Erste Schritte
Das Beherrschen der Landessprache ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Mitarbeit. Ob Grundkenntnisse ausreichen oder ein verhandlungssicheres Niveau gefordert wird, hängt jedoch stark von dem jeweiligen Arbeitsbereich und dem Unternehmen/ der Organisation ab. In größeren Unternehmen ist die Arbeitssprache oftmals Englisch und wenn Verbindungen zu Deutschland bestehen, kann auch Deutsch von Wichtigkeit sein. Darüber hinaus gibt es deutsche Institute und ausgegliederte Bereiche im Ausland, bei denen Fremdsprachenkenntnisse von geringerer Bedeutung sind.
Von großem Nutzen sind bereits bestehende persönliche Kontakte zu einem Land, weil diese einem mit Insider-Wissen und wertvollen Tipps zur Seite stehen können. Darüber hinaus ist eine inhaltliche Beschäftigung mit dem Land und seinen Besonderheiten - sei es durch persönliche oder universitäre Aktivitäten - von Vorteil. Dies sollte auch aus den Bewerbungsunterlagen hervorgehen.
Mögliche Verbindungen bestehen durch:
- Bekannte oder Freunde mit Geschäftskontakten
- Internationale Netzwerke von Vereinen, Organisationen oder sonstigen Gruppen
- Universität (Kommilitonen oder Professoren/ Mitarbeiter)
Vor allem bei längeren Aufenthalten sollte man eine längere Vorbereitungszeit einplanen. Außerhalb des Schengen-Raumes müssen Visa- und Arbeitsvorschriften beachtet werden. Darüber hinaus sollte man sich frühzeitig über Impfvorschriften und die zu erwartenden Unterhaltskosten informieren.
In den meisten Fällen bedeutet ein Auslandspraktikum eine größere Investition als ein vergleichbares Praktikum im Inland. Weitere Informationen zu finanzieller Unterstützung bietet das International Office.
Generell sollte eine ausreichende Vorlaufzeit für ein Praktikum im Ausland eingeplant werden, vom Finden der Praktikumsstelle bis hin zur Ausreise und dem Eingewöhnen im neuen Land. Nicht selten kommt es zu unerwarteten Verzögerungen aufgrund von bürokratischen Prozessen.
Auch wenn es trivial erscheinen mag, sollte man sich genügend Zeit nehmen, um sich selbst zu reflektieren und diese Frage realistisch zu beantworten. Anders als bei Tourismusreisen erfordert ein Arbeitsaufenthalt eine starke Anpassung an die lokalen Gegebenheiten. Deshalb sollte man sich darüber im Klaren sein, dass soziale, geschlechtsspezifische und kulturelle Normen, Hygienestandards, klimatische Bedingungen, Infrastruktur und die Arbeitskultur stark vom deutschen Standard abweichen können.
Da viele Praktika unbezahlt sind oder nur eine geringe Aufwandsentschädigung bieten, spielt die Frage nach dem Geld eine zentrale Rolle. Neben der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten sollte man sich mit den Lebensunterhaltskosten (Miete, Transport, Essen etc.) beschäftigen, die in beliebten Metropolen wie London, Moskau oder New York sehr hoch ausfallen. Hier empfiehlt es sich nach anderen, oftmals kleineren (Vor-)Orten, Ausschau zu halten und seine Suchparameter zu erweitern.
Wie sieht die gegenwärtige sozial-politische Situation aus und kann diese zu Einschränkungen führen?
Die aktuelle politische und gesellschaftliche Situation im Land bzw. in der jeweiligen Region kann Auswirkungen auf den Aufenthalt haben. Bei einer politischen und sozialen Instabilität, können sich die vorgefundenen Bedingungen innerhalb kürzester Zeit verändern oder und die Bewegungsfreiheit kann aus Sicherheitsgründen eingeschränkt sein.
Bevor man sich die Frage nach dem "Wo" stellt, sollte man sich überlegen, welcher Grund ausschlaggebend für den Wunsch nach einem Auslandspraktikum ist. Typische Gründe sind die Verbesserung der Sprachkenntnisse, die Internationalisierung des eigenen Profils oder der Drang etwas Neues kennenzulernen. Diesbezüglich abwägend, sollte man sich Gedanken darüber machen, welche Rolle der Ort, das Unternehmensprofil und die Arbeitsbeschreibung spielen.
Wenn man langfristig arbeiten oder sogar in ein anderes Land auswandern will, sollte man bereits sehr gut mit der Sprache und der Kultur des Landes vertraut sein.