Landschaft

Die Landschaft im Jahre 1998

LandschaftselementBeschreibung
Flächenverteilung/ FlächennutzungStrukturarme Ackerschläge von bis zu 15 ha, ausschließlicher Getreide- und Zuckerrübenanbau, weitgehend drainiert (teilweise früherer Umbruch von Feuchtwiesen), Ackernutzung bis hart an Fließgewässer heran.
Fließgewässer und SickerwasserTief in den Löß eingeschnittene Fließgewässer; begradigte Bachläufe und Entwässerungsgräben (weitgehend gehölzfrei), teilweise Verrohrung, fließgewässerbegleitende Gehölze abschnittsweise spärlich, Pestizid- und Nährstoffeintrag in Oberfächengewässer und erhöhter oberflächlicher Sickerwasserabfluß durch Drainage in Vorfluter; naturferne Verbauung von Übergängen.
Extensivgrünland / FeldgehölzeVerbuschte Trockenhänge mit Spuren früherer Beweidung.
HeckenUnzureichend angewachsene Hecke mit starken Verbißschäden.
EinzelbäumeKonzentriert auf wenige Bereiche, sonst spärlich vorhanden, vereinzelt zerfallende Kopfweiden.
PflanzengesellschaftenTeilweise Dominanz von Eutrophierungsanzeigern (Urtica dioica); teilweise breite und relativ artenreiche Feldraine entlang der z.T. unbefestigten Feldwege; mehrere Feuchtflächen in beackerten Schlägen mit Nässezeigern (Equisetum palustre, Juncus bufonius, Coronopus squamatus u.a.). Getreidebestände im Feldinneren nahezu frei von Ackerwildkräutern.
Hof/HofumfeldTeilweise verfallende Bausubstanz, leerstehende Stallungen; zwei Turmfalken-Brutpaare in den Wirtschaftsgebäuden; verwilderter Garten mit Streuobst, Koniferen und Brennesselbeständen.

Landschaftsgestaltung in den letzten 25 Jahren

Dies war der Ausgangspunkt für die Wahrnehmung und Erfassung des von der Domäne Frankenhausen bewirtschafteten Landschaftsausschnittes, seines Potentials und seiner Eigenart. Die Entwicklung der Landschaft in den letzten 20 Jahre ergab sich als "Dialog" aus dem Potential der Landschaft und den Bewirtschafter:innen der Domäne, Fachkolleg:innen der Hochschule, der Behörden, privater Planungsbüros sowie interessierten Bürger:innen mit unterschiedlichem Nutzungsinteresse. Bei der Anlage von Gehölzstrukturen (Hecken, Obstbäume, Feldholzinseln, Sukzessionsflächen usw.) wurden Nutzungskonzepte (Brennholz, Wertholz, Laubfutter, Wildobst, Beeren, Nachwachsende Rohstoffe) einbezogen. In einem Modellprojekt "Naturschutzkonforme Landnutzung im Ökologischen Landbau", das vom Fachgebiet Ökologischer Land- und Pflanzenbau (Prof. Heß, Fachbereich 11) und der Arbeitsgruppe Landschaftsökologie (Prof. Mayer, Fachbereich 13) geleitet wurde, wurde von 2005-2009 an diesem Thema intensiv gearbeitet. Die Ergebnisse der damaligen Planungen kann man jetzt auf der Domäne evaluieren. Alle Neuanlagen von Landschaftselementen und Naturschutzmaßnahmen werden von einem unabhängigen Gutachter jährlich überprüft.