Interviews mit Absolvent*innen

Unser 10-jähriges Jubiläum (2019) haben wir genutzt, um einige unserer Absolvent*innen noch einmal zu unserem Studiengang zu befragen. Wir wollten von ihnen wissen, wie sie zu unserem Studiengang gekommen sind, was sie jetzt machen, was sie aus dem Master-Studium mitgenommen haben und auch was ihnen eventuell an unserem Studiengang gefehlt hat.

 

 

 

 

1) Wie sind Sie zu dem Studiengang Empirische Bildungsforschung gekommen?

Während meines Bachelorstudiums in Sozialwissenschaften (Politik und Soziologie) ist mir schnell deutlich geworden, dass Bildung eine der wichtigsten Stellschrauben unserer Gesellschaft ist. Doch wo und wie setzt man am besten an, wenn man etwas verändern möchte? Ich glaube, ein besseres Verständnis von Zusammenhängen im Bereich der Bildung spielt eine Schlüsselrolle zum Beantworten dieser Fragen. Meine Neugier und Interesse an diesem Feld sowie an praktischer Forschung haben mich dazu bewegt, Empirische Bildungsforschung zu studieren.

2) Welcher Tätigkeit gehen Sie heute nach und wo arbeiten Sie?

Ich bin zurzeit wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt TALIS Videostudie am DIPF in Frankfurt.

3) Inwiefern hat Ihnen der Masterstudiengang Empirische Bildungsforschung bei Ihrer beruflichen Entwicklung geholfen? Wofür war und ist es von Nutzen?

Ich habe bereits während des Studiums durch das zweisemestrige Projektseminar an einem kleinen Forschungsprojekt mitgearbeitet und so den kompletten Forschungsablauf von der Planung bis hin zur Auswertung und dem Transfer der Ergebnisse begleiten können. Außerdem hat mich das verpflichtende Forschungspraktikum zu meinem aktuellen Job geführt. Ganz nebenbei habe ich Einblicke in viele verschiedene Bereiche der Bildungsforschung erhalten, wodurch sich mein Interesse für bestimmte Themen erst richtig herausbilden konnte.

4) Welche Überschrift steht für Ihren beruflichen Werdegang?

„Über den Tellerrand hinaus schauen.“ Neben den Pflichtveranstaltungen gibt es auch in anderen Fachbereichen spannende Veranstaltungen (bspw. zu Hochschulforschung oder Forschungsmethoden), außerdem kann man auch durch den richtigen Job als studentische Hilfskraft oder als Forschungspraktikant in einem spannenden Projekt viel lernen. 

5) Warum sollte man den Masterstudiengang Empirische Bildungsforschung unbedingt studieren?

Wer Interesse an Bildungsforschung hat und an einer Universität studieren will, an der es viele Studien in diesem Bereich gibt und die einem praktische Erfahrungen im Studium ermöglicht, ist in Kassel genau richtig. Das Studium ist ein toller Wegbereiter für eine wissenschaftliche Karriere in der Bildungsforschung.

6) Wann haben Sie den Studiengang abgeschlossen?

April 2018.

7) Auch unser MAEB hat Grenzen. Was sollte man im Master intensiver behandeln?

Durch die geringe Studierendenzahl des Masterstudiengangs finden viele Veranstaltungen gemeinsam mit Lehramtsstudierenden statt und sind leider auch primär auf diese ausgerichtet. Zudem könnte die Auswahl an unterschiedlichen Methodenveranstaltungen größer sein.

 

 

1) Wie sind Sie zu dem Studiengang Empirische Bildungsforschung gekommen?

Die empirische Staatsexamensarbeit im Studiengang Grundschullehramt mit dem Einsatz quantitativer und qualitativer Forschung hat bei mir das Interesse an der Bildungsforschung geweckt. Ich wollte meine Möglichkeiten der beruflichen Weiterentwicklung erweitern, um neben der zunächst bevorzugten Tätigkeit als Lehrerin langfristig auch andere Entwicklungsmöglichkeiten zu haben. Außerdem hatte ich Freude am Studieren und Lust auf Neues.

2) Welcher Tätigkeit gehen Sie heute nach und wo arbeiten Sie?

