Jakob Roschka (M.A.)

Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Soziologische Theorie

Standort
Nora-Platiel-Str. 1-5
34109 Kassel
Raum
Nora-Platiel 5, Raum 3116
Sprechstunde

nach Absprache. Bitte melden Sie sich für die Sprechstunde im Voraus per Mail an.

 

Forschungsinteressen:

  • Soziologische Theorie, insb. Akteur-Netzwerk-Theorie, Posthumanismus, Prozessontologie, Neomaterialismus, Praxistheorien
  • Wissenschafts- und Technikforschung (STS)
  • Energiesoziologie, Infrastrukturforschung
  • Politische Ökologie und Umweltsoziologie
  • Verbrauchendenforschung
  • Soziologie der Partizipation und der Gestaltung

12/2023–03/2024
Visiting Fellowship am Department for Technology and Social Change (TEMAT) an der Linköping University, Schweden

07/2023–12/2024
Wissenschaftliche Mitarbeit im BMUV-Projekt „Agenda Zukunftsorientierte Verbraucherforschung“ an der Universität Kassel

seit 06/2021
Promotionsstudium im Fach Soziologie am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften an der Universität Kassel

seit 04/2020
Wissenschaftliche Mitarbeit im Fachgebiet „Soziologische Theorie“ an der Universität Kassel

2017–2020
Masterstudium in Soziologie und Informatik an der Universität Kassel, Abschluss M.A. Soziologie

2017–2018
Hilfswissenschaftliche Mitarbeit am Institut für Partizipatives Gestalten in Oldenburg

2016–2017
Ausbildung zum Mediator nach den Standards des Bundesverbands Mediation in Hannover

2013–2017
Bachelorstudium in Soziologie, Politik, Öffentlichem Recht und Verwaltungswissenschaften an der Universität Münster, Abschluss B.A. Soziologie/Politik

Ämter

– Mittelbau-Vertretung im Fachbereichsrat des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften an der Universität Kassel (10/2021–09/2023)
– Mitglied im Direktorium des Wissenschaftlichen Zentrums für Informationstechnik-Gestaltung an der Universität Kassel (12/2020–10/2022)

Mitgliedschaften

– Doing Science and Technology Studies in and through Germany (stsing e.V.)
– Bundesnetzwerk Verbraucherforschung
– Fachverband Bürgerbeteiligung (fvbb)

    Dissertationsprojekt: Response•able Design / Designing Response•ability – Muster ver•antwortenden Gestaltens intelligenter Energiesysteme

    In meiner Doktorarbeit möchte ich mehr über den Prozess der Gestaltung von intelligenten Energieinfrastrukturen und ihren gesellschaftlichen Bedingungen und Konsequenzen erfahren.

    In einer historischen Rekonstruktion der Entwicklung von Energieinfrastrukturen über die letzten 35 Jahre und der sozialen Arenen, in denen diese Entwicklung stattfindet, arbeite ich heraus, wie sich die Idee „smarter Elekrifizierung“ als hegemoniales Gestaltungsziel durchsetzt. Unter smarter Elektrifizierung fasse ich die Elektrifizierung von Energieinfrastrukturen, die gesteigerte Bedeutung von Stromnetzen als „infrastructure of infrastructures“, sowie die digitale Verschaltung von Erzeugungs-, Verteil- und Verbrauchsanlagen in einem kybernetisch sich ausweitenden „internet of energy“.

    Mich interessiert dabei besonders die Rolle, die einerseits Verbrauchende (Bürger*innen genauso wie nichtmenschliche Anlagen und Einrichtungen) und andererseits die Energie und die Infrastrukturen selbst in der Gestaltung einnehmen. In meiner Analyse rekonstruiere ich Muster responseabler (K. Barad) Gestaltung intelligenter Energieinfrastrukturen: Gibt es alternativen Fassungen von Energie, die jenseits einer kybernetischen Ausweitungslogik und der Idee smarter Elektrifizierung liegen? Und lassen sich diese durch eine andere Einbindung der Verbrauchenden und der Materialitäten und Infrastrukturen an der Gestaltung rekonstruieren?

