R:25 I WiSe 2021/22
Vom 15. bis 17. Februar 2022 fand mit dem R:25 die hybride Semesterausstellung des Fachbereichs Architektur - Stadtplanung - Landschaftsplanung der Universität Kassel statt.
Bei digitalen Open Talks am Vormittag und analogen Open Studios auf dem ASL-Campus am Nachmittag gaben Studierende und Lehrende Einblick in regionale und überregionale Semesterprojekte.
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Auswahl von #Kassel-Projekten
Der Raum. Questioning documenta 15
Im Rahmen des Architekturprojekts mit der Lichtenbergschule Kassel soll ein neuer, demokratischer Ort für Schüler:innen entstehen. Ansatz war der Gedanke des Kollektiven Arbeitens, der auch der documenta 15 zu Grunde liegt.
Bachelor und Master Architektur
Ressourcenaufbau und gerechte Verteilung stehen im Mittelpunkt der kuratorischen Arbeit und prägen den gesamten Prozess. Die Projektteilnehmenden wollten einen neuen Raum entstehen lassen, der möglichst ressourcenschonend konstruiert ist und in seiner Konzeption Gedanken des urban minings aufnimmt. Die bestehenden institutionellen Strukturen zur Aufteilung sowie der Zugang zu Bildung wurden von Schüler:innen kritisch hinterfragt und untersucht. Zur Gewichtung der besonderen Bedeutung dieses demokratischen Umkehrprozesses von Absender und Empfänger sollte ein Raum zum Agieren geschaffen werden, der unbesetzt, nicht vorstrukturiert ist. Er kann zum einen wie ein Redaktionsbüro fungieren, in dem verhandelt, recherchiert und gearbeitet wird. Zum anderen kann er der Präsentation dienen, in dem Happenings, Performances und Veranstaltungen stattfinden.
Lehrende
Benjamin Zweig, Nora Aimée Grzywatz, Igor Vrana
Studierende
Laura Hammelmann, Michel Leithäuser, Anika Kirchner, Nicole Kozlewski, Shukuh Poursharifi, Hilal Tasdemir, Laura Festor, Sara Reyhanj, Virginia Gau, Carina Gries, Deborah Hörhold, Annika Schmidt, Victoria Eyrich, Leonie Freyberg, Tuna Birlik, Hanna Lugg, Niklas Seimann, Julia Scheefer, Angelika Vu, Isabell Jakel, Veronika Pfetzer, Sebastian Rey Martinez, Christian Kern, Luisa Scheibelhut, Maria Eichler
Infra-Objekte Kunstzone Hugenottenhaus
Im Rahmen des Architekturprojektes wurde der Garten des Kunst- und Kulturortes Hugenenottenhaus zum Experimentierfeld. Studierende entwickelten Infra-Objekte, die die Kunstzone nachhaltig erweitern sollen.
Bachelor und Master Architektur
Im Rahmen einer Kooperation mit Silvia, Marén und Lutz Freyer, Mitinitiator*innen der Kunst- und Kulturort Hugenottenhaus, wird der Garten der Kunstzone den Studierenden als Experimentierfeld zur Verfügung gestellt. Aufgabe ist es die Kunstzone funktionell und ideell durch sogenannte „Infra-Objekte“ nachhaltig zu erweitern, um den Künstler*innen, Besucher*innen und Flaneuren der Kunstzone zusätzliche Möglichkeiten des Agierens, Sinnierens und Diskutierens zu geben. Es sind zwei prototypische Projekte entstanden, die Kochwerkstatt und der Infra-Turm, die bis zur Eröffnung der documenta 15 mit vereinten Kräften realisiert werden sollen.
Hintergrund
Die Kunstzone Hugenottenhaus, zentral gelegen zwischen Rathaus und Brüder Grimm Platz, bestehend aus dem Hugenottenhaus mit anschließendem Garten, wird seit 2019 von den Künstler*innen Silvia und Lutz Freyer gemeinsam mit Udo Wendland als Kunstareal entwickelt. Letzten Sommer wurde der bis dahin verwilderte Garten entrümpelt und ein Gastgarten der besonderen Art mit provisorischer Bühne und unterschiedlichsten Verweilorten für die revitalisierte Café-Bar Perle geschaffen. Der erst informelle Treff wurde, binnen kürzester Zeit, zu einer belebten und reizvollen Stätte für Kunst, Kultur und Gemeinschaft der nun durch die hier präsentierten Projekte der Studierenden des Fachgebiets Entwerfen und Gebäudelehre verdichtet werden soll.
Räume er/finden I Funktion und Raum: Das fragmentierte Haus
Einführungsstudio, Kochwerkstatt mit Dach
Lehrende
Marie-Therese Harnoncourt-Fuchs, Harun Faizi und Mia Sehrt, Louise Kötter, Axel Lippmann
Studierende
Ahmad Al Halaki, Sabrina Asadova, Christoph Becker, Niklas Böddeker, Aylin Cetinyol, Gina Geis, Moritz Heß, Max Küpper, Mareike Koch, Sören von Liebermann, Hannes Michal, Jean Jaques Michel, Sarah Mustaffa, Maja Riemann, Harm-Matz Schmidt, Pauline Steden, Rüya Toy, Hanna Tilenius, Tudor Tarnowietzki, Jonas Wirth, Salitanon Woranakprasitt
Funktion und Raum I Infra-Objekte: Collaborative Design und Making
Projekt BA + MA Architektur, Infra-Turm
Lehrende
Marie-Therese Harnoncourt-Fuchs, Sarah Blahut, Julian Lienhard, Seyed Mobin Moussavi und Julian Fiegehenn
Studierende
Steve Brieden, Vanessa Nadine Fricke, Tobias Haase, Christian Hayn, Luca Kiemen, Sebastian Körner, Saadet-Serap Kulac, Salar Mohamad Anwar, Moritz Mühlbauer, Lea Noll, Andreas Panagiotopoulos, Vicco Agung Saputra, Marc Stoffels, Sinan Tonguc, Mauricio Esteban Acosta
Umbau Holländischer Platz
Autopsie der autogerechten Stadt III: In ASL-übergreifenden Projektteams wurden individuelle Sichtweisen auf den autogerechten, vernachlässigten Platz- und Straßenraum des Holländischen Platzes in Kassel und seine Verknüpfung im Stadtraum erarbeitet.
