Messungen mit SOFIA
Was ist SOFIA?
Das Stratosphären-Observatorium für Infrarot-Astronomie (SOFIA) ist ein fliegendes Teleskop, das die NASA gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) für Infrarotastronomie entwickelt hat. Dafür wurde an Bord einer umgebauten Boeing 747SP ein Spiegelteleskop installiert.
Schwerpunkt der wissenschaftlichen Zielsetzung ist die Erforschung der Entwicklung von Milchstraßensystemen sowie die Entstehung und Entwicklung von Sternen und Sonnensystemen aus interstellaren Molekül- und Staubwolken.
Vorteile eines fliegenden Teleskops
Infrarotteleskope, die auf Flugzeugen montiert werden, bringen verschiedene Vorteile mit sich. Einerseits kann man in 12–15 km Höhe über 99 % des Beobachtungen störenden Wasserdampfs hinwegfliegen. Andererseits sind die Kosten für die Wartung geringer, und verbesserte Technik kann leichter nachgerüstet werden als in Teleskopsatelliten. Außerdem beträgt die Betriebsdauer für flugzeugmontierte Teleskope 20 Jahre, im Gegensatz zu Teleskopsatelliten, bei denen der Heliumvorrat zur Kühlung nach wenigen Jahren erschöpft ist.
Aktueller Stand des Projekts
Der erste Flug nach dem Umbau fand am 26. April 2007 statt, der erste Testflug mit geöffneter Teleskoptür im Dezember 2009. Der erste wissenschaftliche Beobachtungsflug wurde vom 30. November bis 1. Dezember 2010 erfolgreich durchgeführt. Die volle Funktionalität ist für 2014 geplant; es sind dann etwa 160 Einsätze mit etwa 1000 Beobachtungsstunden jährlich geplant.
Unsere Messungen mit SOFIA
Die Fachgruppe Laborastrophysik um Professor Giesen führt Messungen mit dem SOFIA-Teleskop durch. Im Laufe der nächsten Monate werden wir im Orion-Nebel - einem der aktivsten Sternentstehungsgebiete in der galaktischen Nachbarschaft der Sonne - nach einem Isotopolog des Moleküls C3 suchen.