Lehrangebot im Wintersemester 2017/18

Projekte

Wolfsland - Landschaftsmanagement in Zeiten von Mega-Carnivoren
Wölfe sind absolut geschützte Tiere. In einer Kulturlandschaft, die über Jahrhunderte anthropogen geformt worden ist, tritt damit ein konkurrierender Mega-Carnivore in den Pool bestehender Interessen ein, dessen Lebensraumansprüche über kurz oder lang auch Einfluss auf das Landschaftsmanagement haben werden.
Wölfe folgen nach bisherigen Kenntnissen im Wesentlichen den Angeboten von Nahrung und Rückzugsort. Sie verhalten sich dabei nicht ortsstet wie z.B. Luchse und jagen nicht allein, sondern in Rudeln usw. Es reicht aber nicht, allein mehr über die Lebensweise von Wölfen zu wissen, um die Konsequenzen für das Landschaftsmanagement begreifen zu können. Es reicht auch nicht, gleichzeitig mehr über Schafe und andere Weidetiere, die zu den Beutetieren von Wölfen gehören, zu wissen. Wichtig ist vielmehr, dass verschiedene Ideen von Natur und dem Umgang mit ihr aufeinandertreffen. Gerade innerhalb des Naturschutzes werden kleinbäuerliche Bewirtschaftungsmethoden, auch kleine Herden in der Landschaftspflege von kleinen bis mittelgroßen Flächen geschätzt und damit Elemente einer Kulturlandschaft, die sich in den letzten Jahrhunderten weitgehend ohne wandernde Mega-Carnivoren entwickelt hat. Wölfe passen dagegen ins Konzept der Wildnis, die zwar schon länger Bestandteil der Landschaftsentwicklung ist, aber mit dem Wolf einen Akteur erhält, der sich nicht an die lange Zeit gepflegten Reservats-Grenzen hält und dadurch auch nicht an die Grenzen in der Kulturlandschaft. Neben Hirten und Herdenbesitzern auf der einen und Naturschützern auf der anderen Seite nehmen noch weitere Akteure an den aktuellen Diskussionen Teil. Schlachter, Förster, Jagdpächter, Veterenär-Mediziner und viele andere melden sich zu Wort.
Das Projekt hat die Aufgabe, Argumente und auch Tatsachen vor allem zu Wölfen und Schafen (oder anderen Weidetieren) zu sammeln und auf Widersprüche und Übereinstimmungen vertretener Positionen sowie zu vorgeschlagenen technischen Lösungen (z.B. Weidezäune) zu prüfen. Die Beteiligten sollen nach Möglichkeit direkt aufgesucht und interviewt werden. Durch Weidetiere geprägte Landschaften sollen mit Blick auf die identifizierten Konflikte aufgesucht, beschrieben und verstanden werden. Wie kann, nach alledem, eine Kulturlandschaft mit Wolf aussehen und ob, wie und zu welchem Preis kann er Teil davon sein.
Das Projekt kann als Vertiefungsprojekt anerkannt werden, wenn das begleitende Projektseminar/Vertiefung Pflanzenverwendung/Vegetationsmanagement (C 2.3-32 bzw. POneu: D-2.3-05) erfolgreich besucht wird.
Ebenfalls zur Begleitung empfohlen wird das Seminar Theorie und Geschichte, diesmal mit dem Thema „Megacarnivoren und weidende Haustiere in der Theorie und Praxis des Landschaftsmanagements“. Für das Projekt zum Einstieg empfohlene Literatur siehe auch dort.
Das erste Projekttreffen findet am Do. 19.10.2017, 14:00 in Raum 3105 in der Gottschalkstraße 26 statt.
PO 2015:
Pro-2.3-30/04
PO 2012:
Pro-2.0-01/02
Pro-2.3-30
12 Credits, 4 SWS
Prof. Dr.-Ing. Stefan Körner, 
Dr.-Ing. Florian Bellin-Harder,

