Messungen mit dem Herschel Weltraumteleskop
Das "Herschel Space Observatory" (nach dem Entdecker der Infrarotstrahlung Wilhelm Herschel) ist ein 3,4 Tonnen schweres, von der ESA entwickeltes Weltraumteleskop, das im Mai 2009 gestartet wurde. Herschel ist das erste Weltraumteleskop, das den gesamten Wellenlängenbereich vom fernen Infrarot bis zum Submillimeter-Bereich abdeckt, in dem ansonsten unsichtbare kalte und staubhaltige Regionen des Kosmos beobachtet werden können. Mit seinem Primärspiegel mit einem Durchmesser von 3,5 m (1,5 mal größer als der des Hubble Teleskops) kann Herschel fast 20 mal mehr Licht sammeln, als alle bisherigen Infrarot-Teleskope.
Zu den Hauptzielen von Herschel gehörten Untersuchungen zur:
- Entstehung und Entwicklung von Galaxien, insbesondere entfernter junger Galaxien, die aufgrund ihres Staubgehalts hauptsächlich im fernen Infrarot ausstrahlen;
- Entstehung und Entwicklung von Sternen, zum Beispiel durch großflächige Suche nach den frühesten Entwicklungsphasen der Sterne;
- Physik und Chemie der interstellaren Materie;
- Objekten in unserem Sonnensystem (Kometen und Planetenatmosphären).
Der Herschel-Satellit hat drei Instrumente an Bord:
Ende April 2013 wurde die Mission für beendet erklärt, da das zur Kühlung benötigte Helium aufgebraucht war, und der Satellit wurde auf einen heliozentrischen Orbit gebracht und im Juni 2013 abgeschaltet.