ITeG Ringvorlesung 2021/2022
Mittwoch,
17:00 CET
ZOOM MEETING
Nähere Informationen zu den einzelnen Vorträgen:
Aufzeichnung der Zoom-Veranstaltung
"Digitalisation – A Vaccine for the Economy"
Was sind digitale Technologien und was macht sie so revolutionär? Dieser Vortrag bietet einen Überblick über die Merkmale digitaler Technologien, ihr Verbreitungsstadium und die Veränderungen, die sie in der Wirtschaft auslösen. Es wird argumentiert, dass die Digitalisierung für die Unternehmen ein großer Vorteil ist, da sie sie in die Lage versetzt, innovativer und produktiver zu werden, und sie in Krisenzeiten widerstandsfähiger macht. Diese Widerstandsfähigkeit wird anschließend eingehender untersucht, um auch andere, nicht nur technologische Aspekte zu berücksichtigen.
Prof. Dr. Irene Bertschek ist Leiterin des ZEW-Forschungsbereichs "Digitale Ökonomie" und Professorin für Ökonomie der Digitalisierung an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Im Mai 2019 wurde sie als Mitglied in die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) berufen, die die Bundesregierung berät.
Irene Bertschek studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universität Mannheim und an der Université catholique de Louvain, Louvain-la-Neuve, Belgien, mit den Schwerpunkten Industrieökonomie und Ökonometrie. Sie nahm am Europäischen Doktorandenprogramm teil und promovierte in Wirtschaftswissenschaften an der Université catholique de Louvain. In ihrer Forschung untersucht sie, wie die Digitalisierung wirtschaftliche Prozesse verändert und wie sie sich auf die Arbeitsproduktivität und Innovationstätigkeit von Unternehmen auswirkt. Ihre methodologische Expertise liegt im Bereich der Mikroökonometrie und der Analyse von Daten auf Unternehmensebene.
Aufzeichnung der Zoom-Veranstaltung
"AI Ethics: Responsibility in Digital Times"
Künstliche Intelligenz wirft viele ethische Fragen auf. Eine davon ist die Verantwortung: Wie geht man mit der Frage der Verantwortung um, wenn (ehemals) menschliche Tätigkeiten automatisiert werden? Dieser Vortrag gibt einen Überblick über die ethischen Fragen, die durch KI aufgeworfen werden, und erörtert die Frage nach der Verantwortlichkeit vor dem Hintergrund der Automatisierung. Es wird argumentiert, dass wir einen relationalen und globalen Ansatz zur Verantwortung benötigen.
Mark Coeckelbergh, (Ph.D., University of Birmingham) ist seit 2015 Professor für Medien- und Technologiephilosophie am Institut für Philosophie der Universität Wien. Von 2014 bis 2019 war er auch (Teilzeit) Professor für Technologie und soziale Verantwortung am Centre for Computing and Social Responsibility, De Montfort University, UK. Er ist ehemaliger Präsident der Society for Philosophy and Technology (SPT) und Mitglied des Lenkungsausschusses von ETHICOMP. Coeckelbergh ist Mitglied der hochrangigen Expertengruppe für künstliche Intelligenz der Europäischen Kommission, des vom österreichischen Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie eingerichteten Rates für Robotik, des Beirats Automatisierte Mobilität sowie Mitglied des Technischen Expertenausschusses (TEC) der Foundation for Responsible Robotics und ist derzeit an europäischen Forschungsprojekten im Bereich Robotik beteiligt (DREAM, INBOTS, The SIENNA Project).
Zuvor war Prof. Coeckelbergh Geschäftsführer des 3TU Centre for Ethics and Technology (2012 - 2014) und Assistenzprofessor am Fachbereich Philosophie der Universität Twente, Niederlande (2007 - 2014). Er war an interdisziplinären Kooperationen im Rahmen der europäischen Forschungsprojekte INBOTS und SATORI (ethische Wirkungsanalyse von Forschung und Innovation) beteiligt und war Ko-Vorsitzender des technischen Komitees "Robot Ethics" der IEEE Robotics & Automation Society (2013-2015).
Aufzeichnung des Vortrags "Cui bono, Data Science?"
"Cui bono, Data Science?"
In der Einleitung zu Ecologies of Knowledge: Work and Politics in Science and Technology (1995), fragt Susan Leigh Star: "Cui bono? Wer macht den Abwasch? Wohin kommt der Müll? Was ist die materielle Grundlage für Praxis? Wem gehören die Mittel der Wissensproduktion?" Diese Fragen fassen einen Ansatz für die Sozialstudien zu Wissenschaft und Technologie (STS) zusammen, der Wissenschaft und Technologie "vom Podest holt" (Chubin und Chu 1989) - indem er beide als etwas betrachtet, das Menschen gemeinsam tun, der Wissenschaft als Praxis und Technologie als soziopolitisch versteht.
Ausgehend von den Fragen von Leigh Star werde ich mich mit einigen der kritischen Arbeiten zur Datenwissenschaft befassen, die in den letzten zehn Jahren in der STS entstanden sind. Dazu gehören Fragen nach der unsichtbaren menschlichen Arbeit, die für den Betrieb unserer KI-basierten Infrastrukturen erforderlich ist, Fragen nach sozialer Gerechtigkeit und rassistischer Voreingenommenheit in KI-basierten Systemen sowie Vorschläge für gemeinschaftsgeführte Designpraktiken und soziotechnische Innovationen. Insgesamt bietet der Vortrag einen Einblick in das reichhaltige konzeptionelle und methodische Instrumentarium, das STS-Wissenschaftler entwickelt haben, um Technologie-Design und -Nutzung kritisch zu untersuchen.
