Das Projekt zielt darauf ab, die skalare Organisation der Governance natürlicher Ressourcen in der Europäischen Union besser zu verstehen und zu theoretisieren. Dies betrifft Prozesse der Dezentralisierung, der Einführung von Flussgebietsmanagement oder der Einführung neuer räumlicher Einheiten und Verwaltungsebenen in die Praxis des Umweltmanagements. Die Forschungsagenda wird durch Arbeiten über die skalare Organisation durch kritische Geographen inspiriert. Die Forschung entwickelt einen analytischen Rahmen, auf der Basis von Theorien institutionellen Wandels und Multi-Level-Governance, um diese theoretische Lücke zu schließen. Weiterhin werden Methoden entwickelt, um die entsprechenden Prozesse auszuwerten.
Spezifisch untersucht das Forschungsprojekt die Implikationen von zwei Europäischen Richtlinien: die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und die Meeresstrategierahmenrichtlinie. Beide haben potenziell große Bedeutung für die Organisation von Meeres - und Wassergovernance auf der Ebene der Mitgliedstaaten sowie unterhalb. Beide beinhalten ähnliche regulatorische Vorstellungen, die der Erreichung eines guten ökologischen Wasserstatus dienen sollen. Mehrere Fallstudien zu Veränderungen der Organisation von Meeres- und Wassergovernance, die aus der Implementierung der Richtlinie stammen, werden durchgeführt. Hierbei werden qualitative und quantitative Daten erhoben, die in semi-strukturierten Interviews gesammelt werden sowie Zweit- und Drittquellen in die Betrachtung der Fälle in Portugal, Spanien und Deutschland einbezogen werden. Speziell werden die Bedeutung sozial-ökologischer Transaktionen, die Struktur von Entscheidungsprozessen, die Rolle von Veränderungen kontextabhängiger Faktoren (wie Ideologien, unabhängige Institutionen und Technologien) untersucht. Außerdem wird die Forschung Methoden entwickeln, den laufenden Prozess der skalaren Organisation natürlicher Ressourcen in der EU zu evaluieren.