Ausbildung zur Gärtnerin/zum Gärtner Fachrichtung Zierpflanzenbau
Was macht eine Gärtnerin/ein Gärtner Fachrichtung Zierpflanzenbau an der Universität Kassel?
Zum Zeitpunkt des Ausbildungsbeginns sollte mindestens ein guter Hauptschulabschluss vorliegen. Die Noten in Deutsch und Mathematik sollten mindestens „befriedigend“ oder besser im Schulabschlusszeugnis sein.
Die Arbeitszeit beträgt 40 Stunden pro Woche. Es gibt feste Arbeitszeiten von Montag bis Freitag jeweils 7:45 bis 16:15 Uhr.
Die Ausbildung zur Gärtnerin/zum Gärtner Fachrichtung Zierpflanzenbau ist dual aufgebaut und dauert drei Jahre. Die Auszubildenden arbeiten im eigenen Gewächshaus des Fachbereichs Mathematik und Naturwissenschaften, wo sie von Anfang an Praxiserfahrung sammeln.
Die Theorie wird an bestimmten Wochentagen in der Berufsschule, der Willy-Brandt-Schule in Kassel, vermittelt.
Als Auszubildende/r Auszubildenden zur Gärtnerin/zum Gärtner Fachrichtung Zierpflanzenbau lernst du während der Theoriephase in der Berufsschule folgendes:
1. Ausbildungsjahr
Im ersten Ausbildungsjahr lernst du als angehende/r Gärtnerin/Gärtner in der Theorie alles über Pflanzen und ihre Verwendung innerhalb von 2 Berufsschultagen pro Woche. Dabei liegt ein starker Fokus auf dem Natur- und Umweltschutz, zum Beispiel im Vermitteln von umweltbewussten Bau- und Pflegemaßnahmen. Weitere Schwerpunkte sind die Organisation und Vermarktung des Ausbildungsbetriebs.
2. Ausbildungsjahr
Das zweite Ausbildungsjahr dient weitestgehend der Vertiefung des bereits Erlernten und zur Vorbereitung auf die Zwischenprüfung. Außerdem lernst du den Unterschied zwischen der unterschiedlichen Betriebsausstattung und wie Arbeitsabläufe richtig zu organisieren sind. Dabei wird der Unterricht auf einen Berufsschultag pro Woche begrenzt.
3. Ausbildungsjahr
Im letzten Jahr der Ausbildung steht der gewählte Schwerpunkt im Fokus, in dem man fachbezogene Kenntnisse erlangt. Dieser wird an einem zweiten Berufsschultag pro Woche vermittelt. Bei der Fachrichtung Zierpflanzenbau erfahren die Auszubildenden zum Beispiel mehr über Verkaufsabläufe, Weiterbildungsmöglichkeiten und Hilfestellungen zur Vorbereitung ihrer Hauptkultur für die Abschlussprüfung.
Es wird ein monatliches Ausbildungsentgelt gem. § 8 Abs. 1 des Tarifvertrages für Auszubildende des Landes Hessen (TVA-H BBiG gezahlt). Dies beträgt derzeit
- 1.126,85 EUR im 1. Ausbildungsjahr
- 1.181,43 EUR im 2. Ausbildungsjahr
- 1.231,51 EUR im 3. Ausbildungsjahr
Sportler: Als Gärtnerin/Gärtner Fachrichtung Zierpflanzenbau musst du eine gewisse körperliche Fitness mitbringen. Oft arbeitest du längere Zeit in derselben Körperhaltung, wie auf den Knien oder in der Hocke. Zudem solltest du einigermaßen kräftig sein, weil du häufig schwere Säcke mit Erde oder Dünger tragen wirst.
Naturliebhaber: Gärtnerinnen/Gärtner Fachrichtung Zierpflanzenbau arbeiten den größten Teil ihrer Arbeitszeit im Freien – und das bei Sonne, Regen oder Schnee. Darum sollten dir die verschiedenen Wetterbedingungen nichts ausmachen, weil du immer gerne an der freien Luft bist.
Perfektionist: Im Zierpflanzenbau wird mit empfindlichen und filigranen Aussaaten, beziehungsweise Keimlingen gearbeitet, die vereinzelt werden müssen. Darum solltest du verantwortungsvoll mit den Pflanzen umgehen und eine sehr gründliche Arbeitsweise an den Tag legen.
Erzähl mal von deiner Ausbildung
Der Beruf Gärtner ist vielseitig gestaltet, es fallen Arbeiten im Gewächshaus als auch im Freien an. Man begleitet die Pflanze von Sämling an bis zu deren Auspflanzung und Verkauf. Dabei ist auf die optimale Versorgung der Pflanze zu achten, wozu der Nährstoffbedarf, die Substratwahl als auch der Einsatz von Düngemitteln zählt. Hinzu kommt, dass eine Vorbeugung von Krankheiten und Schädlingen im Wachstumsverluaf eine wichtige Rolle spielen.
Warum hast du dich für eine Ausbildung und speziell für diese entschieden?
Nach meinem Schulabschluss habe ich gezielt kein Studium gewählt, da ich mir eine berufliche Sicherheit schaffen und vorerst praktische Erfahrungen sammeln wollte. Seit dem ersten Praktikum in der 9. Klasse interessiere ich mich für gärtnerische Berufe, unabhänig von der Fachrichtung. Während des Praktikums bin ich ebenfalls auf den Beruf Landschaftsarchitektin aufmerksam geworden und konnte im späteren Verlauf Praxiserfahrungen im Fachbereich Gemüsebau und Garten- und Landschaftsbau sammeln. Durch diese Erfahrungen wurde mein Entschluss gefestigt, eine neue Fachrichtung zu wählen. Nach der Ausbildung zur Gärtnerin habe ich den Wunsch ein Studium zur Landschaftsarchitektin zu starten und meine erlernten Kenntnisse einzubringen.
Was möchtest du anderen noch mitgeben?
Ich persönlich wurde von vielen darüber in Kenntnis gesetzt, dass der Fachbereich "Zierpflanzenbau" immer geringer vertreten ist. Aus diesem Grund möchte ich mehr Menschen davon überzeugen diesen Bereich zu wählen und zu unterstützen. Die Industrialisierung verienfacht den Beruf, wodurch Handfertigkeiten verloren gehen. Hier an der Universität Kassel wird das Berufbild, als auch die dazugehörigen Lerninhalte, sehr gut vermittelt. Für jeden der ein Studium absolvieren möchte, empfehle ich im Voraus praktische Erfahrungen zu sammeln, um Erlerntes in das darauffolgende Studium einbringen zu können.
Frag dich vorher, ob du ...
- einen grünen Daumen hast.
- „wetterfest“ bist.
- gerne in der Erde wühlst.
Oder ob …
- deine Zimmerpflanzen nicht lange überleben.
- du lieber einen Schreibtischjob möchtest.
- du für deine Arbeit deine Fremdsprachenkenntnisse einsetzen willst.
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