Expert/innenkolloquium „Von der Sprachsensibilisierung zur Sprachbildung Herausforderungen und Perspektiven für die Lehrkräftebildung“ 25. Mai 2018 Universität Kassel

Am 25. Mai 2018 fand im Senatssaal der Universität Kassel das Expert/innenkolloquium „Von der Sprachsensibilisierung zur Sprachbildung – Herausforderungen und Perspektiven für die Lehrkräftebildung“ statt. Es wurde im Rahmen des Kasseler Projekts „Professionalisierung durch Vernetzung (PRONET)“, welches der bundesweiten „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ angehört, von zwei PRONET- Teilprojekten ausgerichtet:

Nachdem das Expert/innenkolloquium von den Leiterinnen der Teilprojekte Prof. Dr. Karin Aguado
und Prof. Dr. Friederike Heinzel eröffnet wurde, folgten vier Vorträge, die jeweils im Anschluss von
den 31 Teilnehmer/innen eingehend diskutiert wurden. Allen gemeinsam war die Frage nach dem
Umgang mit Mehrsprachigkeit in der Lehrer*innenbildung, wobei bildungs-, fach- und fachdidaktische Schwerpunkte gesetzt wurden.
 

Überblick über die Beiträge

Prof. Dr. Argyro Panagiotopoulou (Köln) fokussierte in ihrem Vortrag „Sprachbildung und Inklusion:
Design und Ergebnisse einer international vergleichenden Studie an Deutschen Auslandsschulen zu
Sichtweisen von Lehrkräften auf Mehrsprachigkeit im Unterricht“ das Thema Mehrsprachigkeit im
schulischen Kontext als Ressource.
 

Prof. Dr. Magdalena Michalak (Nürnberg) plädierte in ihrem Vortrag „‘Es werden zu viele hochgestochene Wörter verwendet, die vom Sinn des Textes ablenken.‘ Zwischen Sprach- und Fachdidaktik“ für
eine stärkere, interdisziplinär ausgerichtete Zusammenarbeit zwischen Fach- und Sprachdidaktik.
Eine zentrale Frage in diesem Kontext ist, wie Fachlehrer*innen, die kein sprachliches Fach studieren,
sprachlich sensibilisiert werden können.
 

Jun.-Prof. Dr. Inger Petersen (Kiel), die an der Universität Kiel im Rahmen der ‚Qualitätsoffensive Lehrerbildung‘ zum Thema „DaZ und Sprachbildung für das Lehramtsstudium“ arbeitet, befasste sich in ihrem Vortrag „Welches Grammatikwissen brauchen Studierende für den sprachbewussten Fachunterricht?“ mit der Diskrepanz zwischen den Anforderungen des Studienmoduls „Inklusion und Sprachbildung“ und den diesbezüglichen Voraussetzungen der Studierenden.

Einen ersten öffentlichen Bericht über die Ergebnisse der Evaluation der seit dem Wintersemester 2007/2008 eingeführten Berliner DaZ- bzw. Sprachbildungsmodule lieferten Prof. Dr. Beate Lütke (Berlin)und Jun.-Prof. Dr. Jennifer Paetsch (Bamberg) in ihrem Vortrag „Die Berliner DaZ-Module – Ergebnisse der Evaluationsforschung im Überblick“.

In der von Prof. Dr. Karin Aguado und Prof. Dr. Friederike Heinzel moderierten Abschlussdiskussion wurden einige der zuvor bereits angesprochenen Aspekte nochmals aufgegriffen und intensiv diskutiert.

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Vorträge sowie die Diskussionen dazu beigetragen haben, aktuelle Tendenzen und Fragestellungen in Bezug auf die Integration von Deutsch als Zweitsprache und Sprachbildungsmodulen in die Lehrkräfteausbildung aufzuzeigen und in einen anregenden interdisziplinären Austausch zu kommen.

Zusammenfassung der Vorträge und der Abschlussdiskussion