Ich bin jetzt Pädagogische Mitarbeiterin (abgeordnete Lehrerin) an der Uni Kassel im IfE (Institut für Erziehungswissenschaft) am Fachgebiet Grundschulpädagogik.

3) Inwiefern hat Ihnen der Masterstudiengang Empirische Bildungsforschung bei Ihrer beruflichen Entwicklung geholfen? Wofür war und ist es von Nutzen?

Der Studiengang hat mir geholfen, einen erweiterten Blick für Forschung und Reflexion von Praxishandeln zu entwickeln und dieses auf Basis pädagogischer und didaktischer Entscheidungen fundiert begründen zu können.

Diese erweiterten fachlichen Kompetenzen haben ein erfolgreiches Referendariat befördert. Danach kam es dann zu meiner sofortigen Verbeamtung. Der Masterstudiengang war laut Schulleitung ein Entscheidungsgrund für die Auswahl. Nach ca. 6 Monaten Tätigkeit habe ich als Lehrerin eine Teilabordnung an das Hessische Kultusministerium in der Lehrerfortbildung bekommen und der Masterabschluss diente auch hier als „Türöffner“. Zudem habe ich durch den Masterabschluss die Promotionsberechtigung erhalten.

4) Welche Überschrift steht für Ihren beruflichen Werdegang?

„Von der Option der Fleischtheke zu den Möglichkeiten der Bildungsforschung“

Die Berufsberatung des Arbeitsamtes empfahl mir in der 9. Klasse eine Ausbildung zur Fleischereifachverkäuferin. In Folge dessen wurden Beratungsangebote von mir nicht mehr in Anspruch genommen und stattdessen der eigene Weg gesucht. Zunächst absolvierte ich so eine Ausbildung als Erzieherin, erwarb damit die Hochschulzugangsberechtigung für besonders befähigte Berufstätige, absolvierte im Anschluss das Studium des Lehramts an Grundschulen und dann den Masterstudiengang Empirische Bildungsforschung und im Anschluss mein Referendariat.

5) Warum sollte man den Masterstudiengang Empirische Bildungsforschung unbedingt studieren?

Aus drei Gründen würde ich den Masterstudiengang empfehlen:

1. Es ist ein spannender Studiengang mit hervorragender „Rundumbetreuung“.

2. Er hat qualitativ hochwertige Lehre in kleinen Seminargruppen.

3. Er bietet im Anschluss sehr gute berufliche Entwicklungsmöglichkeiten.

6) Wann haben Sie den Studiengang abgeschlossen?

Juli 2012.

7) Auch unser MAEB hat Grenzen. Was sollte man im Master intensiver behandeln?

Die Möglichkeiten der Kombination qualitativer und quantitativer Forschung.

 

1) Wie sind Sie zu dem Studiengang Empirische Bildungsforschung gekommen?

Dem im Bachelorstudium aufgekeimten Interesse für die (qualitative) erziehungswissenschaftliche Forschung wollte ich im Masterstudium vertiefend nachgehen und Kassel war da als einer der wenigen Standorte, an denen dieser Master angeboten wird, schließlich erste Wahl.

2) Welcher Tätigkeit gehen Sie heute nach und wo arbeiten Sie?

Ich arbeite an der Universität Kassel als wissenschaftliche Mitarbeiterin in einem Forschungsprojekt zur Digitalisierung in der außerschulischen kulturellen Jugendbildung.

3) Inwiefern hat Ihnen der Masterstudiengang Empirische Bildungsforschung bei Ihrer beruflichen Entwicklung geholfen? Wofür war und ist es von Nutzen?

Der übergreifende Einblick in verschiedene Methoden und Methodologien der empirischen Sozialforschung hat mir zunächst einmal geholfen, mein Interesse für die qualitativ-rekonstruktiven Verfahren zu stärken bzw. mich in diesem zu bestärken, ohne andere "Richtungen" auszublenden. In meiner Arbeit in einem "Mixed-Methods"-Forschungsprojekt kommen mir vor allem meine Kenntnisse in quantitativen Methoden und statistischen Berechnungen/Kennwerten zugute. So ist sogar das damals oft verteufelte Statistikseminar letztlich heute manchmal hilfreich für mich (Danke Edgar!).

