PRONET² Projekt P35: Theologische Interdisziplinarität und Interreligiöse Bildung in der Ausbildung von Religionslehrer*innen

Stu­di­en­pro­fil "In­ter­re­li­giö­se Kom­pe­tenz"

Liebe Studierende,

dem Thema „Interreligiosität“ kommt nicht nur im Religionsunterricht eine immer größere Bedeutung zu. Auch die alltägliche Begegnung mit Angehörigen anderer Religionen erfordert zunehmend eine konstruktive Auseinandersetzung mit deren Überzeugungen und Praktiken. Der Lernort Schule stellt Religionslehrer*innen diesbezüglich vor große Herausforderungen. Um diesen professionell begegnen zu können, bietet das IKTh in Kooperation mit dem IEvTh ab dem SoSe 2020 das Studienprofil „Interreligiöse Kompetenz“ an. In drei verschiedenen Lehrveranstaltungen sowie einer Praxiseinheit haben Studierende die Möglichkeit, einschlägige Kompetenzen zu erwerben. Zu diesen gehören:

  • ein fundiertes religionskundliches Wissen über andere Religionen;
  • die Kompetenz zur theologischen Selbstreflexion über das Verhältnis der eigenen Glaubensüberzeugung zu anderen, konkurrierenden Überzeugungen;
  • die Fähigkeit, biblische Texte und Traditionen als verbindendes Moment der abrahamitischen Religionen wahrnehmen und reflektieren zu können;
  • die Fähigkeit, in einen wertschätzenden Dialog mit Andersgläubigen treten zu können;
  • die Kompetenz, interreligiöse Dialogräume mit fachdidaktischem Interesse initiieren und gestalten zu können.

Ein Studienprofil bietet Studierenden die Möglichkeit, innerhalb des Regelstudiums auf freiwilliger und selbstverantwortlicher Basis einen Schwerpunkt in einem bestimmten Themenbereich, in diesem Fall der interreligiösen Bildung, zu setzen. Es dient der persönlichen Profilbildung und kann gegebenenfalls einen Einstellungsvorteil bei Bewerbungen an Schulen bedeuten. Die Veranstaltungen des geplanten Studienprofils sind für L2-, L3- und L4-Studierende im Rahmen des Regelstudiums absolvierbar. Einen zusätzlichen Aufwand stellen lediglich das „Praxisprojekt Interreligiös“ sowie die Abschlussleistung in Form eines Portfolios dar, das sich auf alle drei besuchten Veranstaltungen (Basisveranstaltung und die beiden Wahlpflichtveranstaltungen) und auf den Praxisteil bezieht.

Alle Studierenden, die in einem Studiengang der Universität Kassel eingeschrieben sind, können das Studienprofil absolvieren.

Die Anrechnung als Studienprofil (d.h. ob die belegten Veranstaltungen sowohl für das reguläre Studium als auch für das Studienprofil angerechnet werden können) hängt von dem zugehörigen Studiengang ab:

Studierende, die in einem Lehramtsstudiengang Kath./Ev. Religion (L2 - L4) oder im BA-Nebenfach Kath./Ev. Religion immatrikuliert sind, können das Studienprofil im Rahmen ihres Studiums absolvieren. L1-Studierende der Kath./Ev. Religion müssen für die Teilnahme am Studienprofil über ihr Regelstudium hinausgehende Veranstaltungen besuchen, da das Regelstudium keine ausreichende Anzahl an Lehrveranstaltungen für ein vollständiges Absolvieren des Studienprofils bietet.

Bei Studierenden anderer Studiengänge müssen individuelle Entscheidungen getroffen werden.

Bitte kontaktieren Sie uns in jedem Fall, wenn Sie an einer Teilnahme am Studienprofil interessiert sind!

Das Studienprofil beinhaltet drei Veranstaltungen: eine verpflichtende Basisveranstaltung (religionspädagogisch-systematisch) sowie zwei Wahlpflichtveranstaltungen. Die Lehrveranstaltungen, die für das Studienprofil anrechenbar sind, finden Sie jeweils im aktuellen Vorlesungsverzeichnis (unter FB 02 Geistes und Kulturwissenschaften > Katholische Theologie > Studienprofil „Interreligiöse Kompetenz“).

Den Lehrveranstaltungen schließt sich ein Praxisprojekt an, welches die im Rahmen des Studienprofils erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten praktisch vertieft. Nach einem abschließenden Portfolio erhalten die Studierenden eine Bescheinigung („Zertifikat“).

Die angehängte Übersicht  verdeutlicht den Aufbau des Studienprofils.

Hinweis: Eine rückwirkende Anerkennung von Veranstaltungen ist im Einzelfall möglich. Bitte sprechen Sie uns diesbezüglich an.

Das Studienprofil wurde im Rahmen des PRONET2-Teilprojekts P35 "Theologische Interdisziplinarität und Interreligiöse Bildung in der Ausbildung von Religionslehrer*innen" entwickelt, begleitend beforscht und weiterentwickelt. Absolvierte Leistungen bleiben in jedem Fall gültig.

Im „Praxisprojekt Interreligiös“ sollen die Teilnehmenden in Kontakt mit der Praxis interreligiöser Bildung und Begegnung (etwa Gemeinde, Kirche, Jugendarbeit, Flüchtlingsarbeit, Schule, Medien, Bildungsprojekte u. a.) treten. Die Aufgabe ist, ein thematisch einschlägiges Praxisprojekt zu planen, das im Rahmen einer Blockphase oder einer regelmäßigen kontinuierlichen Arbeit durchgeführt werden kann. Das Praxisprojekt sollte insgesamt einen zeitlichen Aufwand von mindestens 30-40 Stunden umfassen. Dieses Praxisprojekt muss bescheinigt und im Rahmen der Portfolioarbeit auch schriftlich reflektiert werden.

