Absolventin erhält Auszeichnung für Masterarbeit zur Mobilitätsgerechtigkeit

Die ausgezeichnete Masterarbeit trägt den Titel „Entwicklung einer GIS-basierten Methode zur Analyse von Mobilitätsgerechtigkeit – Am Beispiel des Radverkehrs für die Kommunen Ronnenberg und Langenhagen“. Darin entwickelt Alena Fischer (27) basierend auf geographischen Informationssystemen eine neue Methode, um Mobilitätsgerechtigkeit messbar und visualisierbar zu machen, und wendet diese für die zwei Kommunen in der Region Hannover an. Ziel der Arbeit war es auch, eine Brücke zwischen den Disziplinen der Verkehrsplanung, Stadtsoziologie und Sozialgeographie, Geoinformatik und Ethik als Teilgebiet der Philosophie zu schlagen.

Sie untersucht am Beispiel des Radverkehrs die sogenannte „Doppelte Gerechtigkeitslücke der Verkehrssysteme“, d.h. ob und inwiefern ökonomisch benachteiligte Bevölkerungsgruppen aufgrund einer schlechteren Verkehrsinfrastruktur doppelt belastet sind.

Ihre Analysen weisen auf, dass in Wohngebieten mit geringerem ökonomischen Status durchschnittlich weniger ausgewiesene Radwege zur Verfügung stehen, um alltägliche Ziele wie Lebensmittelgeschäfte oder Schulen zu erreichen. Gleichzeitig führen längere Streckenanteile über Straßen mit hohem Stresslevel. Allerdings sind auch manche wohlhabendere Wohngebiete davon betroffen, der ökonomische Status lässt sich also nicht als alleinigen entscheidenden Faktor hervorheben. Die ärmeren Gebiete sind jedoch belastendem Verkehrslärm überdurchschnittlich stark ausgesetzt, wie die Arbeit zeigt.

Zentrale Ergebnisse der Arbeit wurden auch als Artikel im Journal für Mobilität und Verkehr veröffentlicht. Er findet sich unter https://journals.qucosa.de/jmv/article/view/90/78. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Dr.-Ing. Carsten Sommer, Leiter des Fachgebiets.

Der Heureka Student Award wird vergeben von der Stiftung heureka für Umwelt und Mobilität. Er zeichnet herausragende Diplom- und Masterarbeiten aus, die sich Themen der Mobilität in Verbindung mit Umweltaspekten oder dem Einsatz von Optimierungsmethoden widmen. Als Ehrung erhält Alena Fischer neben einem Geldpreis von 500 Euro eine Einladung zum Anwenderforum 2023 der IVU Traffic Technologies AG im März in Berlin, auf dem sie ihre Arbeit in einem Fachvortrag vorstellt.

Kontakt:

Alena Fischer
Universität Kassel

FB 14 – Institut für Verkehrswesen
Verkehrsplanung und Verkehrssysteme

Tel.: +49 561 804-3281
Email: alena.fischer[at]uni-kassel[dot]de