4) Warum sollte man den Masterstudiengang Empirische Bildungsforschung unbedingt studieren?

Weil man durch die kleinen Kohorten als Studierendengruppe zusammenwächst und es dadurch alles andere als unpersönlich ist, auch mit den Lehrenden.

5) Wann haben Sie den Studiengang abgeschlossen?

September 2017. 

6) Auch unser MAEB hat Grenzen. Was sollte man im Master intensiver behandeln?

Das eine ist, dass sich der Master "Bildung" stark auf den schulischen Kontext bezieht und daher andere Bildungsorte, wie außerschulische Einrichtungen, Kita oder Kinder- & Jugendarbeit meiner Meinung nach zu kurz kommen bzw. oft einfach nicht berücksichtigt werden. Das zweite ist, dass der Fokus stark auf quantitative Methoden gelegt wird, was sich im Spektrum der angebotenen Seminare niederschlägt. Qualitative Forschungsmethoden und Möglichkeiten, diese kennenzulernen, zu erproben und anzuwenden, werden zwar "angerissen", aber im Vergleich zur quantitativen Forschung deutlich weniger bearbeitet.

 

1) Wie sind Sie zu dem Studiengang Empirische Bildungsforschung gekommen?

Ich habe in 2012 meinen Bachelorabschluss in Sozialer Arbeit an der Uni Kassel gemacht. Zu dem Zeitpunkt war mir klar, dass ich nicht als Sozialarbeiterin arbeiten möchte und ich war auf der Suche nach alternativen Masterstudiengängen. Da ich mich schon vorher sehr für Bildungsthemen und Sozialforschung interessiert habe, war der MAEB genau das richtige.

2) Welcher Tätigkeit gehen Sie heute nach und wo arbeiten Sie?

Zurzeit arbeite ich als Research Officer bei NCVO (National Council for Voluntary Organisations) in London. NCVO ist der Dachverband für NGOs in England und bietet unter anderem fachliche Weiterbildung, Vernetzung von Organisationen und Interessensvertretung gegenüber der Regierung an. Als Teil des Forschungsteams beschäftige ich mich mit gesellschaftspolitischen Themen rund um NGOs, Ehrenamt, und Wohlfahrtspolitik.

3) Inwiefern hat Ihnen der Masterstudiengang Empirische Bildungsforschung bei Ihrer beruflichen Entwicklung geholfen? Wofür war und ist es von Nutzen?

Schon während meines Bachelors in Sozialer Arbeit habe ich mich viel mit (hauptsächlich qualitativen) Forschungsmethoden beschäftigt. Der Forschungsschwerpunkt im Masterstudium hat mich sehr angesprochen und mich auch in Hinsicht auf meine berufliche Laufbahn weitergebracht. Heute arbeite ich sowohl in quantitativen als auch qualitativen Forschungsprojekten, in denen ich meine Kompetenzen aus dem Studium sehr viel nutze. Durch den Master habe ich auch gelernt meine Rolle als Forscher und die Validität meiner Forschung immer wieder kritisch zu hinterfragen. Ohne den Master wäre ich wohl nicht in meiner jetzigen beruflichen Position.

5) Warum sollte man den Masterstudiengang Empirische Bildungsforschung unbedingt studieren?

Man sollte den MAEB unbedingt studieren, wenn man sich für bildungspolitische Themen und Lernprozesse interessiert und keine Angst vor Forschung hat. Statistik kann zwar den ein oder anderen abschrecken, aber die Seminare sind gut strukturiert und bereiten jeden optimal auf die Prüfungen vor. Insgesamt bietet der Master viel Spielraum, dem eigenen Interesse nachzugehen und durch die kleine Gruppengröße sehr individuelle Betreuung durch die Dozenten. Und wenn man nicht in der Forschung an der Uni bleiben möchte, sind die Jobmöglichkeiten vielfältiger als man denkt!

6) Wann haben Sie den Studiengang abgeschlossen?

2015.

7) Auch unser MAEB hat Grenzen. Was sollte man im Master intensiver behandeln?

