„Künstliche Intelligenz trifft Klassenzimmer“
Kassel. Zum Auftakt ihrer Sommerreise besuchte Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus heute das Wissenschaftliche Zentrum für Informationstechnik-Gestaltung in Kassel und informierte sich über das internationale Forschungsprojekt ‚AI Forensics‘. Ziel des von der Volkswagen Stiftung geförderten Projekts ist es, Bürgerinnen und Bürger technische Mittel an die Hand zu geben, um die Entscheidungen, die eine KI bei einer Gesichtserkennung getroffen hat, selbstständig nachvollziehen und überprüfen zu können. Nutzende können ein Bild hochladen und mittels automatischer Untersuchung wird überprüft, wo und zu welchem Verwendungszweck das Bild genutzt wird. So lässt sich allgemeine Sicherheit mit dem Schutz vor dem Eingriff in die Persönlichkeitsrechte verbinden. Die Ministerin wurde von der Universitäts-Präsidentin Prof. Dr. Ute Clement begrüßt und sie führte Gespräche unter anderem mit Prof. Dr. Claude Draude, Leiterin des Fachgebiets Gender/Diversity in Informatiksystemen (GeDiS) am Fachbereich Elektrotechnik/Informatik der Universität Kassel und Prof. Dr. Klaus David (Leiter ComTec).
„Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts. Wir möchten die Dynamik nutzen und Hessen zu einem führenden Standort für KI-Innovationen und KI-Anwendungen entwickeln: ‘KI made in Hessen‘ soll ein Markenzeichen unseres Landes werden, das für Innovation, Verantwortung und Zukunft steht. Dafür haben wir auch ministeriumsübergreifend eine eigene KI-Zukunftsagenda auf den Weg gebracht, alle Informationen stehen auf der Seite www.ki-hessen.de zur Verfügung“, betonte die Digitalministerin.
Auf ihrer zweiten Station besuchte sie das Sommercamp des FutureSpace in Kassel, bei dem Jugendliche gemeinsam ihre Interessen vertiefen können und unter Anleitung eigene Forschungsprojekte beginnen können. Dabei sollen auch Lernangebote für Schulklassen und Kurse aufgezeigt werden. Das FutureSpace ist eine gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung von Jugendlichen in ihrer Bildung und Stärkung ihrer Fähigkeiten und Talente.
Bei dem Besuch informierte sich auch die Ministerin über das Schülerforschungszentrum Nordhessen, bei dem Schülerinnen und Schüler nordhessischer Schulen von Klasse 5 bis 13 in Teams forschen und eigene Experimente und Projekte aus allen MINT-Bereichen durchführen. Betreut werden sie dabei von Studierenden der Universität Kassel, Lehrkräften sowie Referendaren aus verschiedenen Schulen Nordhessens. „Unser gemeinsames Ziel ist es, Schulen in die Lage zu versetzen, alle Schülerinnen und Schüler an die digitale Welt heranzuführen und sie vollumfänglich auf das Arbeitsleben vorzubereiten.“ Das Schülerforschungszentrum Nordhessen (SFN) ist ein Kooperationsprojekt der Universität Kassel, der Stadt und des Landkreises sowie des Landes Hessen.
Die Ministerin ergänzte, dass mit Stand Juli 2022 derzeit 81 Prozent und damit 1.616 der insgesamt 2.005 Schulen in Hessen gigabitfähig angebunden seien. Die Stadt Kassel habe bereits alle Schulen in öffentlicher Trägerschaft ans schnelle Netz angebunden. „Wir werden unser Ziel erreichen und bis Ende 2022 nahezu alle öffentlichen Schulen ans Netz anbinden. 2019 sind wir mit 609 angeschlossenen Schulen gestartet, über 1.000 weitere Schulen haben wir in den vergangenen drei Jahren ans schnelle Netz angebunden“, betonte Sinemus.