Dr. Juliane Jarke ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Informationsmanagement (ifib) und dem Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI) an der Universität Bremen. Sie ist Mitbegründerin des Data Science Center an der Universität Bremen. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der zunehmenden Bedeutung digitaler Daten für die Gesellschaft, den damit verbundenen Implikationen und Gestaltungsmöglichkeiten. Vor ihrer Zeit in Bremen arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Centre for the Study of Technology and Organisation an der Lancaster University. Im Jahr 2014 schloss sie ihre Promotion im Bereich Organisation, Arbeit und Technologie an der Lancaster University Management School ab. Vor ihrer Promotion erwarb sie Abschlüsse in MSc Information Technology, Management and Organisational Change (Lancaster University); MA Philosophie (Universität Hamburg) und BSc Informatik (Universität Hamburg). Seit 2009 ist Juliane als unabhängige Expertin für die Europäische Kommission in den Bereichen eInfrastrukturen, Dateninfrastrukturen und digitale Wissenschaft tätig.
Aufzeichung des Vortrags "The Design of Just Sustainability: IT and The Sustainable Development Goals"
"The Design of Just Sustainability: IT and The Sustainable Development Goals"
Wir müssen unsere Gesellschaft dringend umgestalten, um die Klimakrise zu bewältigen. Informationstechnologien können dabei eine wichtige Rolle spielen. Die derzeitige Praxis der IT-Entwicklung steht jedoch in einem Spannungsverhältnis zu ökologischer Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit. Dieser Vortrag gibt einen Überblick über die Rolle der IT bei der Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung, zeigt einige vielversprechende Möglichkeiten auf und fragt dann, ob die IT bereit ist, ihr Versprechen einzulösen.
Dieser Vortrag wurde in Kooperation mit der Projektgruppe "Nachhaltige Intelligenz - Intelligente Nachhaltigkeit" des Hessischen Zentrums verantwortungsbewusste Digitalisierung (ZEVEDI) organisiert.
Dr. Christoph Becker ist außerordentlicher Professor für Information und Mitglied der School of the Environment an der University of Toronto. Seine Forschung konzentriert sich auf die Gestaltung gerechter und nachhaltiger Informationstechnologie. Als Direktor des Digital Curation Institute an der University of Toronto bringt er Doktoranden, ernannte Stipendiaten, Fakultätskollegen und Partner zusammen, um Forschung an der Schnittstelle von Nachhaltigkeit, Informationstechnologie, digitaler Kuration und Systemdesign zu betreiben. Als Mitbegründer der Karlskrona Initiative for Sustainability Design setzt er sich für einen interdisziplinären Ansatz in der Forschung und Praxis von Softwaresystemen ein. Er ist davon überzeugt, dass wir die sozialen und psychologischen Faktoren der Systemdesign-Praxis besser verstehen müssen, wenn wir mit Hilfe der Informationstechnologie einen dauerhaften positiven Wandel herbeiführen wollen, und dass wir die Normen und Annahmen untersuchen müssen, die der Informatik zugrunde liegen.
Seine Arbeit wird durch Zuschüsse des National Science and Engineering Research Council of Canada, der Canada Foundation for Innovation und des Ontario Research Fund unterstützt. Zuvor wurde sie von der Europäischen Kommission und von Agenturen in Deutschland und Österreich finanziert. Bevor er an die University of Toronto kam, entwickelte und koordinierte er internationale Konsortien von Universitäten, Kulturerbe-Organisationen und kommerziellen Partnern, beriet die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen und entwickelte preisgekrönte Entscheidungshilfetools für die digitale Archivierung. Im Jahr 2010 promovierte er an der Technischen Universität Wien in Informatik.
Aufzeichnung des Vortrags: "Use cases for 6G wireless communications - the case of AI and Digital Twins"
"Use cases for 6G wireless communications - the case of AI and Digital Twins"
In diesem Vortrag werden wir beispielhafte Anwendungsfälle untersuchen, die die Entwicklung von 6G vorantreiben könnten, sowie einige der Schlüsseltechnologien, an denen momentan geforscht wird, um diese Lücken zu schließen. Danach werden wir uns auf einen wichtigen Anwendungsfall konzentrieren, der viel Aufmerksamkeit auf sich zieht: den digitalen Zwilling. Wir werden einige der Anwendungsfelder des digitalen Zwillings untersuchen, die erforscht werden, und besonders auf Ergebnisse schauen die zeigen, wie KI für digitale Zwillinge im Bereich der Fertigung angewendet werden kann.
Dr. Antonio de la Oliva Delgado ist Associate Professor am Fachbereich Telematics Engineering der Universität Carlos III von Madrid. Seine aktuellen Forschungsschwerpunkte sind neuartige Architekturansätze für 5G- und Edge-Kommunikation. Er war stellvertretender Koordinator des erfolgreichen EU H2020 5G-PPP 5G-Crosshaul-Projekts und des EU/TW 5G-CORAL-Projekts und leitet derzeit das EU/TW H2020 5G-DIVE-Projekt, das für die erste koordinierte Forschungsaktion zwischen der EU und Taiwan ausgewählt wurde. Er ist auch am HEXA-X-Projekt beteiligt, das die Entwicklung von 6G in Europa vorantreibt. Antonio de la Oliva war stellvertretender Vorsitzender der IEEE 802.21b-Arbeitsgruppe und technischer Redakteur von IEEE 802.21d und leistete einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der IEEE 802-Standards für Media Independent Handover Services. Er promovierte 2008 und erhielt den vom Königlichen Institut für Telekommunikationstechnik Spaniens verliehenen Alcatel-Lucent-Preis "ex-aequo" für den besten Beitrag zu neuen IPTV-Diensten.