Master Architektur Stadtplanung Landschaftsplanung
Auch 50 Jahre nach ihrer Gründung und der Standortentscheidung für das Areal der ehemaligen Henschel-Werke ist die Universität Kassel durch den autogerechten Ausbau des Holländischen Platzes und der angrenzenden Straßenräume nach wie vor von der Innenstadt abgeschnitten.
In ASL-übergreifenden Projektteams wurden individuelle Sichtweisen auf den autogerechten, vernachlässigten Platz- und Straßenraum und seine Verknüpfung im Stadtraum erarbeitet. Es entstanden Entwürfe, die einen Diskurs einleiten sollen – durchaus auch mit radikalen Ansätzen, wenn damit eine umfassende Verbesserung der Situation eingeleitet werden kann.
Lehrende
Prof. Dipl.-Ing. Ariane Röntz, Prof. Dipl.-Ing. Stefan Rettich
Studierende
Kathrin Mundry, Jana Reuse, Julia Rolka, Jannik Aulich, Ziyu Chen, Zhen Zhu, Silja Hou, Delia Rothas, Nils Weiper, Michael Jell, Gamze Gönül, Didem Deniz, Zhouli Jia, Shikai Kong, Yuqing Wan, Linda Laußmann, Henk Härtel-Klopprogge, Necati Karalar, Anasatasia Fischer, Ariane Nehrmann, Linda Obst, Ina Nennstiel´, Maren Lindemann
punkt.raum I Arbeiten im Kollektiv
Die Grundprinzipien des Lumbung als Basis für Projektarbeit: Mit Blick auf die nahende documenta 15 kamen Studierende in einem selbstorganisierten Kollektiv zusammen. Die Arbeit des Kollektivs entwickelte sich nicht linear, sondern vielmehr wie ein Netz in viele verschiedene Richtungen, während das gemeinsame Zusammentragen und Diskutieren von Ideen die auseinanderstrebenden inhaltlichen Stränge immer wieder verknüpfte.
Bachelor und Master Architektur Stadtplanung Landschaftsplanung
Die fünfzehnte Ausgabe der documenta im Jahr 2022 thematisiert unter der künstlerischen Leitung des indonesischen Künstler*innenkollektivs ruangrupa das Arbeiten im Kollektiv. Dies zum Anlass nehmend fanden sich die Studierenden selbst als experimentelles und interdisziplinäres Planungskollektiv zusammen. Ruangrupa legt der documenta fifteen die Werte und Ideen des Lumbung zu Grunde, welche als Basis für die studentische Projektarbeit genutzt wurde. Lumbung ist der indonesische Begriff für eine Reisscheune, die gemeinschaftlich zur Lagerung der Ernte genutzt wird. Die eingelagerten Ressourcen werden nach gemeinsam bestimmten Kriterien wieder verteilt. Für die Arbeit des Documenta-Teams formen die Prinzipien eines Lumbungs ihre konkrete Arbeit: „Grundsätze von Kollektivität, Ressourcenaufbau und gerechter Verteilung prägen den gesamten Prozess, die Struktur, das Selbstverständnis und das Erscheinungsbild der documenta fifteen.“ https://documenta-fifteen.de/ueber/
In der Konsequenz war das Ergebnis des Projektes offen und die Projektarbeit selber wurde zum freien Raum: Das Kollektiv erprobte über das Semester hinweg geeignete Organisationsformen und Strukturen und erarbeitete selbstorganisiert in Kleingruppen konkrete Themen, Orte und Ausdrucksformen. Am Ende der viermonatigen Zusammenarbeit im Wintersemester sind so verschiedene Dinge wie „documenta caching“ ein Instagramaccount zu Kunstwerken im öffentlichen Raum aus vorherigen Documenta-Ausstellungen, „Kompost.raum“ ein Konzept für die Energiegewinnung aus Kompost in Form eines ausgestellten Meta-Kompost, „Hinter der Fassade“ und „Arbeitsräume“ eine Reflektion zur Nutzung universitärer Räume während der Covid-19-Pandemie oder „Farbe im Ohr“ eine Studie zur Übersetzung von Farben in Klänge entstanden.
Lehrende
Margarete Arnold, Franziska Bernstein
Studierende
Ayse Olcay, Kaining Jin, Lea-Elain Vollrath, Elena Jacobi, Maike Rohleder, Lilian-Vanessa Recla, Greta Thole, Philipp Helmreich, Natalie Sperl, Valerie Gunzenhäuser, David Rothfuss, Ida Kuschel, Ziying Wang, Helena Wolff, Leon Fomin, Leon Meißner, Laetitia Göttermann, Noah Becker, Lina Besserer, Thekla Ernst, Ida Reuter