Vorlesungen und Übungen

Management im Landschaftsbau I
Die Vorlesung dient der Vermittlung von Fachkompetenzen zur ingenieurmäßigen Umsetzung von Planungen und der Steuerung komplexer Betriebsabläufe sowie zum Erwerb vertiefter Management-Kenntnisse, Kommunikations- und Vermittlungsfähigkeit und Teamführungsqualitäten.
Die erste Hälfte der Veranstaltung (Volker Lange) thematisiert Aufgaben und Probleme aus der bauablaufbezogenen Verwaltungsarbeit am Beispiel des Umwelt- und Gartenamts Kassel. Die zweite Hälfte (Ernst Bauermann, Johannes Winter) thematisiert Aufgaben und Probleme des bauablaufbezogenen Managements in Planungsbüros.
Zu den Inhalten zählen u.a.: Bauabwicklung, Baukalkulation, Qualitätsmanagement, Unternehmensplanung und -führung, Kommunikationstechniken, Controlling & Marketing, Personalwesen & Arbeitsrecht, Wirtschaftsrecht, sowie (europäisches) Bau- und Vergaberecht.
Modul- und Prüfungsleistungen werden jeweils zu Beginn der Veranstaltungsanteile (Volker Lange etc.) bekannt gegeben.
Vorlesung/Übung

PO 2015
C-2.3-01 Management im Landschaftsbau 1

 

PO 2012
C-2.3-04 Management im Landschaftsbau
6 Credits, 4 SWS
Dipl.-Ing. Henning Schwarze
Dipl.-Ing. Ernst Bauermann
Dipl.-Ing. Johannes Winter

Praktikervorträge für Landschaftsplaner und Landschaftsarchitekten
Die Tätigkeitsbereiche in der Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur sind äußerst facettenreich und erfordern oftmals eine interdisziplinäre Kooperation unterschiedlicher Fachkompetenzen. Insbesondere der Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau, als einer der wesentlichsten Kooperationspartner für berufstätige Planer, steht im Zentrum dieser interdisziplinären Vortragsreihe.
In Zusammenarbeit mit dem BGL (Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V.) und der Universität Kassel sollen ausgewählte Themen einen Einblick über praxisrelevante Kompetenzen und Verfahrensweisen bieten.
Die Veranstaltung richtet sich an Studierende im Bachelor und Master der Disziplinen ASL und orientiert sich inhaltlich an den Themenschwerpunkten: Bau- und Betriebsmanagement, praxisrelevante Regelwerke sowie bau- und pflegetechnische Verfahrensweisen. Bei der Veranstaltung dienen sowohl anerkannte Regeln der Technik als auch der aktuelle Stand des Wissens, gekoppelt mit den Praxiserfahrungen der Referenten als Grundlage des Wissenstransfers.
Die Vortragsreihe beginnt mit dem Semester und findet wöchentlich statt. Für den Leistungsnachweis (F-Schein) ist ein auswertendes Vortragsprotokoll anzufertigen und binnen einer Woche nach dem Vortrag schriftlich einzureichen. Es besteht die Möglichkeit aus dem Rahmen der Vorträge thematisch eine Studien-, Bachelor- oder Masterarbeit zu entwickeln.
Vorlesung
PO 2015
S-2.0-04/06 Studienleistung
PO 2012
S-2.0-04/06 Studienleistung

 

3 Credits, 2 SWS
Dr.-Ing. Florian Bellin-Harder

Proseminare und Exkursionen

 
Vertiefung Pflanzenverwendung
Im Seminar werden verschiedene konkrete Pflanzplanungen mit unterschiedlichen Themen im urbanen Bereich bearbeitet. Schwerpunkt sind verschiedene räumliche Situationen auf dem neuen Nordcampus um das neue ASL-Gebäude herum. Auf der Basis der Eigenart der Stadtnatur wird mit ihrer gestalterischen Abwandlung gearbeitet. Dies umfasst den Umgang mit Spontanvegetation in Form von provisorischen Gehölzpflanzungen, Einsaat extensiver Staudenfluren bis hin zu intensiv angelegten Beeten mit Gehölzen und Stauden und eventuellen Wandbegrünungen. Vor- und Nachteile der verschiedenen Pflanzungsarten werden diskutiert und über dreißigjährige Erfahrungen aus dem Guerillia-Gardening wiedergegeben (Fugentechnik, Platzierung von "illegalen" Gehölzen, Entwicklungsprognosen, Überlebenschancen etc.) .
Voraussetzung ist die erfolgreiche Teilnahme am Modul "Vegetation als Gestaltungselement", die Kenntnis der dort dargelegten Pflanzstile und Bepflanzungstypen sowie die Bereitschaft zu praktischen Pflanz- und Säarbeiten.
PO 2015
D-2.3-05 Vertiefung Pflanzenverwendung/Vegetationsmanagement
D-2.3-04 Vertiefung ausgewählter Aspekte von Freiraum und Landschaft
6 Credits, 4 SWS
Proseminar
Prof. Dr.-Ing. Stefan Körner