Für die Gestaltung des Portfolios, das die Abschlussleistung des Studienprofils darstellt, haben wir ein paar Vorgaben zusammengestellt; diese finden sie hier im Leitfaden.

Eine Anmeldung erfolgt über das Formular „Anmeldung zum Studienprofil Interreligiöse Kompetenz für den Religionsunterricht". Es verpflichtet Sie nicht, das Studienprofil abschließen zu müssen. Absolvierte Leistungen bleiben in jedem Fall gültig.
Download Anmeldung

Bitte senden Sie uns das ausgefüllte Formular an: studienprofil.irk[at]uni-kassel[dot]de

Hinweis: Eine rückwirkende Anerkennung von Veranstaltungen ist im Einzelfall möglich. Bitte schreiben Sie uns diesbezüglich an (studienprofil.irk[at]uni-kassel[dot]de).

Die aktuellen Lehrveranstaltungen zum Studienprofil finden Sie jedes Semester im Vorlesungsverzeichnis:
Link zu den Lehrveranstaltungen

Falls Sie Interesse an dem Studienprofil haben oder weitere Informationen wünschen, kontaktieren Sie gerne unseren Ansprechpartner für das Studienprofil, Johannes Thüne und Katharina Gaida.

Wir freuen uns über Ihr Interesse.
Beste Grüße Mirja Kutzer, Ilse Müllner & Annegret Reese-Schnitker

"Qualitätsoffensive Lehrerbildung" von Bund und Ländern; gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Phase 1: 01.10.2015-31.12.2018
Phase 2: 01.01.2019-31.12.2023

Systematische Theologie: Prof. Dr. Mirja Kutzer
Biblische Theologie/Altes Testament: Prof. Dr. Ilse Müllner
Religionspädagogik: Prof. Dr. Annegret Reese-Schnitker

Ehemaliger Wissenschaftlicher Mitarbeiter: Raphael Schlehahn
Ehemalige Wissenschaftliche Hilfskraft: Matthias Brudek
Aktuelle Ansprechpersonen: Katharina Gaida, Johannes Thüne und für das Praxisprojekt Tina Krasenbrink

Das grundlegende Ziel des Projekts ist die Entwicklung und Erprobung eines interdisziplinär vernetzten Lehrkonzepts innerhalb der theologischen Lehrer*innenausbildung.

In PRONET2 sollen die geschaffenen Strukturen weiter etabliert und mit dem Schwerpunkt auf interreligiöser Bildung vertieft werden. Dementsprechend tragen fünf Säulen das Projekt:
1. Interdisziplinäres Jahresthema mit fachlichen Veranstaltungen und Studientag;
2. Interdisziplinärer, religionspädagogisch-theologischer Studientag zur Vernetzung der drei Phasen der Lehrer*innenbildung;
3. Curriculare Ausgestaltung des Moduls „Theologie Interdisziplinär/Interreligiös“;
4. Regelmäßige Ringvorlesung mit interreligiöser Perspektive und transdisziplinärer Ausrichtung;
5. Angebot eines Studienprofils „Interreligiöse Kompetenz“.

In der ersten Projektphase (2015-2018) wurde das interdisziplinär vernetzte Lehrkonzept der Religionslehrer*innenausbildung mit einem Schwerpunkt auf transdisziplinären Kompetenzen entwickelt. Dazu zählen sowohl die Vernetzungskompetenzen innerhalb der methodisch höchst divergenten theologischen Disziplinen (Bibelwissenschaften, Historische Theologie, Systematische Theologie, Religionspädagogik) als auch darüber hinausgehende Kompetenzen, die darauf zielen, theologische Fragestellungen mit Themen, wie sie in anderen geistes-, kultur- und gesellschaftswissenschaftlichen Disziplinen verhandelt werden, zu verknüpfen.

Eine neue ergänzende Perspektive der zweiten Projektphase ist die interreligiöse Kompetenz, welche die Fächergrenzen der traditionell im Lehramtsstudium vertretenen theologischen Disziplinen überschreitet. Die gesellschaftliche Situation erfordert mehr denn je eine solche interreligiöse Kompetenz von Religionslehrer*innen. Dazu zählt einerseits das Wissen um theologische Inhalte und religiöse Praktiken anderer Religionen, andererseits die in der Begegnung mit den Anderen angeregte Selbstreflexion christlich-konfessioneller Inhalte und Positionen, die zu einer reflektierteren Sicht des eigenen Standpunkts beiträgt. Beide Bewegungen sollen in den Maßnahmen dieses Projekts gefördert und reflexiv begleitet werden. Teil des interreligiösen Lehrkonzepts ist eine alle drei Semester öffentlich stattfindende interreligiöse und transdisziplinäre Ringvorlesung. Die Ringvorlesungsreihe begann bereits im WiSe 2018/19 mit dem Thema „Heilige Schriften“, die von den Themen „Heilige Räume“ (SoSe 2020) und „Heilige Zeiten“ (WiSe 2022/23) fortgeführt wird. Zudem soll ein Studienprofil „Interreligiöse Kompetenz“ ab dem SoSe 2020 etabliert werden, um den neuen Schwerpunkt inhaltlich auszugestalten (siehe unten).

Link zur PRONET2„Professionalisierung durch Vernetzung – Fortführung und Potenzierung“-Homepage:https://www.uni-kassel.de/themen/pronet2/startseite-2-foerderphase.html