Aktuelles Lehrangebot zum Sommersemester 2011

Projekte

MA - Zwischendorf statt Zwischenstadt?

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurde von Stadt- und Freiraumplanern bzw. Landschaftsarchitekten eine das Dorfbild schonende Form der Modernisierung gesucht (z.B. im Programm „Unser Dorf soll schöner werden“). Dennoch begann an den Dorfrändern – analog zu den Stadträndern – eine bis heute anhaltende Erweiterung mit Baugebieten, die zusammen mit einer Modernisierung innerhalb der Dörfer und insbesondere innerhalb der Bauernwirtschaft zum weitgehenden Verlust des bäuerlichen Wirtschaftslebens und damit zum Verlust der lebendigen bäuerlichen Kultur führte. So hat die Geschichte der Modernisierung und Erneuerung verschiedene materielle Spuren hinterlassen, auch in der Gestaltung der Freiräume und bis hinein in den Vegetationsbesatz.

In den verschiedenen Interventionen und Programmen war die Erhaltung dörflicher Eigenart immer wesentliches Ziel. Daraus resultiert der Versuch, die Fragmente der bäuerlichen Kultur (von den Gebäuden über die Freiräume bis hin zur Vegetation) aufrecht zu erhalten oder aber auch nach Vorstellungen zu gestalten und zu entwickeln, die einer bildungsbürgerlichen Version des Landlebens entsprachen.

Die „Grüne Charta von der Mainau“ und ihr Umsetzungsprogramm „Unser Dorf soll schöner werden“ feiern 2011 ihren 50. Geburtstag. Dies zum Anlass nehmend, hat das Projekt im Wintersemester die Geschichte der Dorferneuerung und der zugehörigen Freiräume und Vegetation anhand eines konkreten Ortes, Kirchditmold in Kassel, rekonstruiert. Neben Literaturstudien und Textarbeit wurden Teilkartierungen vorgenommen, anhand derer die Geschichte unmittelbar nachvollzogen werden kann.

Im Sommersemester sollen nun auf diesen Grundlagen Konzepte und ggf. Entwürfe zur Pflanzenverwendung, weiterhin am Beispiel Kirchditmolds, geschaffen werden.


PRO-1.002, PRO-2.002, PRO-3.304. 12 Credits. Dr. des. Florian Bellin-Harder, M. Sc. Nora Markowsky.

Proseminare und Exkursionen

Angewandte Vegetationskunde - Problemlösungszugänge

Für sehr viele landschafts- und freiraumplanerische Aufgabenstellungen ist ein vegetationskundlicher Zugang  möglich. Die besondere Qualität der Vegetation liegt darin, dass sie einerseits beim Verstehen der Auftragssituation helfen kann und andererseits Gegenstand der künftigen Herstellung und Pflege sein kann. Auf der einen Seite können wir also aus bestehender Vegetation sehr viel ‚lesen' (deuten) und lernen, auf der anderen Seite ist Vegetation einer der häufigsten Herstellungs- und Pflegegegenstände in der Landschafts- und Freiraumplanung; von Wiese bis Hecke und Baum, von Dachbegründung bis Wasserpflanze.

In den jeweils ersten zwei Stunden werden grundlegende Vegetationskenntnisse vermittelt (Pflanzengesellschaften, Formationen, Lebensformen) und die planerische Relevanz und Anwendung aufgezeigt. Dieser Veranstaltungsanteil findet gemeinsam mit Studierenden im Bachelorstudium statt. Die Lebensformen der Pflanzen (Raunkier und Braun-Blanquet) bilden den Ausgangspunkt und dienen der Orientierung und Merkbarkeit der Vegetationsphänome, die auf Spaziergängen an alltäglichen planerischen Gegenständen gefunden werden.

Die folgenden zwei Stunden sind ausschließlich an Studierende im Masterstudium gerichtet. Möglichkeiten der Beschreibung und planerischen Interpretation der Vegetation werden erprobt. Die Auswahl der Gegenstände richtet sich nach Möglichkeit nach den Projektinhalten.


C-1.307, C-2.306. 3 / 6 Credits. 2 / 4 SWS. Dr. des. Florian Bellin-Harder, M. Sc. Nora Markowsky.

Seminare

MA - Grundlagen der Gartenkunst und der Gartendenkmalpflege

Das Seminar widmet sich den historischen Gartenanlagen und ihrer Bedeutung als Kulturdenkmale. Die Lehrveranstaltung gibt einen Überblick zu den wesentlichen Tendenzen und Konzepten der europäischen Gartenkunst bis zur Reformarchitektur des 20. Jahrhunderts. Das Augenmerk liegt sowohl auf der Erörterung der typischen Erscheinungsform, also der Phänomenologie, als auch auf der geschichtlichen Ableitung wichtiger Elemente, der Genese. Neben gartentheoretischen / ideengeschichtlichen Grundlagen werden insbesondere die stilistischen Merkmale einzelner Epochen herausgearbeitet. Darüber hinaus werden funktionale sowie soziale Aspekte und insbesondere die zeittypischen Pflanzenverwendungen und Pflegetechniken vermittelt. Die Frage des gartendenkmalpflegerischen Umgangs mit dem überkommenen Kulturerbe spielt darüber hinaus eine wichtige Rolle. Dies wird bei den seminarbegleitenden Exkursionen auch mit dem Augenmerk auf die Praxis der Pflege und Instandsetzung angesprochen werden.