    Das Vorhaben gliedert sich in 3 Teilprojekte auf:

    – Eine Rekonstruktion der Entstehung und Genese von Smart Grids und ihrer Gestaltung mithilfe eines genealogischen Soziale-Welten-Mappings auf der Basis von energiewissenschaftlichen und infrastrukturpolitischen Dokumenten (1990–2015) sowie vertiefenden Expert*inneninterviews,

    – eine Ethnographie und Deutungsmusteranalyse der Gestaltung von v.a. Permakultur- und Passivenergiesystemen

    – und eine sozialtheoretische Auseinandersetzung mit den Konzepten soziale Gestalt, soziale Gestaltung und Verantwortung als Antworten in der menschlichen Auseinandersetzung mit Umwelt und Technik, insb. in Neomaterialismus, Posthumanismus, Akteur-Netzwerk-Theorie, Praxissoziologie, Gestalttheorie, Schematheorie, Prozessphilosophie und Pragmatismus.

    Texte:

    Lamla, Jörn/Roschka, Jakob (2023): Konsum. In: Endreß, Martin/Rampp, Benjamin (Hg.): Handbuch Politische Soziologie. Baden-Baden: Nomos (im Erscheinen).

    Vorträge/Workshops:

    Roschka, Jakob: „SITUATING ‘SMART GRIDS’ – Posthuman Perspectives and Alternative Visions of Energy Intelligence“. Vortrag bei der STSING-Eröffnungskonferenz „Leakage”, Dresden, 19.03.2024.

    Roschka, Jakob: „Historische Situierung smarter Elektrifizierung als infrastrukturpolitisches Paradigma“. Vortrag auf dem 62. Deutschen Kongress für Geographie im Panel „Geopolitisierung digitaler Infrastrukturen", Frankfurt am Main, 22.09.2023.

    Lamla, Jörn/Roschka, Jakob: The Eco-Logics of Smart Electrification Cosmologies and the Hegemonic Tendency of Cybernetic Sociotechnical Thinking, Vortrag auf der Auftaktkonferenz des Kassel Institute for Sustainability im Panel „Negotiating Sustainability in Post-Digital Life-Politics“, Kassel, 16.09.2022.

    Roschka, Jakob: “Each World Has its Participation.” – Mapping the Social Worlds of Energy System Design in Germany as Contexts of Participation. Panel presentation. STS Conference Graz, Session: "The context-dependency of conflict and participation issues in the energy transition", Graz, 02.-04.05.2022.

    Roschka, Jakob: Methods as In/Formation of Practice, Patterns of Response-Ability in the Case of Agile Software Engineering. Workshop presentation. The Un/Making of Forms, Formographic inquiries into practice, accountability, and infra-critique. International workshop organized by Ingmar Lippert and Susann Wagenknecht, Dresden, 02.-03.09.2021.

    Kocksch, Laura/Laser, Stefan/Pittroff, Fabian/Roschka, Jakob/Sørensen, Estrid: Inquiring the digital interstice through a data sprint: Ethnographic research where front and back end meet, Workshop. Materialist Informatics Conference. Kassel, 23.-25.03.2020.

    Wissenschaftliches Zentrum für Informationstechnik-Gestaltung (ITeG)

    Das Fachgebiet Soziologische Theorie ist seit 2015 Teil des Wissenschaftlichen Zentrums für Informationstechnik-Gestaltung (ITeG) an der Universität Kassel. Das ITeG beschäftigt sich seit vielen Jahren interdisziplinär mit der Gestaltung gesellschaftlich wünschenswerter Informations- und Kommunikationstechnik aus einer soziotechnischen Perspektive.

    Jakob Roschka ist Teil des ITeG-Promotionskollegs "Socio-technical Design Competence in the Digital Society" und war von 2020 bis 2022 Mitglied im ITeG-Direktorium.

    Wissenschaftliches Zentrum für Informationstechnik-Gestaltung (ITeG): Mehr Infos

    Agenda zukunftsorientierte Verbraucherforschung

    Im Agendaprozess „Zukunftsorientierte Verbraucherforschung“ kommen Wissenschaftler*innen aus diversen Disziplinen, die im Themenfeld Konsum, Verbraucherschutz, Verbraucherpolitik und Verbraucherarbeit forschen zusammen um den bestehenden Austausch über die Weiterentwicklung der verbraucherbezogenen Forschung zu intensivieren. Im Rahmen des Projektes werden sechs Fachveranstaltungen durchgeführt, neben einer Auftakttagung u.a. zu Themen der Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Professionalisierung, sozialen Rechten und normativen Fragen. Ziel ist die Erarbeitung eines White Papers.

    Jakob Roschka ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt und ist sowohl für die Organisation und Vorbereitung der Veranstaltungen als auch für die Koordination der inhaltlichen Arbeit zuständig.

    Agenda zukunftsorientierte Verbraucherforschung: Mehr lesen