Dominik Reeg, M.A.

Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Neuere und Neueste Geschichte

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Nora-Platiel-Straße 1

34127 Kassel

Raum 3304

  • [seit 10/2023] wissenschaftlicher Mitarbeiter der Neueren und Neuesten Geschichte
  • [10/2020-10/2023] Masterstudium in Geschichte und Öffentlichkeit, Universität Kassel (Abschluss mit sehr gut und Auszeichnung)
  • [10/2020-10/2023] Studentische Hilfskraft bei Prof. Dr. Hubertus Büschel, Neuere und Neueste Geschichte, Universität Kassel
  • [10/2016-10/2020] Bachelorstudium der Geschichte und Germanistik, Universität Kassel (Abschluss mit sehr gut)
  • Geschichte der Psychiatrie im 19. und 20. Jahrhundert
  • Geschichte der psychiatrischen Unheilbarkeit
  • Geschichte der Anstaltspsychiatrie
  • Genese und Entwicklung psychiatrischer Diagnosen
  • Geschichte des Deutschen Kaiserreiches
  • Geschichte des Nationalsozialismus

Arbeitstitel: „Der geistige Verfall machte unaufhaltsam rasche Fortschritte“ – Psychiatrische ‚Unheilbarkeit‘ und ihre Konsequenzen im Regierungsbezirk Kassel um 1900

 

Das angestrebte Dissertationsprojekt soll sich mit dem in der historischen Forschung bisher wenig beachteten Phänomen der psychiatrischen ‚Unheilbarkeit‘ beschäftigen und herausarbeiten, wie sich diese konkret in Krankenakten um 1900 abbildet. In diesem Zusammenhang wird erarbeitet, auf welcher Grundlage ‚Unheilbarkeit‘ durch die entsprechenden medizinischen Akteure festgestellt wurde und welche unmittelbaren Konsequenzen diese Diagnose für Psychiatriepatient:innen nach sich zog. Ebenso sollen schriftliche Manifestationen von psychischen und physischen Leiden sowie das Sterben im Anstaltskontext Teil der Untersuchung sein. Grundlegend gilt es, den ‚ärztlichen Blick‘ nach Foucault auf Kranke unterschiedlichen Geschlechts nachzuverfolgen und mögliche Unterschiede herauszuarbeiten. Wann immer möglich, sollen auch Wahrnehmungen, Erfahrungen und Handlungen von Pfleger:innen, Angehörigen und den Patient:innen selbst einbezogen werden.

Der Untersuchungszeitpunkt ergibt sich durch die schwere Sinnkrise der Psychiatrie an der Wende zum 20. Jahrhundert. Diese war auch unmittelbar mit der ‚Unheilbarkeit‘ verbunden und führte der Anfang des 19. Jahrhunderts so optimistisch aufgebrochenen psychiatrischen Disziplin bei einer ganzen Reihe von Krankheitserscheinungen ihre therapeutische Machtlosigkeit vor Augen. Häufig – und ganz entgegen dem psychiatrischen Selbstanspruch – resultierten daraus überfüllte Anstalten mit einer Vielzahl von Kranken, die als ‚nicht heilbar‘ klassifiziert wurden.

Der räumliche Fokus des Projekts soll auf den Regierungsbezirk Kassel gelegt werden, der mit der Landesheilanstalt Marburg und den beiden Landeshospitälern Haina und Merxhausen bereits um 1900 über ein historisch gewachsenes psychiatrisches System mit einigen interessanten Alleinstellungsmerkmalen verfügte. Besonders wichtig erweist sich die zu dieser Zeit dort noch praktizierte institutionelle Trennung der Patient:innen in ‚heilbar‘ und ‚unheilbar‘.

  • "Ein fröhliches und aufgewecktes Kind habe ich in Ihre Obhut gegeben und ein verstörtes und ängstliches Kind zurückbekommen." LWV-Archiv erschließt Akten des Kinderkurheims Reinhardshausen, in: Archiv-Nachrichten aus Hessen (2024), S. 42-45. landesarchiv.hessen.de/sites/landesarchiv.hessen.de/files/2024-06/hla_archivnachrichten_24-1.pdf

  • "Über die Heilstätte Lindenberg ist viel Gutes gesagt worden." Von der "Krüppel-, Heil- und Lehranstalt zur Orthopädischen Klinik, in: Landeswohlfahrtsverband Hessen (Hg.): 70 Jahre, 70 Geschichten aus fünf Jahrhunderten. Zum Jubiläum des Landeswohlfahrtsverbandes aus seinem Archiv, Petersberg 2024, S. 44-45.

  • "Die Krankheit hat zu einem weitgehenden geistigen und körperlichen Verfall geführt" - Das Krankheitsbild der progressiven Paralyse in Patientenakten aus dem Landeshospital Haina und die Lebenswege der 'Unheilbaren' um 1900 (Masterarbeit - Veröffentlichung in Planung)