Aktuelle Forschungsprojekte

Fühlen - Denken - Sprechen in der Grundschule 

Das Projekt „Fühlen Denken Sprechen in der Grundschule“ (FDS-G) wird im Rahmen der BMBF-Ausschreibung „Sprachliche Bildung in der Einwanderungsgesellschaft“ gefördert. Das Projekt ist als Kooperation zwischen der Universität Kassel, der Leuphana Universität Lüneburg und der Technischen Universität Braunschweig angelegt.

Ziel des Forschungsprojektes ist die Entwicklung, Erprobung und Evaluation der Wirksamkeit einer Fortbildung für Lehrkräfte und Betreuungspersonen zur alltagsintegrierten Sprachförderung in Ganztagsschulen. Ausgehend von einem für Kinder bedeutungsvollen Thema, werden die Sprachförderstrategien mit Emotionen verknüpft, sodass eine Verbindung zwischen sprachlichem und emotionalem Lernen hergestellt wird. Der Forschungsschwerpunkt am Standort Kassel fokussiert sich v. a. auf die sprachlichen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler der zweiten Klassenstufe. Anhand verschiedener Sprachförderansätze und impliziten Vermittlungsstrategien wird der Ausbau sprachlicher Fähigkeiten beim Sprechen über Emotionen erforscht. Ausgehend von dem Vorgängerprojekt „BiSS Projekt: Fühlen – Denken- Sprechen“ wird im Fortsetzungsprojekt die Fortbildung für den Primarbereich entwickelt, entlang einem neuen Fokus, mit dem Ausbau alltagsprachlicher Fähigkeiten von Kindern hinsichtlich Bildungssprache.

Methodisch ist das Forschungsprojekt als Interventionsstudie angelegt, mit quantitativen und qualitativen Erhebungen. Im Rahmen eines Prä-Post-Follow-Up-Designs  wird die Wirksamkeit der Fortbildung ermittelt. Im Projekt sind drei zentrale Phasen vorgesehen. Zuerst wird (1.) die Fortbildung „Fühlen Denken Sprechen - Grundschule“ für Pädagoginnen und Pädagogen konzipiert, zum Einsatz sprachförderlicher Handlungen in Alltagssituationen, beim dialogischen Sprechen über Emotionen gemeinsam mit Kindern. Anschließend wird die Fortbildung anhand (2.) einer Schulung und einer praxisbegleitenden Durchführung gemeinsam mit den pädagogischen Fachkräften umgesetzt. In einem dritten Schritt wird (3.) die Wirksamkeit der Fortbildung getestet, anhand von Beobachtungen zum sprachlichen Interaktionsverhalten der Lehrkräfte und Betreuungspersonen sowie Messungen sprachlicher und emotionaler Fähigkeiten von  ein- und mehrsprachigen Schülerinnen und Schülern.

Themenfinder - BMBF Empirische Bildungsforschung (empirische-bildungsforschung-bmbf.de)

 

JuNaKo/ NaLeKo

Im Projekt JuNaKo (JUnktion–NArration–KOrpuslinguistisch) ist es das Ziel, den schriftsprachlichen Erwerb von Junktoren unter Berücksichtigung genau der erwähnten Verwendungsaspekte zu untersuchen und dabei typische Erwerbsverläufe, individuelle Unterschiede sowie strukturelle Erwerbsschwierigkeiten offenzulegen und zu diskutieren (vgl. Binanzer/Hirschmann/Langlotz 2022). Diese Spezifika stellen auch bei der korpuslinguistischen Annotation eine Herausforderung dar, die auf den verschiedenen Ebenen (lexikalisch, syntaktisch, semantisch) erfolgen muss.

Teil des Projektes war der Aufbau es Narrations-Lerner-Korpus (NaLeKo), das neben allgemeinen grammatischen und erwerbsspezifischen Analysen korpuslinguistische Ausweisung zur lexikalischen, syntaktischen und semantischen Ausweisung des Gebrauchs von Junktoren beinhaltet. Das Korpus setzt sich aus schriftlichen narrativen, auf Deutsch verfassten Texten (N=288) von Kinder und Jugendlichen im Alter von sieben bis siebzehn Jahren in den Klassenstufen 2–9. Die Texte stammen von einsprachig mit L1 Deutsch Aufgewachsenen (N=164), mehrsprachig mit L1 Deutsch Aufgewachsenen (N=55) und mit Deutsch als L2 Aufgewachsenen (69). Die Texte wurden zu Bildimpulsen bzw. spezifischen Schreibaufgaben elizitiert. Das Projekt ist eine Kooperation mit Prof. Dr. Anja Binanzer (Universität Hannover) und Dr. Hagen Hirschmann (HU Berlin). Das Korpus wird demnächst veröffentlicht.

NaLeKo — Korpuslinguistik und Morphologie (hu-berlin.de)