Spaziergänge zur Stadtvegetation im Winterhalbjahr
Die Exkursion findet in Form von wöchentlichen Stadtspaziergängen in Kassel statt.
Ziel der Spaziergänge ist die anschauliche Vermittlung von angewandten stadtökologisch-vegetationskundlichen Kenntnissen mit Schwerpunkt auf Gehölzen und Freiraumstrukturen.
Immer wieder wird in der Literatur zu Stadtökologie und Stadtvegetation auf die besonders harten städtischen Lebensbedingungen hingewiesen, zugleich aber auch von großer städtischer Diversität bzw. Artenvielfalt gesprochen. Beides hat damit zu tun, dass Siedlungsgebiete in hohem Maße anthropogen geformt und damit Gegenstand und Nebenprodukt zahlloser Absichten und Interessen sind. Städtische Freiräume können sehr stark versiegelt und damit Vegetation ausschließend angelegt sein. In anderen Freiräumen soll gerade die Vegetation hervorgehoben und in besonderer Weise gestaltet werden. Nicht zuletzt können aber auch einst mit großem pflegerischem Aufwand von Vegetation und Substratbildung befreite Höfe, Gehwege und Dächer brach fallen und damit Ausgangspunkte der Ansiedlung von Spontanvegetation sein.
Die Vegetation der Stadt kann also gewollt und ungewollt auftreten. In der gewollten Form ist sie ein für die Freiraumplanung relevanter Planungs- und Entwurfsgegenstand. Daran können Ziele und Motive verschiedener Phasen der Vegetationsplanung abgelesen und deren Erfolge und Misserfolge diskutiert werden. In der gewollten wie der ungewollten Form ist an der Vegetation sehr gut zu erkennen, wie sie gepflegt oder bekämpft wird. Sie kann erwünscht, geduldet und verabscheut werden. Welche Motive auch immer handlungsleitend sind, viele davon können anhand der Pflegespuren und des räumlichen Kontextes nachvollzogen werden.
Die Handhabe von und der Umgang mit Vegetation werden bei den Spaziergängen diskutiert und damit das Verständnis zunehmend vertieft. Zur Sprache kommen Pflanzen aller wichtigen Lebensformen (Annuelle, Bienne, Stauden, Sträucher und Bäume), im Wintersemester allerdings mit deutlichem Schwerpunkt auf den Sträuchern und Bäumen.
Die Veranstaltung ist für Bachelor-Studierende als Einstieg und für Master-Studierende als Vertiefung geeignet und bietet sich als Ergänzung für die „Einführung in die Pflanzenverwendung für Planer“ an.
Als Studienleistung werden Protokolle jedes Termins erwartet.
Der erste Termin, zu dem der weitere Fahrplan ausgeteilt wird, starten am Vordereingang des Hafeka-Gebäudes, Gottschalkstr. 26 um 15:00 Uhr und endet gegen 16:30 Uhr in der Nordstadt. Erster Termin ist Mittwoch, der 25.10.2017. Ab 01.11.2017 sind auch Termine in andren Stadtteilen geplant. Dafür bitte den am Anfang ausgeteilten Seminarplan und Ankündigungen während der Spaziergänge beachten.
Die Spaziergänge finden bei jedem Wetter statt. Es wird deshalb darum gebeten, Kleidung und Ausstattung (z.B. Regenschirm, wasserfeste Winterschuhe) eigenständig dem Wetter anzupassen.

PO 2015
Studienleistung im Studienfeld A A-2.0-20
Studienleistung im Studienfeld D-2.0-20
PO 2012
Studienleistung im Studienfeld D S-1.0-04 
Studienleistung S-2.0-04
3 Credits, 2 SWS
Exkursion 
Prof. Dr.-Ing. Stefan Körner, Dr.-Ing. Florian Bellin-Harder

