorgung in Deutschland und nach Bundesländern. Von besonderem Interesse sind dabei die ambulanten und stationären Hilfen bei Krankheit, Schwangerschaft, Geburt und ihre Gewährung nach Aufenthaltsstatus, Leistungsbezugsdauer, Träger und Unterbringungsform.


Literatur

Hollederer, A. (2020). Die Gewährleistung von Krankheitshilfen bei asylsuchenden Menschen: Zweiklassenmedizin in Deutschland? Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz. efirst am 22.9.2020. DOI https://doi.org/10.1007/s00103-020-03215-7
[Access: https://link.springer.com/article/10.1007/s00103-020-03215-7]