SoSe 19

"Produktive Städte" Europan 15

Dem Thema „Productive Cities / Produktive Städte” widmet sich der Europan 15 Wettbewerb bereits zum zweiten Mal. In dem anstehenden Verfahren sollen insbesondere die Themen „Ökologische Ressourcen, neue Mobilität, Fairness” das Entwerfen einer „Produktiven Stadt der Zukunft” leiten. Wie können monofunktionale Gewerbegebiete zu gemischten, integrierten Quartieren transformiert werden und damit zu einer effektiven Nutzung von Energie und Ressourcen beitragen? Wie kann die Reintegration produktiver Ökonomie in innerstädtische Lagen zu sozialer Gerechtigkeit beitragen? Wie können Infrastrukturen zu produktiven Räumen verwandelt werden und welche Rolle übernimmt dabei die Mobilitätswende? Diese und weitere Fragen sollen entwurflich im quartiersbezogenen Maßstab oder auf Mikroebene von Architekturen bearbeitet werden.

Das Untersuchungs- und Planungsgebiet ist der Vierhavensblok in Rotterdam – ein industriell-gewerblich genutztes Hafengebiet, das in ein Makers District transformiert werden. Es sollen Prinzipien der Kreislaufwirtschaft (Circular City) und des Gemeinschaffens (Urban Commons) in Konzeption und Entwurf berücksichtigt werden.  

Europan sind jährlich stattfindende, europaweit ausgeschriebene Ideenwettbewerbe, die sich an eine junge Generation von PlanerInnen, ArchitektInnen und FreiraumplanerInnen richten und sich thematisch mit zukünftigen urbanen Lebensformen auseinandersetzen.

Der Entwurfsgegenstand ist das Areal der Galopprennbahn in Bremen Neue Vahr. Der etwa 30 ha große Raum ist durch die Schließung der Rennbahn in einem Übergangszustand, der Entwurf richtet sich hauptsächlich auf die aus der Nutzung gefallene Fläche, die angrenzenden Räume sind ebenfalls in die Überlegungen einzubeziehen.
Der Bremer Rennverein 1856 e.V. hat die Flächen über 150 Jahre lang für den Pferderennsport genutzt, dadurch ist das Gelände über einen sehr langen Zeitraum relativ unverändert geblieben, währenddessen tiefgreifende Stadtentwicklung stattgefunden hat. Die erhebliche Größe der Anlage und der aktuelle Zustand, heute eine der größten grünen Flächen der Stadt Bremen, macht die Beschäftigung mit möglichen Zukünften dieser Fläche wichtig. Eine Transformation der Fläche beinhaltet das Potenzial einer ordnenden und bereichernden Funktion auf gesamtstädtischer Ebene.
Wir wollen uns die Frage beantworten, was die Galopprennbahn in Zukunft für die Stadt leisten kann. Dabei bleiben wir offen für kleinschrittige Anreicherungen und eine Hybridisierung der Nutzungen, sowie für grundsätzliche bauliche und freiräumliche Veränderungen.
In Bremen herrscht zu diesem Thema bereits ein kontroverser Austausch, während der Bearbeitungszeit wird ein Bürgerbegehren zur Zukunft des Geländes abgehalten. Dieser Prozess, die Meinungsbildung und die dort verhandelten Optionen stellen einen Hintergrund unserer Debatte dar, schränken die akademische Arbeit aber nicht ein.
Ein Ortstermin als Tagesexkursion und ein Einsatzmodell im städtebaulichen Maßstab werden Teil der Projektarbeit sein. 

Architektonisches, städtebauliches und landschaftsarchitektonisches Entwurfsprojekt für Bachelor und Master (Vertical Studio)

Gemeinsame Exkursion FG Urbane Intervetion und FG Landschaftsästhetik im Entwurf.
Auf dem Programm stehen: 
Gärten und Parks in London (Kew Gardens, Hyde Park, Diana Memorial, Greenwich), City of London, städtebauliche Entwicklungen (u.a. Trafalgar Square, Tate Modern, Barbican-Komplex), Beispiele für urbane Produktion in London (Manufakturen, Fabriken, FabLabs, Agriculture/ Gardening), Bath, Prior Park, die Galopprenbahn Ascot und der fachliche Austausch mit Kollegen.
Exkursionszeitraum: 12.-17. Mai 2019.