Einführung und Organisation: Freitag, 15.04.2011 um 10:30 – 14:15, HAFEKA R. 103/104

A-2.302. 6 Credits. 4 SWS. Dr. Ing. Hartmut Troll.

 

BA - Freiraum I
Prof. Dr-Ing. Stefan Körner, Dipl.-Ing. Claus Prinz

BA - Freiraum II
Dr.-Ing. Florian Bellin-Harder, Dipl.-Ing. Claus Prinz

Kompaktseminare

Vegetation und Spiel: Grünräume vs. Freiräume

Im Rahmen eines Kompaktseminars mit Exkursion werden die Prinzipien der naturnahen Spielraumplanung behandelt.

Der Fokus des Seminars liegt dabei auf der Vegetation und ihrer Pflege – immer im Kontext mit den Ideen der Freiraum- und Naturerfahrung, die theoretisch aufgearbeitet werden. Dabei werden sowohl die Lesbarkeit als auch der Spielwert der Vegetation von Bedeutung sein. Um dies auch praktisch nachzuvollziehen werden vegetationskundliche Aufnahmen bzw. Kartierungen auf verschiedenen Spielplätzen der näheren Umgebung gemacht. Naturnahe Spielräume werden im Rahmen einer Kurzexkursion nach Rheinland-Pfalz besichtigt und von Fachkräften vor Ort vorgestellt.

So werden Spontanvegetation und Spielvegetation untersucht und unterschieden und ein Diskurs zur Planung und gestalterischen Pflege naturnaher Spiel-Räume angeregt.

Das Seminar und die Exkursion finden in der Kompaktwoche statt. Ein Vortreffen, ein Nachtreffen und eine schriftliche Ausarbeitung sind verpflichtender Bestandteil des Modules. Die Treffen werden per Aushang angekündigt.


D-1.004, D-2.003. 3 Credits. 3 SWS. Dr. des. Florian Bellin-Harder, M. Sc. Nora Markowsky.

Vorlesungen und Übungen

MA - Pflanzenverwendung der Moderne

Im Gegensatz zu den stark formalisierten Pflanzungen des Barocks zeichnet sich die Pflanzenverwendung der Moderne durch eine freiere und naturalistischere Gestaltung aus. In der Vorlesung wird daher ein Bogen gespannt vom Landschaftsgarten über die Vorläufer der Naturgartenbewegung bis hin zu zeitgenössischen Gestaltungsansätzen in der Pflanzenverwendung. Für den Bereich der Staudenverwendung werden Lebensformen, das Konzept der Lebensbereiche, Strategie- und Bepflanzungstypen und grundsätzliche Hinweise zum Aufbau von Pflanzungen vorgestellt.

In der Übung wird eine reale Planungssituation bearbeitet, an der unterschiedliche Bepflanzungsstile erprobt werden. Ein tieferes Verständnis für das Planen mit Pflanzen wird so in der praxisnahen Erarbeitung von Bepflanzungskonzepten und -plänen vermittelt.

C-2.303. 6 Credits. 4 SWS. Prof. Stefan Körner.

 

MA - Vegetation als Gestaltungselement

Im Sommersemester 2011 untersucht das Pflichtmodul für die Vertiefungen Landschaftsarchitektur und Landschaftsbau die verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten von Vegetation und ihr Gestaltpotential. 

Dabei wird die Kenntnis von Grundsortimenten sowie gestalterisch besonders wertvollen Stauden und Gehölzen vermittelt. In diesem Kontext wird die Auswahl und Art der Verwendung verschiedener Lebensformen besprochen. So soll eine problem- und zielbewusste Auswahl und Fähigkeit zum innovativen und kreativen Einsatz von Pflanzen für spezifische Gestaltungsziele/-aussagen erlernt werden.

Am konkreten Objekt, dem Hauptfriedhof Kassels, werden unterschiedliche gestalterische Situationen vor Ort entdeckt. Hier findet auch die praxisorientierte Übung statt, die eine reale Planungssituation nachstellt und eine Pflanzplanung bis hin zum Erstellen eines Leistungsverzeichnisses begleitet. Das notwendige technische Wissen zur Pflanzplanung und Qualität von Pflanzen wird theoretisch vermittelt.

Zum ersten Mal läuft das Modul in diesem Semester als wöchentliche Veranstaltung, die 2 SWS Vorlesung und 2SWS Übung beinhaltet.


D-2.302. 6 Credits. 4 SWS. Dr. Ing Martin Venne, M. Sc. Nora Markowsky.

Lehrangebote vergangener Semester (Kopie 1)

 

Lehrangebote vergangener Semester

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