Im Laufe des Masters war ich etwas enttäuscht, dass Arbeitsfelder außerhalb der Universität oder an angesehenen universitären Forschungseinrichtungen überhaupt nicht beworben werden. Ich denke, dass das Forschungspraktikum für einige Studierende die Möglichkeit geboten hätte, in potenzielle Arbeitsfelder zu schnuppern (z.B. eigenständige Forschungsprojekte in außerschulischen Bildungsprojekten oder an Volkshochschulen). Im Gegenteil, man hatte das Gefühl, dass das Praktikum von Dozierenden benutzt wurde, eigenen Nachwuchs heranzuziehen und Studierende für ihre Projekte zu engagieren. Ich habe mein Praktikum selbstständig an einer Sprachschule im Ausland organisiert und hatte das Gefühl, dass ich besondere Auflagen erfüllen musste, damit es mir anerkannt wird (z.B. die Organisation einer universitären Betreuung). Ich finde, dass dies eine vertane Chance ist und die Öffnung gegenüber außeruniversitärer Berufsfelder eine Bereicherung für den Studiengang wäre.

 

1) Wie sind Sie zu dem Studiengang Empirische Bildungsforschung gekommen?

Werner Thole hat mich nach meinem Diplom gefragt, was ich denn machen möchte (bei einer Zigarette auf der Brücke). Ich wollte eigentlich den MA in Philosophie der Wissensformen machen, er meinte "Markus, an deiner Stelle würde ich den MA in empirischer Bildungsforschung machen" - Ich habe dann die ersten zwei Semester beides studiert und mich dann auf den MA empirische Bildungsforschung konzentriert.

2) Welcher Tätigkeit gehen Sie heute nach und wo arbeiten Sie?

Ich arbeite im DIPF im Projekt StEG (Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen).

3) Inwiefern hat Ihnen der Masterstudiengang Empirische Bildungsforschung bei Ihrer beruflichen Entwicklung geholfen? Wofür war und ist es von Nutzen?

Ich habe auch schon mein Praktikum im StEG-Projekt absolviert. Hier war ich durch die Methodenkenntnisse aus dem Master gut vorbereitet, aber auch durch mein Diplom in Sozialpädagogik.

4) Welche Überschrift steht für Ihren beruflichen Werdegang? 

„Zwischen Schulforschung und Sozialpädagogik“

5) Warum sollte man den Masterstudiengang Empirische Bildungsforschung unbedingt studieren?

"Man" sollte den MA nicht unbedingt studieren, sondern nur, wenn Interesse an Forschung besteht. Ob "man" dort auch später tätig ist, ist sekundär, aber die Einblicke in Forschung können einen persönlich weiterbringen. Wer kein Interesse hieran hat, sollte den Masterstudiengang auch nicht studieren.

6) Wann haben Sie den Studiengang abgeschlossen?

2012? 2013?

7) Auch unser MAEB hat Grenzen. Was sollte man im Master intensiver behandeln?

Berufliche Perspektiven jenseits der Forschung...

 

1) Wie sind Sie zu dem Studiengang Empirische Bildungsforschung gekommen?

Nach meinem Bachelor als Kindheitspädagogin war mir klar: Ich möchte mein wissenschaftliches Interesse vertiefen und meine Kenntnisse in diesem Feld ausbauen. Auf den Master Empirische Bildungsforschung bin ich eher zufällig über die Online-Suche gestoßen, aber mich hat das Modulhandbuch des Masters mit seiner Verbindung zwischen Methodologie & Empirie überzeugt, so wie auch die Seminare mit erziehungswissenschaftlichen und z.T. sozialpädagogischen oder philosophischen Inhalten.

2) Welcher Tätigkeit gehen Sie heute nach und wo arbeiten Sie?

Heute arbeite ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin in einem Drittmittel-Projekt an der Philipps-Universität Marburg im Fachbereich für Erziehungswissenschaften in der außerschulischen Jugendbildung und verfasse im Rahmen dieser Tätigkeit meine Dissertation zu künstlerisch-kulturellen Bildungsprozessen.

3) Inwiefern hat Ihnen der Masterstudiengang Empirische Bildungsforschung bei Ihrer beruflichen Entwicklung geholfen? Wofür war und ist es von Nutzen?

