Bio-Klima-Gemüse

Bio-Klima-Gemüse und KonsumentInnen

Klimaangepasster regionaler Gemüsebau! Was geht mich das an?

In dem Projekt Bio-Klima-Gemüse geht es um die Beantwortung der Frage, welche Herausforderungen sich aus dem Klimawandel für den ökologischen Gemüseanbau in Nordhessen und für die nachgelagerten Bereiche, das heißt die sogenannten Wertschöpfungsnetzwerke ergeben. Dies schließt die Konsumentenperspektive ausdrücklich mit ein und hier liegt die Verantwortung des FG Agrar- und Lebensmittelmarketing.

Was aber haben VerbraucherInnen mit klimaangepasstem Gemüseanbau zu tun?

Die Konsumgewohnheiten der Verbraucherinnen bestimmen in erheblichem Umfang das Angebot, das in den Supermärkten zu finden ist. Das gilt auch für (Bio-) Obst und Gemüse. Obst und Gemüseauslagen zeichnen sich durch eine riesige Vielfalt aus, die fast gänzlich unabhängig von der Jahreszeit und dem einheimischen Angebot ist. Denn - was es hier nicht gibt, und das ist aufgrund unserer klimatischen Verhältnisse sehr viel, wird importiert. So liegt der Umsatzanteil von in Deutschland erzeugtem Obst und Gemüse am insgesamt konsumierten Obst und Gemüse liegt bei 23% (Obst) bzw. bei 38% (Gemüse) (Statista 2024a und 2024b).

Klimaangepasste Konsumgewohnheiten könnten sein:

  • Der vermehrte Konsum von regionalem und damit saisonalem Obst und Gemüse. Dies würde den oft ökologisch fragwürdigen Obst- und Gemüseanbau in Ländern mit zum Teil extremer Wasserknappheit (Spanien, Italien) verringern.
  • Ein stärkerer Konsum von einfach verarbeitetem Obst und Gemüse wie Konserven oder Tiefkühlware deutscher Herkunft in den Wintermonaten.
  • Ein höherer Konsum von ökologisch UND regional erzeugtem Obst und Gemüse. Aufgrund der oft besser an die klimatischen Bedingungen angepassten Bewirtschaftung (höherer Gehalt an organischer Substanz) und anderer Sorten, kann der ökologische Obst- und Gemüsebau besser Trocken- und Nässeperioden abfedern.

Im Rahmen des Projektes Bio-Klima-Gemüse gehen wir der Frage nach, welche Änderungen der Konsumgewohnheiten erforderlich und möglich sind, um den Obst- und Gemüsekonsum klimafreundlicher zu gestalten. Gemeinsam mit KonsumentInnen erarbeiten wir Strategien wie ein solcher klimafreundlicher Konsum aussehen könnte und wie er an VerbraucherInnen kommuniziert werden kann. Schließlich wird die Frage nach den damit verbundenen Herausforderungen für die regionalen Obst- und Gemüsenetzwerke beantwortet.

Quellen:

Statista (2024a): Selbstversorgungsgrad bei Obst in Deutschland in den Wirtschaftsjahren 2006/07 bis 2022/23. de.statista.com/statistik/daten/studie/76635/umfrage/selbstversorgungsgrad-bei-obst-in-deutschland/

Statista (2024b): Selbstversorgungsgrad bei Gemüse in Deutschland in den Jahren 2002/03 bis 2022/23. de.statista.com/statistik/daten/studie/76634/umfrage/selbstversorgungsgrad-mit-gemuese-in-deutschland/

Bild: Lubos Houska auf Pixabay