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Alumna Cezara Missing

Bild: Sonja Rode

Nach ihrem Sprachstudium an der Universität Kassel engagiert sich Alumna Cezara Missing in Berlin als Interessenvertreterin im Rahmen der Energiewende.

„Empirisches Arbeiten, Projektmanagement und Disziplin. Diese drei Kompetenzen aus meinem Studium sind auch in meinem Beruf unglaublich wichtig“, stellt Cezara Missing rückblickend fest. Von der Uni Kassel in den Berliner Politikbetrieb – sie ist diesen Weg gegangen. An der Universität Kassel studierte Missing Deutsch als Fremdsprache im Master und wurde 2016 auch in diesem Bereich promoviert. Seitdem beschäftigt sie inhaltlich etwas ganz anderes: die Energiewirtschaft. Dieses Thema vertrat sie bereits als Referentin verschiedener Unternehmen, eines Verbandes und im Deutschen Bundestag. Als stellvertretende Direktorin Public Affairs der Viessmann Group arbeitet sie nun weiterhin an der Schnittstelle zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. „Mit Energiethemen ist man immer am Puls der Zeit, immer Teil der Debatte“, erzählt sie voller Begeisterung. Genau das sei das Spannende an ihrem Beruf: „Man wird gefragt und man muss sich einbringen.“ So auch aktuell in der Debatte um die Neuerungen im Gebäudeenergiegesetz des Bundes. „Ich möchte Sachlichkeit in die Debatte bringen, zeigen, was schon von Unternehmen zur Erreichung der Klimaziele getan wird und was darüber hinaus noch machbar ist.“

Eine gute Stütze sind dabei ihre beruflichen Netzwerke – nicht nur aus Berlin, sondern auch aus Kassel, die sie bereits während des Studiums geknüpft hat. „Viele Studierende unterschätzen das Netzwerken“, glaubt sie. „Dabei ist das einer der wichtigsten Tipps, die ich Studierenden geben würde.“ Die interdisziplinäre Ausrichtung der Universität Kassel und ihre Vernetzung in der Region sieht sie dabei als besondere Vorteile. Viele Organisationen und lokale Unternehmen eignen sich bestens für Jobs, die nicht nur das Studium finanzieren, sondern auch wertvolle Begegnungen für die spätere Karriere liefern.

„Kassel war damals ein absolutes Novum. Das hat mich gereizt“, erinnert sich Missing. „Es war eine Überra-schung, auf die ich mich eingelassen habe.“ Die gebürtige Rumänin kam zunächst für nur ein Semester mit einem Stipendium nach Nordhessen. Das Gesamtpaket hat sie überzeugt wiederzukommen: die interdisziplinäre und offene Kultur an der Universität, das kulturelle Angebot der Stadt, die Museumslandschaft, die documenta und die geographische Lage inmitten Deutschlands mit einer abwechslungsreichen Landschaft. In ihrem ersten Master-Semester finanzierte sie ihren Lebensunterhalt über einen Nebenjob noch selbst, später erhielt sie ein Stipendium des Kasseler Presseclubs. Die damit verbundenen Praktika bei Zeitung und Rundfunk brachten ihr die Region noch näher – und ein noch größeres Netzwerk. Jetzt nahm sie Nordhessen immer mehr als Wirtschaftsstandort wahr, mit Unternehmen aus den Branchen Energiewirtschaft, Mobilität und Logistik. Über eines dieser Unternehmen erhielt sie Kontakte ins politische Berlin und fing nur wenig später als Referentin im Bundestag an. Ihre Promotion bei Professorin Karin Aguado Padilla machte sie parallel. „Immer wieder kam ich nach Kassel mit einer neuen Perspektive aus Berlin und andersherum. Das hat meine Promotion und meinen Beruf sehr bereichert“, berichtet sie. „Vor diesem Hintergrund war die Verteidigung meiner Doktorarbeit dann ein besonders schöner Moment in meinem Leben, den ich sehr genossen habe.“ Auch jetzt führt sie ihre Arbeit für Viessmann noch ab und zu nach Nordhessen. „Hier ist noch ein Stück Heimat“, schwärmt sie.

Im Mai 2023 trafen viele ihrer Kontakte aus ihrer akademischen und beruflichen Laufbahn buchstäblich an nur einem Tag aufeinander: Bei einem parlamentarischen Abend im Hessischen Landtag sprach Missing über die Bedeutung des regionalen Engagements bei der Energiewende. „Nordhessen ist dabei in vielerlei Hinsicht ein Vorreiter. Die Wärmewende wird hier bereits umgesetzt.“ Neben Unternehmen aus dem Bereich erneuerbare Energien und kommunalen Institutionen ist auch die Universität Kassel mit ihrem Fokus auf Nachhaltigkeit ein starker Treiber bei der nachhaltigen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft in Nordhessen.

Dieser Beitrag erschien im Universitäts-Magazin publik 2023/3. Text: Vanessa Laspe

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