Während des Masters hatte ich das Glück verschiedene Bereiche des wissenschaftlichen Arbeitens als studentische Hilfskraft kennenzulernen (z. B. in der Sozialen Arbeit wie auch in der Unterrichtsforschung), was mir tiefgreifende Einblicke in die Praxis dieser Arbeit gewährt hat. Dadurch konnte ich die in den Seminaren erworbenen Kenntnisse (bspw. Erstellung von Fragebögen oder Anwendung von Statistikprogrammen) direkt für das Forschungsfeld anwenden und somit den Umgang damit einüben. Nach wie vor ist aber auch die theoretische Arbeit, die während des Studiums im Fokus steht, relevant für meine Laufbahn, da in diesem Kontext der Grundstein für die eigene pädagogische Haltung gelegt werden kann.

4) Welche Überschrift steht für Ihren beruflichen Werdegang? 

 „Pädagogik – Philosophie – Statistik sind nicht vereinbar?! Oh, doch und mit welcher Notwendigkeit!“

5) Warum sollte man den Masterstudiengang Empirische Bildungsforschung unbedingt studieren?

Von „sollte“ sollte hier nicht die Rede sein ;-)… Möchte man ein umfassendes Bild von Forschung im Bildungssektor erhalten, dann ist es der richtige Studiengang. Hier kann das Profil, welches man sich in diesem Feld aneignen möchte, geschärft werden. Auch die Universität Kassel ist dafür ein guter Ort, da hier eine gewisse wohlwollende Einstellung gegenüber menschlicher Diversität mitschwingt (zudem hat die Stadt kulturell einiges zu bieten…).

6) Wann haben Sie den Studiengang abgeschlossen?

Ende 2014 

7) Auch unser MAEB hat Grenzen. Was sollte man im Master intensiver behandeln?

Wie bereits erwähnt: Ich würde mich über mehr philosophische Seminare freuen, die angehende ForscherInnen zum Denken anregen.

 

1) Wie sind Sie zu dem Studiengang Empirische Bildungsforschung gekommen?

Durch die Online-Suche nach einem Studiengang, der mir wissenschaftliche Kompetenzen vermittelt.

2) Welcher Tätigkeit gehen Sie heute nach und wo arbeiten Sie?

Ich bin wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Jun.-Prof. Dr. A. Retkowski an der Universität Kassel.

3) Inwiefern hat Ihnen der Masterstudiengang Empirische Bildungsforschung bei Ihrer beruflichen Entwicklung geholfen? Wofür war und ist es von Nutzen?

Der Studiengang war hilfreich für das Verstehen von qualitativen und quantitativen Studien sowie für die Interpretation von Studienergebnissen.

4) Welche Überschrift steht für Ihren beruflichen Werdegang? 

"Wider soziale und geschlechtliche Ungerechtigkeit"

Ich interessiere mich für Normierungen von Geschlecht und damit verbundene Ungleichheiten seit Beginn meines Bachelor-Studiums und diese Themen begleiten mich auch beruflich. Jeder davon hat ihre blinden Flecken und natürlich sind sie alle sehr groß! Aber filtert man für sich einen wichtigen Teil heraus und strukturiert diesen theoretisch, dann kommt man selbst ein Stückchen weiter und schafft vielleicht auch anderen einen begründeten Einblick in verschiedene zwischenmenschliche Prozesse. So bin ich heute etwas vorsichtiger mit bloßen psychologischen Erkenntnissen, die mit Statistiken und Experimenten bestechend wahr zu sein scheinen – was für mich als Erziehungswissenschaftlerin relevant ist, sind aber die dahinterliegenden Theorien und Annahmen. Will ich also Bildungsprozesse untersuchen, so muss ich mir überlegen, wie ich den Menschen im Blick habe und mich danach an das Untersuchungs-Design heranwagen.

5) Warum sollte man den Masterstudiengang Empirische Bildungsforschung unbedingt studieren?

Um die Strukturen und Interpretationsspielräume von Wissenschaft zu verstehen und dadurch einen fundierten, sinnvollen Beitrag zur Forschung leisten zu können.

6) Wann haben Sie den Studiengang abgeschlossen?

Dezember 2016.

7) Auch unser MAEB hat Grenzen. Was sollte man im Master intensiver behandeln?

Die qualitative Forschung, sowohl inhaltlich-theoretisch als auch methodisch.

