Der Mittelmeerraum steht vor wachsenden Herausforderungen bei der Sicherstellung der Lebensmittel- und Wasserversorgung aufgrund steigender Nachfrage und begrenzter Verfügbarkeit von natürlichen Ressourcen. Die miteinander verknüpften Auswirkungen von Klimawandel, Bevölkerungswachstum, Urbanisierung, und Verschlechterung der Umwelt verschärfen die Schwierigkeit, sowohl die Bedürfnisse des Ökosystems als auch die der Menschen zu erfüllen.
In diesem Zusammenhang zielt der Nexus-Ansatz auf die Bewältigung und Milderung von Zielkonflikten sowie die Nutzung von Synergien zwischen den Sektoren ab, um eine effiziente, integrierte Nutzung und Bewirtschaftung von Wasser, Energie, Ernährung und Ökosysteme zu erreichen. Der WEFe Nexus (Water, Energy, Food, Ecosystem Services Nexus) ist mehr als eine konzeptionelle Idee. Der Nexus-Ansatz integriert Management und Governance in den verschiedenen Sektoren Lebensmittel, Energie, Wasser und Ökosysteme. Instrumente zur Unterstützung der Nexus-Umsetzung in der Praxis befinden sich jedoch noch im Anfangsstadium der Entwicklung. Vor diesem Hintergrund zielt das BONEX-Projekt darauf ab, praktische und angepasste Instrumente bereitzustellen, konkrete und kontextangepasste technologische Innovationen zu untersuchen, Politik und Governance zu verbessern und die praktische Umsetzung des WEFe Nexus zu erleichtern, bei der soziale, wirtschaftliche und ökologische Kompromisse ausgeglichen werden.
Zu diesem Zweck zielt das Projekt darauf ab, ein neuartiges, robustes, transdisziplinäres und diagnostisches WEFe-Bridging-Framework (WEFeF) zu erstellen, das der Erstellung kontextspezifischer Nexus Bridging Plans (NBPs) dient. Diese NBPs werden prägnante und praktische kontextspezifische Pläne sein, die die transdisziplinäre Umsetzung der vorgeschlagenen WEFe-Lösungsansätze für politische Entscheidungsträger und Praktiker anleiten.
Im Rahmen von BONEX wird der WEFeF in 7 Demonstrationsprojekten im Mittelmeerraum (Italien, Jordanien, Libanon, Portugal, Marokko, Spanien und Tunesien) umgesetzt und validiert. Die Demonstrationsprojekte werden unter aktiver Beteiligung lokaler Akteure aufgebaut. Im Ergebnis wird BONEX politischen Entscheidungsträgern und Praktikern ein interaktives Entscheidungsfindungsinstrument an die Hand geben, um Kompromisse und Synergien sowie Ansätze für Nexus-Lösungen auf transdisziplinäre Weise zu bewerten.
Das Projekt wird von Bioazul koordiniert. Die Universität Kassel koordiniert das Arbeitspaket 1 zur Konzeptualisierung des WEFE Bridging Framework.