Seminare

Theorie und Geschichte der Pflanzenverwendung
- Megacarnivoren und weidende Haustiere in der Theorie und Praxis des Landschaftsmanagements
In einigen Kommunen wird der Wolf von Naturschutzverbänden explizit willkommen geheißen, Aufklärungskampagnen sollen für Verständnis werben und selbst in die neueste Kinderliteratur fließt Verständnis für den Wolf ein. Nüchterner betrachten einige Förster den Wolf als nützlichen Unruhestifter unter dem die Verjüngung schädigenden Rotwild, während Jagdpächter gerade diese Unruhe wegen sicherer Ansitz-Plätze und –zeiten fürchten. Und schließlich sehen Besitzer von Weidetieren ihre Herden in Gefahr und erkennen mehr Probleme als durch aufwändigeren Zaun-Bau und die Anschaffung von Schutztieren zu verhindern wären.
Wenig wird über interne Widersprüche des Naturschutzes zwischen den großen Problemen des Weidemanagements der letzten Jahrzehnte auf kleinen Flächen und der gleichzeitigen Unterstützung von Wolfsherden diskutiert.
Je tiefer man in diese Materie einsteigt, desto wichtiger wird neben Kenntnissen der Weidewirtschaft und des Vegetationsmanagements das Verständnis für Eigenheiten der kultivierten Landschaft sowie des spezifischen Landschaftsverständnisses in Landschaftsplanung und Naturschutz, die mit Elementen von Wildnis und Kulturlandschaft Teil an den Entwicklungszielen der Landschaften haben.
Im Seminar werden neben aktuellen Verlautbarungen für und wider den Wolf sowie Lektüre zu den Eigenheiten von Weidetieren, Beweidungsmethoden und Weideflächen vor allem die Ideen von Landschaft und Wildnis sowie zum Verständnis von Landschaftsgestaltung in Naturschutz und Landschaftsplanung durchgearbeitet und diskutiert.
Interessierte Teilnehmer/innen aus dem Projekt „Wolfsland“ sind herzlich willkommen.

Empfohlene Literatur vorab:
Benecke, Norbert 1994: Der Mensch und seine Haustiere. Stuttgart
Chifflard, H.; Reinhardt, M. 2013: Wanderschäferei. Stuttgart
Haid, Hans 2008: Wege der Schafe. Innsbruck
Haid, Hans 2010: Das Schaf. Eine Kulturgeschichte. Wien, Köln, Weimar
Marx, Karl 1971: Das Kapital. Erster Band. Berlin
Rebanks, James 2016: Mein Leben als Schäfer. München
Schoke, Thomas Achim 2003: Herdenschutzhunde. Bernau
Trepl, Ludwig 2013: Die Idee der Landschaft. Bielefeld
Wittfogel, K.A. 1930: Die natürlichen Ursachen der Wirtschaftsgeschichte. Tübingen
Zimen, Erik 1993: Der Wolf. München
PO 2015:
A-2.3-41 Theorie und Geschichte der Pflanzenverwendung
PO 2012:
A-2.3-31 Theorie und Geschichte der Pflanzenverwendung

 

6 Credits, 4 SWS
Seminar
Dr.-Ing. Florian Bellin-Harder

 

Verordnungen und Regelwerke im Landschaftsbau
Bei diesem wöchentlich stattfindenden Seminar werden praxisorientierte Grundlagen bei der Abwicklung von Bauprojekten in der Landschaftsarchitektur /-planung vermittelt. Zu den Inhalten zählen die Anwendung und Umsetzung bautechnischer Aufgaben, an Beispielen veranschaulicht. Wie auch im vorbereitenden Bauprozess sowie in der baulichen Realisierungsphase sind hierbei technische Darstellungen von Baudetails anzufertigen und Mengen zu ermitteln. Ferner werden Ausschreibungsunterlagen für ein fiktives Bauprojekt vorbereitet und ein wiederum fiktives Ausschreibungsverfahren durchgeführt. Bezugnehmend auf die einschlägigen Regelwerke, Richtlinien und Verordnungen im Bau- und Planungsprozess werden Grundlagen der Bauleitung und der Bauabrechnung, der Kostenkontrolle und der Bauzeitenplanung vermittelt.
(Bitte Laptop mitbringen, wenn vorhanden).
PO 2015:
C-2.3-03 Wissensvertiefung Verordnungen und Regelwerke im Landschaftsbau
PO 2012:
C-2.3-42 Verordnungen und Regelwerke

 

6 Credits, 4 SWS
Seminar
Dipl.-Ing. Ernst Bauermann

Lehrangebote vergangener Semester

 

Lehrangebote vergangener Semester

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