 

Torsten Eckermann schloss seinen Master in Empirischer Bildungsforschung im Jahr 2010 ab. Zum Zeitpunkt des Interviews war er bereits als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Kassel im Fachgebiet Grundschulpädagogik tätig. Inzwischen hat er dort auch promoviert (April 2016) und bekleidet seit Oktober 2016 eine Juniorprofessur an der Europa-Universität Flensburg im Arbeitsbereich Schulpädagogik des Instituts für Erziehungswissenschaften.

1) Was hat Sie dazu bewogen, den Master-Studiengang "Empirische Bildungsforschung" aufzunehmen? 

Ausgangspunkt für die Entscheidung den Master-Studiengang „Empirische Bildungsforschung“ aufzunehmen war sicherlich u.a. der durch die groß angelegten Untersuchungen wie zum Beispiel PISA und IGLU ausgelöste Boom empirischer Untersuchungen. Fragen, die mir in meinem Lehramtsstudium begegneten und die ich für gesellschaftlich hochrelevant erachte, wurden nun in der medialen Öffentlichkeit diskutiert und auf eine breite empirische Basis gestellt. Mit der Aufnahme des Masterstudiengangs wollte ich einen tieferen Einblick über die Planung, Durchführung und Auswertung solcher empirischer Studien gewinnen. Zudem bestand mein Interesse aber auch darin, zu überprüfen, inwiefern meine bisherigen Erfahrungen aus dem Schulalltag mit dem, was da in der medialen Öffentlichkeit diskutiert wurde, übereinstimmen.

2) Wie schätzen Sie Ihren persönlichen Lernzuwachs ein?

Bereits während meines Studiums und dann insbesondere durch meine Examensarbeit bin ich verstärkt mit Forschungsbefunden empirischer Untersuchungen konfrontiert wurden. Ich muss gestehen, dass ich zu diesem Zeitpunkt nur sehr bedingt mit dem methodischen Vorgehen quantitativer als auch qualitativer Untersuchungen vertraut war. Durch die Rezeption vieler empirischer Studien, aber vor allem auch durch die Möglichkeit in Forschungsprojekten selbst aktiv zu werden und erste Erfahrungen auf dem Gebiet der empirischen Forschung zu machen, habe ich viel dazu lernen können: Zum einen betrifft dies sicherlich die „handwerklich-technischen“ Kenntnisse und Fertigkeiten wie beispielsweise die Frage, wie entwerfe ich einen Fragebogen, zum anderen aber auch organisatorische und administrative Aufgaben (z.B. Antragsstellung von Forschungsprojekten). 

3) Welche neuen Perspektiven hat Ihnen der Master-Studiengang eröffnet? 

Mit dem Abschluss des Master-Studiengangs "Empirische Bildungsforschung" bietet sich für mich nun die Möglichkeit, mir eine Alternative zu dem Beruf des Lehrers aufzubauen. Für mich persönlich ist es sehr wichtig, zu wissen, dass ich neben dem Job als Lehrer beruflich auch noch in einen anderen Bereich wie zum Beispiel der Forschung oder auch der Bildungspolitik tätig sein kann. Ich glaube, dass derzeit ein Bedarf besteht, Menschen mit pädagogischer und fachdidaktischer Expertise in der empirischen Forschung einzusetzen.

4) Wie sieht Ihre derzeitige berufliche Situation aus und was planen Sie für die Zukunft? 

Ich bin derzeit an der Universität Kassel als wissenschaftlicher Mitarbeiter beschäftigt. Bei der Zukunft halte ich es mit Albert Einstein: „Ich denke niemals an die Zukunft. Sie kommt früh genug“. Nein, um Ihnen eine Antwort auf Ihre Frage zu geben: Ich möchte mich im Moment wissenschaftlich weiterqualifizieren, d.h. ich strebe eine Promotion in Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Grundschulpädagogik an. Ob mir das tatsächlich gelingt, wird die Zeit zeigen. In jedem Fall sind die Voraussetzungen hierfür aufgrund des Master-Studiengangs "Empirische Bildungsforschung" geschaffen, da ich vieles, was andere DoktorandInnen und PromovendInnen sich in mühseliger (Einzel-)Arbeit erst während ihrer Promotion aneignen müssen, bereits durch das Masterstudium erwerben konnte.